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Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Titel: Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Kampfes anzubrüllen. Ich weiß noch, daß mir die Stille mehr Furcht einflößte als alles andere. Nur einmal gab es ein fernes Krachen wie von Donner. Erst viel später erfuhren wir, daß einer unserer höchsten Berge seine Spitze verloren hatte. Schließlich hörten die Blitze auf, und wir wagten zu hoffen, daß der Krieg zu Ende und die Götter weitergezogen waren. Bis der Boden bebte.«
    Sie verstummte und schauderte erneut. »Die Blitze waren der Zorn der Götter gewesen. Das Beben war ihr Kriegshammer. Ganze Städte verschwanden, als sich der Boden unter ihnen öffnete. Feuerberge, die seit langem erloschen waren, spuckten Flammen und Rauch, der den Himmel über dem ganzen Land verfinsterte. Wälder und Felder brannten genau wie die Städte und Dörfer, die das Beben überstanden hatten. Von jenen, die gestorben waren, kam Krankheit, und noch mehr Noghri starben. Es war, als hätte die Raserei der Himmelsgötter nun auch die Götter des Landes erfaßt, und auch sie kämpften miteinander.
    Und dann, als wir schließlich zu hoffen wagten, daß alles vorbei war, begann der übelriechende Regen zu fallen.«
    Leia nickte, sich mit schmerzhafter Deutlichkeit bewußt, was geschehen war. Eines der kämpfenden Schiffe war abgestürzt, hatte schwere Erdbeben ausgelöst und giftige Chemikalien freigesetzt, die von Wind und Regen über den ganzen Planeten verbreitet worden waren. Es gab viele solcher Chemikalien an Bord eines modernen Kriegsschiffs, aber nur die älteren Schiffe führten derart giftige Chemikalien mit, daß sie eine ganze Welt verseuchen konnten.
    Ältere Schiffe... was buchstäblich auf alle zutraf, die der Rebellenallianz am Anfang des Kriegs zur Verfügung gestanden hatten.
    Neue Schuldgefühle schnitten wie ein Messer in ihren Magen. Wir haben dies getan, dachte sie unglücklich. Unser Schiff. Unser Fehler. »Hat der Regen die Pflanzen getötet?«
    »Die Männer des Imperiums hatten einen Namen für das, was im Regen war«, sagte die Maitrakh. »Ich habe ihn vergessen.«
    »Demnach sind sie kurz nach der Katastrophe aufgetaucht. Der Lord Vader und die anderen.«
    »Ja.« Die Maitrakh machte eine weit ausholende Handbewegung. »Wir hatten uns alle hier verkrochen, alle, die noch lebten und die Reise machen konnten. Dieser Ort ist immer Waffenstillstandsgebiet für die Clans gewesen. Wir kamen hierher, um eine Möglichkeit zum Überleben zu finden. Hier fand uns auch der Lord Vader.«
    Für eine Weile gingen sie schweigend weiter. »Einige hielten ihn damals für einen Gott«, sagte die Maitrakh. »Alle fürchteten ihn und die gewaltige silberne Flugmaschine, mit der er und seine Begleiter vom Himmel herabstiegen. Aber selbst in der Furcht brannte der Zorn auf das, was die Götter uns angetan hatten, und fast zweimal zehn Krieger entschlossen sich zum Angriff.«
    »Und wurden natürlich getötet«, sagte Leia grimmig. Die Vorstellung, daß so gut wie unbewaffnete Primitive die Truppen des Imperiums angriffen, ließ sie zusammenzucken.
    »Sie wurden nicht getötet«, widersprach die Maitrakh, und der Stolz in ihrer Stimme war unüberhörbar. »Nur drei der zweimal zehn starben in der Schlacht. Sie wiederum töteten viele von Lord Vaders Begleitern, trotz ihrer Blitzwaffen und Panzerkleidung. Erst als der Lord Vader selbst eingriff, wurden die Krieger besiegt. Doch statt uns zu vernichten, wie einige seiner Begleiter verlangten, bot er uns Frieden an. Frieden und den Schutz und die Hilfe des Imperiums.«
    Leia nickte, und ein weiteres Teil des Puzzles fiel an seinen Platz. Sie hatte sich gefragt, warum sich der Imperator überhaupt mit einem Volk abgegeben hatte, das in seinen Augen nicht mehr als eine winzige Gruppe primitiver Nichtmenschen gewesen sein mußte. Aber primitive Nichtmenschen, die über derartige natürliche Kämpferqualitäten verfügten, waren eine ganz andere Sache. »Wie sah seine Hilfe aus?«
    »Er hat uns alles gegeben, was wir brauchten«, sagte die Maitrakh. »Zuerst Nahrung und Medizin und Werkzeuge. Später, als der seltsame Regen unsere Ernte vernichtete, schickte er die Metalldroiden, um das Land vom Gift zu reinigen.«
    Leia dachte besorgt an ihre Kinder. Aber das Analyseset hatte bei der Ankunft im Dorf keine toxischen Substanzen in der Luft entdeckt, und Chewbacca und Khabarakh hatten den Boden ebenfalls getestet. Was immer auch im Regen gewesen sein mochte, die Dekondroiden hatten offenbar gute Arbeit geleistet. »Und wächst noch immer nichts außerhalb des gereinigten

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