Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht
untergetaucht. Sofern das Imperium sie nicht erwischt hat.«
»Du weißt nicht, wie du sie finden kannst?« fragte Leia.
Han zuckte die Schulter. »Ich habe ihnen versprochen, ein beschlagnahmtes Schiff für sie herauszuholen. Das kann ich versuchen.«
»Tun Sie, was Sie können«, riet Ackbar. »Sie sagten, Rätin Organa Solos Bruder war mit Ihnen im Sluis-Van-System?«
»Ja, Sir«, bestätigte Han. »Sein Hyperantrieb mußte repariert werden, aber er müßte in wenigen Stunden eintreffen.« Er sah Leia an. »Oh, und wir müssen dafür sorgen, daß Landos Schiff zu ihm nach Sluis Van geschafft wird.«
Ackbar gab ein Geräusch von sich, das wie ein ersticktes Pfeifen klang: das calamarianische Äquivalent eines Seufzers. »Wir werden beide als Zeugen hören müssen«, erklärte er. »Ebenso Geschwaderführer Antilles. Es ist lebenswichtig für uns, herauszufinden, wie es dem Imperium gelang, eine derart große Streitmacht an so vielen Sensoren vorbeizuschmuggeln.«
Leia warf Han einen Blick zu. »Nach Wedges vorläufigem Bericht befanden sie sich offensichtlich in einem Frachter, der als leer registriert wurde.«
Ackbars Augen drehten sich in ihren Höhlen. »Leer? Es gab keinen Störsender, der die Werte verfälschte?«
»Wedge sagte, daß er leer war«, bekräftigte Han. »Er sollte den Unterschied zu einem Störsender kennen.«
»Leer.« Ackbar schien in seinem Sitz in sich zusammenzusinken. »Was nur bedeuten kann, daß das Imperium inzwischen ein funktionsfähiges Tarnfeld entwickelt hat.«
»Es sieht so aus«, stimmte Leia düster zu. »Ich schätze, die einzige gute Nachricht ist, daß das System noch nicht ganz fehlerfrei zu arbeiten scheint. Sonst hätten sie einfach die ganze Sluis-Van-Streitmacht tarnen und das System in Trümmer legen können.«
»Nein«, sagte Ackbar und schüttelte seinen mächtigen Kopf. »Zumindest darüber brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Die Gefahr, die dem Benutzer von einem Tarnfeld droht, wäre von Natur größer als seine Vorteile. Die Sensoren eines getarnten Kriegsschiffes wären genauso nutzlos wie die seiner Feinde; es würde blind durch den Raum treiben. Schlimmer noch, wenn es die Maschinen hochfährt, könnte der Feind es anhand seiner Triebwerksemissionen orten.«
»Ah«, sagte Leia. »Daran habe ich nicht gedacht.«
»Seit Jahren gibt es schon Gerüchte, daß der Imperator an der Entwicklung eines Tarnfelds gearbeitet hat«, erklärte Ackbar. »Ich habe mir über die Konsequenzen eine Menge Gedanken gemacht.« Er schüttelte sich. »Aber die Nachteile sind nur ein schwacher Trost. Ein Tarnfeld in den Händen eines Großadmirals wäre trotzdem eine gefährliche Waffe. Er würde Mittel und Wege finden, sie gegen uns einzusetzen.«
»Er hat es bereits getan«, knurrte Han.
»Offenbar,« Ackbars kreisende Augen richteten sich auf Leias Gesicht. »Sie müssen dafür sorgen, daß diese lächerlichen Vorwürfe gegen mich fallengelassen werden, Rätin. So schnell wie möglich. Trotz seines Ehrgeizes und Selbstvertrauens verfügt Rat Fey’lya nicht über die taktischen Fähigkeiten, die wir gegen eine Bedrohung von dieser Größenordnung brauchen.«
»Wir werden für Ihre Freilassung sorgen, Admiral«, versprach Leia und wünschte, davon so überzeugt zu sein wie sie klang. »Wir arbeiten bereits daran.«
Ein leises Klopfen ertönte, und die Tür hinter Leia öffnete sich. »Verzeihen Sie«, sagte der gedrungene W-2RD-Droide mit seiner dröhnenden, mechanischen Stimme. »Ihre Zeit ist um.«
»Danke«, sagte Leia und verbarg ihre Frustration, als sie aufstand. Sie wünschte sich, mehr Zeit mit Ackbar verbringen zu können, um mit ihm diese neue imperiale Bedrohung zu analysieren und die juristischen Strategien zu diskutieren, die sie bei seiner Verteidigung einsetzen konnten. Aber ein Disput mit dem Droiden würde ihr nichts nutzen und konnte zur Verweigerung weiterer Besuche führen. Wachdroiden verfügten über diesen Ermessensspielraum, und insbesondere die 2RD-Serie war für ihre Empfindlichkeit berüchtigt. »Wir sehen uns bald wieder, Admiral«, sagte sie zu Ackbar. »Entweder heute nachmittag oder morgen.«
»Auf Wiedersehen, Rätin.« Ein kaum merkliches Zögern folgte. »Auf Wiedersehen, Captain Solo. Danke, daß Sie gekommen sind.« Sie verließen den Raum und gingen den breiten Korridor hinunter, während sich der W-2RD wieder an der Tür hinter ihnen postierte. »Das muß weh getan haben«, kommentierte Han.
»Was?« fragte Leia.
»Der
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