Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht
Rebellion, während Organa und der Senator zunehmend in den Hintergrund gedrängt wurden.«
»Muß für jemand wie Bel Iblis schwer zu ertragen gewesen sein«, murmelte Lando.
»Ja, das war es«, bestätigte Sena. »Aber Sie müssen verstehen, daß es nicht nur Stolz war, der ihn veranlaßte, seine Unterstützung zurückzuziehen. Bail Organa hatte einen stark mäßigenden Einfluß auf Mon Mothma – er war einer der wenigen Leute, die sie respektierte und denen sie genug vertraute, um ihre Ratschläge ernst zu nehmen. Als er beim Angriff des Todessterns auf Alderaan getötet wurde, gab es niemand mehr, der sich ihr entgegenstellen konnte. Sie zog mehr und mehr Macht an sich; und der Senator begann zu argwöhnen, daß sie den Imperator nur stürzen wollte, um selbst seinen Platz einzunehmen.«
»Deshalb hat er die Allianz verlassen und seinen eigenen Privatkrieg gegen das Imperium begonnen«, sagte Lando. »Hast du all das gewußt, Han?«
»Nicht mal andeutungsweise«, schüttelte Han den Kopf.
»Das überrascht mich nicht«, sagte Sena. »Würden Sie es publik machen, wenn jemand vom Format des Senators abtrünnig wird? Vor allem mitten in einem Krieg?«
»Wahrscheinlich nicht«, gestand Han. »Ich schätze, am erstaunlichsten ist, daß sich damals nicht noch mehr Gruppen zurückgezogen haben. Mon Mothma kann ziemlich anmaßend sein, wenn sie will.«
»Es gab auch nie einen Zweifel daran, wer während des Krieges das Kommando hatte«, fügte Lando trocken hinzu. »Ich habe einmal erlebt, wie sie Admiral Ackbar und General Madine dazu zwang, auf eines ihrer Lieblingsprojekte zu verzichten, als sie entschied, daß es ihr nicht gefiel.«
Han sah Sena an und hatte plötzlich eine Eingebung. »Haben Sie deshalb Ihre Angriffe auf das Imperium eingestellt? Um bereit zu sein für den Fall, daß Mon Mothma die Neue Republik in eine Diktatur verwandeln sollte?«
»Exakt«, bestätigte Sena. »Wir haben uns vor knapp drei Jahren nach Peregrins Nest zurückgezogen, bis auf Beutezüge alle Operationen eingestellt und mit der Entwicklung von taktischen Notfallplänen begonnen. Und auf die triumphale Rehabilitierung des Senators gewartet.« Der Muskel an ihrer Wange zuckte erneut. »Und wir warten noch immer.«
Han betrachtete durch das Fenster das vorbeihuschende Lager, von einem leeren Gefühl des Verlustes überwältigt. Der legendäre Senator Bel Iblis... der auf seine Rückkehr an die Macht wartete, ohne daß dieser Tag je kommen würde. »Es wird nicht passieren«, sagte er ernst zu Sena.
»Ich weiß.« Sena zögerte. »Sehr genau, wie der Senator.«
»Nur daß er seinen Stolz nicht herunterschlucken kann, um zu Mon Mothma zu gehen und sie zu bitten, ihn wieder aufzunehmen.« Han nickte. »Deshalb hat er Sie geschickt, um uns zu bitten ...«
»Der Senator hat nichts damit zu tun«, fiel ihm Sena scharf ins Wort. »Er weiß nicht einmal, daß ich mit Ihnen spreche. Das ist ganz allein meine Idee.«
Han fuhr leicht zusammen. »Sicher«, sagte er. »Okay.«
Sena schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid«, entschuldigte sie sich. »Ich wollte Sie nicht anschnauzen.«
»Ist schon okay«, sagte Han und empfand Mitleid mit ihr. Sie konnte alle guten Absichten in der Galaxis und die Logik auf ihrer Seite haben, aber für sie mußte dies trotzdem wie Verrat wirken. Ein Erinnerungsfetzen stieg in ihm hoch: der Ausdruck auf Lukes Gesicht kurz vor der Schlacht über Yavin gegen den ersten Todesstern. Als er geglaubt hatte, Han würde sie im Stich lassen...
»Han«, sagte Lando leise.
Han sah zu seinem Freund hinüber und schüttelte die Erinnerungen ab. Lando hob auffordernd die Brauen... »Wir schlagen Ihnen einen Handel vor, Sena«, sagte Han zu ihr. »Wir sprechen mit Mon Mothma über den Senator. Sie erzählen uns alles über die Katana- Flotte.«
Senas Gesicht wurde starr. »Die Katana -Flotte?«
»Von der Ihre sechs Dreadnaughts stammen«, nickte Lando. »Versuchen Sie es gar nicht erst zu leugnen – ich habe mir das Repetierdisplay über der Bar in Ihrer Hauptquartier-Messe angesehen.«
Sena holte tief Luft. »Nein. Ich kann Ihnen nichts darüber sagen.«
»Warum nicht?« fragte Lando. »Wir sind doch fast schon Verbündete.«
Han kam ein beunruhigender Gedanke. »Vorausgesetzt, Sie haben sie nicht schon Fey’lya versprochen.«
»Wir haben Fey’lya gar nichts versprochen«, sagte Sena kategorisch. »Obwohl er es verlangt hat.«
Han schnitt eine Grimasse. »Also plant er tatsächlich einen
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