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Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Titel: Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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auszuweichen.
    Endlich kam die Kabine zum Stillstand, und die Tür glitt zur Seite. Sie traten hinaus in einen langen Korridor, in dem eine Handvoll Crewmitglieder in den Overalls des Wartungsdienstes ihrer Arbeit nachging.
    »Der Eingang liegt dort drüben«, flüsterte Mara und deutete den Gang hinunter. »Ich gebe Ihnen drei Minuten.«
    Luke nickte und marschierte los, bemühte sich dabei, den Eindruck zu erwecken, als gehörte er hierher. Das Klappern seiner Schritte auf dem Metalldeck rief Erinnerungen an jenen fast katastrophal geendeten Besuch auf dem ersten Todesstern wach.
    Aber damals war er ein dummer Junge gewesen, geblendet von dem Wunsch nach Ruhm und Heldentum, und zu naiv, um die Gefahren solcher Unternehmungen zu erkennen. Jetzt war er älter und erfahrener und wußte genau, auf was er sich einließ.
    Und er ließ sich trotzdem darauf ein. Flüchtig fragte er sich, ob es ihn vorsichtiger oder leichtsinniger machte als beim letzten Mal.
    Er erreichte die Tür, blieb daneben stehen und gab vor, den Datenblock zu studieren, den er in der Tasche der Flugmontur gefunden hatte, bis der Korridor menschenleer war. Dann holte er ein letztes Mal frische Luft, öffnete die Tür und ging hinein.
    Selbst mit angehaltenem Atem traf ihn der Gestank wie ein Schlag ins Gesicht. Welche Fortschritte das Imperium in den vergangenen Jahren auch gemacht hatte, die Abfallgruben des Schiffes rochen noch immer so schlimm wie früher.
    Er schloß die Tür und hörte das leise Geräusch eines zuschnappenden Relais. Er hatte sich etwas zuviel Zeit gelassen; Mara mußte bereits den Kompressionszyklus aktiviert haben. Er atmete durch den Mund und wartete... und einen Moment später, mit dem gedämpften Prusten schwerer Hydraulik, begannen sich die Wände langsam zusammenzuschieben.
    Luke schluckte und hielt das Lichtschwert fest umklammert, während er versuchte, sich auf dem Kamm des Abfallbergs zu halten, der unter seinen Füßen ins Rutschen geriet. Es war seine Idee gewesen, diesen Weg zum Gefängnistrakt zu nehmen, und er hatte lange auf Mara einreden müssen, um sie zu überzeugen. Aber jetzt, wo er tatsächlich hier stand und die Wände auf ihn zurückten, kam es ihm plötzlich nicht mehr wie eine gute Idee vor. Wenn Mara es nicht schaffte, die Bewegung der Wände exakt zu kontrollieren – oder wenn sie dabei gestört wurde...
    Oder wenn sie nur für einige Sekunden ihrem Haß auf ihn nachgab...
    Die Wände kamen immer näher und zermalmten alles auf ihrem Weg. Luke kämpfte um sein Gleichgewicht, und ihm war klar, wenn Mara tatsächlich Verrat plante, würde er es erst bemerken, wenn es zu spät für ihn war. Die Kompressorwände waren zu dick, als daß er sich einen Fluchtweg mit dem Lichtschwert schneiden konnte, und die rutschende Masse unter seinen Füßen hatte ihn schon zu weit von der Tür fortgetragen, um durch sie zu entkommen. Metall und Plastik wurde krachend zermalmt, und Luke verfolgte, wie sich die Lücke zwischen den Wänden auf zwei Meter verengte... dann auf anderthalb... dann auf einen...
    Und abrupt kamen die Wände zum Stillstand.
    Luke atmete tief durch, ohne den ranzigen Gestank zu bemerken. Mara hatte ihn nicht verraten, sondern perfekte Arbeit geleistet. Jetzt war er an der Reihe. Er stapfte zur Rückseite der Kammer, stieß sich ab und sprang.
    Der Untergrund war nachgiebig, und die Wände der Müllpresse waren beeindruckend hoch, und selbst mit der Jedi-Macht in der Hinterhand schaffte er es nur mit Mühe, sich über die Wand zu schwingen und in den Müllschluckerschacht zu klettern, der – wie er hoffte – zum Gefängnistrakt führte. Wenn Mara den Dienstplan richtig gelesen hatte, blieben ihm noch rund fünf Minuten bis zum nächsten Schichtwechsel der Wachen. Er biß die Zähne zusammen, schob sich durch den Magnetfilter am Ende des Schachtes und atmete im nächsten Moment wieder frische Luft.
    Er schaffte es in knapp fünf Minuten nach oben und stellte fest, daß Mara recht gehabt hatte. Durch das Gitter, das die Schachtöffnung versperrte, hörte er aus der Richtung des Kontrollraums Gesprächsfetzen und Schritte, gelegentlich vom Zischen der sich öffnenden Turbolifttüren überlagert. Die Wachen wechselten; und in den nächsten paar Minuten würden sich beide Schichten im Kontrollraum aufhalten. Wenn er sich beeilte, war dies die ideale Gelegenheit, vor ihrer Nase einen Gefangenen herauszuholen.
    Mit der einen Hand hielt er sich am Gitter fest, zog mit der anderen das Lichtschwert und

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