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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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beteiligt. Sie verstehen ?«
    »Schön,
dann kommen Sie als Auftraggeber leider nicht in Frage«, erwiderte ich kalt.
    Er
leerte sein Glas und schob es mir zu.
    »Sie
wissen wohl, daß ich eine Art selbständiger Produzent bin, der fertige Serien
und Filme an Film und Fernsehen verkauft. Nun bin ich rein zufällig auf ein
phantastisches Drehbuch gestoßen. Die beiden Hauptrollen sind großartig. Der
Held ist ein moderner, unkonventioneller Typ um die Dreißig, der in der ganzen
Weltgeschichte herumgegondelt ist und alles schon einmal versucht hat und — «
    »Klingt
wirklich nach einer Glanzrolle«, warf ich rasch ein.
    »Aber
die Heldin!« Er seufzte schwach. »Sie ist atemberaubend schön, unschuldig und
unheimlich kindlich. Sie begegnen sich in einem Flugzeug über dem Amazonas. Die
Maschine stürzt ab, und sie sind die einzigen, die überleben. Tagelang wandern
sie durch den Urwald und werden erst in letzter Minute von einem
Eingeborenenstamm gefunden und — «
    »Ja,
das könnte wirklich ein toller Film werden«, bemerkte ich.
    »Der
Bursche, der das Drehbuch geschrieben hat, kennt sein Sujet«, versicherte
Darrach angeregt. »Die primitiven Bräuche der Eingeborenen, das Ritual der
Aufnahme in den Stamm — einfach toll!«
    »Toll !« echote ich.
    »Nun,
mir als selbständigem Produzenten obliegt es, die Sache ins Rollen zu bringen«,
fuhr ich fort. »Beim Drehbuch fängt es an. Ich rede mit Herman Hewson , und er sagt, klar, er würde liebend gern die Regie
führen, aber er stünde im Moment bei Stellar unter Vertrag. Also wende ich mich
an Stellar. Die Leute zeigen Interesse, und eine Zeitlang sieht es so aus, als
würde die Finanzierung keine Schwierigkeiten machen. Dann präsentieren die
guten Leute mir plötzlich eine Auflage: Wenn ich Jason Travers für die
männliche Hauptrolle gewinnen kann, übernimmt Stellar die Finanzierung .«
    »Aber
Jason Travers ist ein großer Star«, meinte ich.
    »Die
Rolle ist ihm auf den Leib geschrieben«, versetzte Darrach. »Ich kann schon
verstehen, daß man ihn bei Stellar dafür haben will. Ich setze mich also mit
seinen Agenten in Verbindung. Sie erklären mir, wenn man ihm so an die
achtundneunzig Prozent der Bruttoeinnahmen zusichern würde, könnten sie ihn
vielleicht dazu bewegen, sich das Drehbuch anzusehen. Die Verhandlungen ziehen
sich über Monate hin, ein Feilschen ohne Ende, bis ich plötzlich einen
Geistesblitz habe. Ich lasse ihm das Drehbuch durch einen Boten persönlich
überbringen, ähnlich wie eine gerichtliche Vorladung. Und er liest es. Und ist
begeistert. Plötzlich sind seine Agenten und ich ein Herz und eine Seele .«
    »Und
alle Probleme waren aus der Welt geschafft ?« erkundigte ich mich.
    »Haben
Sie eine Ahnung !« Er trank aus dem Glas, das ich für
ihn aufgefüllt hatte. »Da fingen meine Probleme erst an, aber das wußte ich zu
dem Zeitpunkt noch nicht. Ich dachte, das Rennen wäre gelaufen. Stellar war
zufrieden und bereit, den Film zu finanzieren und Herman Hewson für die Regie zur Verfügung zu stellen. Travers’ Agenten waren ebenfalls
zufrieden und bereit, den Vertrag zu unterschreiben. Und da fällt es diesem
eingebildeten Kerl, diesem Travers ein, selbst eine Auflage zu machen. Das
Drehbuch enthielte zwei so großartige Rollen, meinte er, daß es den ganzen Film
kaputtmachen würde, wenn eine bekannte Schauspielerin die weibliche Hauptrolle
übernähme. Für die Rolle braucht man ein neues Gesicht, sagt er, eine wirkliche
Schönheit, ein Mädchen, das wirklich so naiv und unschuldig ist wie ein Kind.
Und wo finden wir dieses einzigartige Geschöpf ?, frage
ich ganz bescheiden. Keine Sorge, erklärt er, ich werde sie schon finden. Und
ich werde den Vertrag erst unterzeichnen, wenn darin klar und deutlich steht,
daß meine Wahl für die weibliche Hauptrolle akzeptiert ist .«
    »Gloria
Klune ?« fragte ich.
    »Das
ist noch nicht alles .« Er funkelte mich an, als wäre
ich an seinen Problemen schuld. »Travers hatte einen Freund, einen alten
Kumpel, welcher der beste Talentsucher in der ganzen gottverdammten Branche
ist, auch wenn kein Mensch je von ihm gehört hat .«
    »Willie
Schultz?«
    »Genau.
Willie Schultz, von dem keine Menschenseele je gehört hat. Und nach ungefähr
drei Wochen präsentiert er uns die Entdeckung des Jahrhunderts. Ganz recht,
Gloria Klune. Als ich den Namen das erstemal hörte,
sagte ich mir, daß das garantiert ein zerrupfter Betthase war, aber kaum hatte
ich sie zu Gesicht bekommen, da war ich

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