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Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Titel: Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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war.
    Sie drangen jetzt in die Atmosphäre ein, schalteten in den tieferen Luftschichten auf Repulsorantrieb um und beendeten den Sturzflug in Höhe der höchsten Bergspitzen. Aus der Nähe betrachtet war das Gebiet zerklüftet, aber bei weitem nicht so wüst, wie Luke erwartet hatte. In den Tälern zwischen den Bergen wucherte üppige Vegetation, auch wenn die felsigen Bergflanken verhältnismäßig kahl waren. In den meisten Einschnitten, die sie überflogen, kauerte mindestens ein Dutzend Häuser und gelegentlich sogar ein ganzes Dorf, das zu klein gewesen war, um von den leistungsschwachen Sensoren des X-Flüglers erfaßt zu werden.
    Sie näherten sich dem See von Südwesten, als Erzwo das Anwesen entdeckte, das den Kraterrand krönte.
    »Einen derartigen Baustil habe ich noch nie gesehen«, kommentierte Luke. »Bekommst du irgendwelche Lebensform-Echos?«
    Erzwo trällerte einen Moment: Negativ. »Nun, versuchen wir's trotzdem«, entschied Luke und ging in den Landeanflug über. »Wenn wir uns irren, geht's beim nächsten Versuch wenigstens nur bergab.«
    Das Anwesen war von einem kleinen Hof und einem Zaun umgeben, der mehr der Zierde denn der Verteidigung diente. Luke verringerte die Geschwindigkeit des X-Flüglers, drehte ihn parallel zum Zaun und ließ ihn ein paar Meter vor dem einzigen Tor niedergehen. Er war gerade dabei, die Systeme herunterzufahren, als Erzwos getrillerte Warnung ihn aufblicken ließ. Vor dem Tor stand ein Mann und beobachtete sie.
    Luke sah ihn an und spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Der Mann war offensichtlich alt – das grauweiße Haar und der lange Bart, mit denen die Bergwinde spielten, und das faltige Gesicht waren Beweis genug. Aber seine Augen waren hell und wach, seine Haltung war aufrecht und stolz, ließ sich nicht einmal von den heftigeren Böen erschüttern, und die halb offene braune Robe enthüllte einen muskulösen Brustkorb.
    »Systeme abgeschaltet, Erzwo«, sagte Luke und hörte das leichte Beben in seiner Stimme, als er den Helm abnahm und die Kanzel des X-Flüglers hochklappte. Er stand auf, schwang sich über das Cockpit und landete auf dem Boden.
    Der alte Mann hatte sich nicht bewegt. Luke holte tief Luft und ging zu ihm hinüber. »Master C’baoth«, sagte er und neigte den Kopf. »Ich bin Luke Skywalker.«
    Der andere lächelte dünn. »Ja«, sagte er. »Ich weiß. Willkommen auf Jomark.«
    »Danke«, sagte Luke und seufzte leise. Endlich. Es war eine lange und umständliche Reise gewesen, mit ungeplanten Zwischenstops auf Myrkr und Sluis Van. Aber endlich hatte er sein Ziel erreicht.
    C’baoth schien seine Gedanken gelesen zu haben. Vielleicht hatte er es tatsächlich. »Ich habe dich schon viel früher erwartet«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Ja, Sir«, sagte Luke. »Es tut mir leid. Die Dinge sind in der letzten Zeit etwas außer Kontrolle geraten.«
    »Warum?« konterte C’baoth.
    Die Frage überrumpelte Luke. »Ich verstehe nicht.«
    Die Augen des anderen verengten sich. »Was meinst du damit, du verstehst nicht?« fragte er. »Bist du nun ein Jedi oder nicht?«
    »Nun, ja...«
    »Dann solltest du die Kontrolle haben«, sagte C’baoth fest. »Über dich und über die Menschen und die Geschehnisse um dich herum. Immer.«
    »Ja, Master«, sagte Luke gehorsam und versuchte, seine Verwirrung zu verbergen. Der einzige andere Jedi-Meister, den er je gekannt hatte, war Yoda gewesen... aber Yoda hatte nie auf diese Weise gesprochen.
    Einen weiteren Moment lang schien C’baoth ihn zu studieren. Dann, abrupt, wich die Härte aus seinem Gesicht. »Aber du bist gekommen«, sagte er lächelnd. »Das ist das Wichtigste. Sie haben dich nicht aufhalten können.«
    »Nein«, sagte Luke. »Aber sie haben es versucht. Seit meinem Abflug mußte ich vier imperiale Angriffe überstehen.«
    C’baoth sah ihn scharf an. »Tatsächlich? Galten sie allein dir?«
    »Einer«, antwortete Luke. »Bei den anderen war ich nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Oder vielleicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort«, korrigierte er sich.
    Der scharfe Ausdruck verschwand von C’baoths Gesicht und wich einer geistesabwesenden Miene. »Ja«, murmelte er, die Augen auf den fernen Rand des Kraters und den ringförmigen See am Fuß gerichtet. »Der falsche Ort zur falschen Zeit. Die Grabinschrift so vieler Jedi.« Er sah Luke wieder an. »Du weißt, daß das Imperium sie ausgelöscht hat.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Luke. »Sie wurden vom Imperator und Darth Vader gejagt und

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