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Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Titel: Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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nicht meine Absicht ist.«
    Die Maitrakh gab einen langen, zischenden Laut von sich, der mit einem Doppelklicken der Nadelzähne endete. »Das Ziel und das Ergebnis sind nicht immer dasselbe, Lady Vader. Jetzt dienen wir nur einem Oberclan. Du verlangst, daß wir einem anderen dienen. Dies ist die Saat von Zwietracht und Tod.«
    Leia schürzte die Lippen. »Befriedigt euch denn der Dienst am Imperium?« fragte sie. »Bedeutet er für dein Volk Ehre oder ein besseres Leben?«
    »Wir dienen dem Imperium als einem Clan«, sagte die Maitrakh. »Wenn du unsere Dienste einforderst, werden die Konflikte der Vergangenheit zurückkehren.« Sie hatten jetzt die Wandtafel erreicht, und sie deutete mit ihrer schmalen Hand auf sie. » Siehst du unsere Geschichte, Lady Vader?«
    Leia legte den Kopf in den Nacken. Die untersten zwei Drittel der Wand waren mit sorgfältig eingeritzten fremdartigen Schriftzeichen bedeckt, wobei jedes Wort mit einem Dutzend anderen durch ein verwirrendes Kreuzgeflecht aus vertikalen, horizontalen und diagonalen Linien von unterschiedlicher Länge verbunden war. Dann verstand sie: Die Karte war ein Stammbaum, entweder des gesamten Clans Kihm'bar oder nur dieser bestimmten Familie. »Ich sehe sie«, sagte Leia.
    »Dann siehst du die schreckliche Vernichtung des Lebens durch die Konflikte der Vergangenheit«, fuhr die Maitrakh fort. Sie wies auf drei oder vier Stellen an der Tafel, die sich für Leia in nichts von den anderen unterschieden. »Ich wünsche keine Rückkehr zu jenen Tagen«, erklärte die Maitrakh. »Nicht einmal, wenn die Tochter des Lord Darth Vader darum bittet.«
    »Ich verstehe«, sagte Leia leise und fröstelte, als die Gespenster von Yavin, Hoth, Endor und hundert anderen Welten vor ihren Augen auferstanden. »Ich habe in meinem Leben mehr Krieg und Tod gesehen, als ich je für möglich gehalten hatte. Ich habe nicht den Wunsch, die Liste zu verlängern.«
    »Dann mußt du fortgehen«, sagte die Maitrakh fest. »Du mußt gehen und darfst nicht zurückkehren, solange das Imperium besteht.«
    Sie ging weiter. »Gibt es keine Alternative?« fragte Leia. »Was ist, wenn es mir gelingt, dein ganzes Volk zu überreden, dem Imperium den Dienst aufzukündigen? Dann würde es keine Konflikte zwischen euch geben.«
    »Der Imperator half uns, als uns sonst niemand half«, erinnerte die Maitrakh sie.
    »Aber nur, weil wir nicht wußten, daß ihr Hilfe brauchtet«, sagte Leia und bekam sofort Gewissensbisse, denn es war nur die halbe Wahrheit. Ja, die Allianz hatte tatsächlich nichts von der verzweifelten Lage hier geahnt; und ja, Mon Mothma und die anderen Führer hätten ihnen gewiß helfen wollen, wenn sie es geahnt hätten. Aber ob sie die dazu erforderlichen Mittel gehabt hätten, war eine ganz andere Frage. »Wir wissen es jetzt, und wir bieten euch unsere Hilfe an.« »Bietest du uns um unser selbst willen Hilfe an?« fragte die Maitrakh spitz. »Oder geht es dir nur darum, daß wir nicht mehr dem Imperium, sondern deinem Oberclan dienen? Wir wollen nicht, daß man um uns kämpft, wie ein Rudel hungriger stava um einen Knochen kämpft.« »Der Imperator hat euch benutzt«, sagte Leia offen. »So wie euch der Großadmiral jetzt benutzt. Ist die Hilfe, die sie euch geben, die Söhne wert, die sie euch nehmen und in den Tod schicken?«
    Sie hatten etwa zwanzig weitere Schritte zurückgelegt, ehe die Maitrakh antwortete. »Unsere Söhne sind tot«, sagte sie leise. »Aber mit ihrem Opfer haben sie uns das Leben erkauft. Du bist in einer Flugmaschine hergekommen, Lady Vader. Du hast gesehen, was unserem Land angetan wurde.«
    »Ja«, sagte Leia fröstelnd. »Es.... Ich habe nicht gewußt, wie umfassend die Zerstörung war.«
    »Das Leben auf Honoghr ist immer ein Kampf gewesen«, erklärte die Maitrakh. »Es hat große Mühe gekostet, das Land zu zähmen. Du hast in unserer Geschichte gesehen, zu welchen Zeiten der Kampf verloren wurde. Aber nach der Schlacht am Himmel...«
    Sie schauderte, ein ganz eigenartiges Schaudern, das von ihren Hüften hinauf zu ihren Schultern zu wandern schien. »Es war wie ein Krieg zwischen Göttern. Wir wissen jetzt, daß es nur große Flugmaschinen waren, die hoch über dem Land kreisten. Aber damals wußten wir nichts von solchen Dingen. Ihre Blitze durchzuckten den Himmel eine ganze Nacht lang und den nächsten Tag, daß die fernen Berge unter ihrem Zorn erglühten. Und dennoch gab es keinen Donner, als wären diese Götter zu zornig, um sich während des

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