Grolar (German Edition)
den grauen bebenden Himmel über ihm auf einen Punkt zusammen, der schließlich verschwand.
Die Tür des Containers mit den Nahrungsmitteln hatte er wieder verschlossen, und seine Sohlen schmatzten über den aufgeweichten Boden auf seinem Weg zurück zum Wohnwagen. Der Regen machte Jon nichts aus. Nass, nicht nass, egal.
Im Rucksack schleppte er Brot, Butter, Wurst, Käse und die anderen Sachen. Übermäßig beeilt hatte er sich nicht, und das tat er auch jetzt nicht. Er könnte laufen, aber konnte es noch besser sein lassen. Er könnte genauso gut stehen bleiben, im Regen, an der frischen Luft, mitten auf dem Platz.
Marten musste denken, er hätte sie nicht mehr alle. Von hier sah es aus, als ziele er mit dem Gewehr auf ihn. Wie ein Auftragskiller. Sein Mund bewegte sich, vielleicht sagte er etwas wie 'Mach hin' oder 'Schneller' .
Jon kam es vor, als würden seine Schritte immer kürzer werden, und er schaute nach links und nach rechts, als würde er eine leere Straße bei Nacht überqueren, anstatt die Attacke eines Killergrizzly befürchten zu müssen.
Sein Gewehrlauf baumelte nach unten, als zählte möglicherweise nicht jede Sekunde, würde das Biest plötzlich aus den Büschen heraus auf ihn zustürmen.
Als er an dem Fenster vorbeimarschierte, grinste er Marten zu, der daraufhin verschwand und ihm die Tür öffnete, »Mann, du schlendert über den Platz, als kommst du aus einem 7-Eleven.«
»Na ja.«
»Bei dem Scheißwetter.«
»Ach.«
»Ging's nicht noch langsamer?«
Jon betrat den Trailer, »Wäre ich gelaufen und ausgerutscht, wäre auch Scheiße gewesen.«
»Jon!«, ermahnte ihn Tara wegen seiner Ausdrucksweise und zeigte mit beiden Handflächen auf Cliff.
Auch egal.
Wasser tropfte von seiner Jacke zu Boden. Er ließ den Rucksack von der Schulter gleiten und zog die nasse Jacke aus. Ein Haken, dick und gekrümmt wie ein Finger, war neben der Tür in die Wand geschraubt, wahrscheinlich für Rays Jacke. Er hing seine daran.
»Hey, Sohnemann, Hunger?«
»Ja, Daddy!«, und Cliff sprang auf und lief zu ihm hin.
Jon fiel ein, dass er den Bagger auch noch hätte mitbringen können, das hätte ihn gefreut, er war stur daran vorbeigegangen. Wenn ihn nicht dauernd Taras miese Stimmung beschäftigen würde, hätte er daran gedacht. Er fluchte innerlich. Cliff hätte sich wirklich gefreut.
»Daddy!«
Er strich ihm über sein dünnes helles Haar und zog den Reißverschluss des Rucksacks auf, »Hotdogwürstchen?«
»Au ja, ja!«
»Hast du auch an etwas anderes gedacht?«, fragte Kelly.
»Äpfel?«
Sie öffnete ihre Augen weiter, als hätte sie sich verhört und könnte ihn so besser verstehen.
Also fuhr er fort, »Oder eine Zehnerpackung Snickers XXL?«, und er warf ihr den Beutel zu.
Ihre Arme zuckten vor wie eine Gottesanbeterin beim Beutefang.
Den Rest schüttete er auf den Schreibtisch: zwei Packungen Toast, Butter, eingeschweißte Fleischwurst und drei große Stücke Käse: einen gelben, einen weißen und einen weißgelben, Wolkenkäse, wie Cliff ihn nannte.
»Selbstbedienung«, sagte er in den Raum, ging zu seinem Sohn und fragte, »kann ich auch ein Würstchen haben?«
»Nein«, brachte er aus seinem vollen Mund hervor.
»Die schaffst du doch nicht alleine.«
»Nein.«
»Nur eins.«
»Nein.«
»Zwei?«
»Nein!«
»Guck mal, da läuft ein Hase hinter dir.«
Er drehte sich um, und Jon fischte zwei Würstchen aus der Verpackung.
»Wo?«
Er hielt die beiden Würstchen hinter seinem Rücken, »Ist schon wieder weg. Der war schnell.«
»Wohin?«
»Raus.«
»Schade.«
Kritisch beäugte er die Anzahl der Würstchen.
»Hast du schön gespielt, wo ich weg war?«
»Ja.«
»Cool.«
»Daddy, wo ist Lucky?«
»Draußen.«
»Wo?«
»Irgendwo.«
»Geht's ihm gut?«
»Keine Sorge. Dem geht es gut.«
»Woher weißt du das?«
»Ist ein schlauer Hund, der Lucky.«
»Abe...«
»Keine Angst. Lucky geht es gut. Iss jetzt dein Würstchen, sonst kommt der Hase wieder!«
Tara holte sich Teller und Messer und schmierte Sandwiches. Marten wartete neben ihr. Jon reichte ihm eines der beiden Würstchen.
Kelly schlitzte mit ihrem
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