Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht
getötet.«
»Und von ein oder zwei Dunklen Jedi, die für sie gearbeitet haben«, sagte C’baoth grimmig, und seine Miene verdüsterte sich. »Dunkle Jedi wie Vader. Gegen den letzten von ihnen habe ich auf...« Er verstummte, schüttelte bedächtig den Kopf. »Es ist schon sehr lange her.«
Luke nickte unbehaglich. Es fiel ihm schwer, all diesen seltsamen Themen- und Stimmungswechseln zu folgen. Ein Ergebnis von C’baoths Isolation? Oder war es nur eine weitere Prüfung, diesmal von Lukes Geduld? »Es ist schon sehr lange her«, nickte er. »Aber die Jedi können wiederauferstehen. Wir haben die Chance, den Orden neu aufzubauen.«
C’baoth konzentrierte sich wieder auf ihn. »Deine Schwester«, sagte er. »Ja. Sie wird Jedi-Zwillinge gebären.«
»Potentielle Jedi zumindest«, erklärte Luke, überrascht, daß C’baoth von Leias Schwangerschaft wußte. Die Medien der Neuen Republik hatten die Nachricht überall verbreitet, aber er hatte geglaubt, daß Jomark zu weit abseits lag, um davon gehört zu haben. »Um offen zu sein, die Zwillinge sind der Grund für meinen Besuch.«
»Nein«, widersprach C’baoth. »Du bist gekommen, weil ich dich gerufen habe.«
»Nun... ja. Aber...«
»Es gibt kein Aber, Jedi Skywalker«, fiel ihm C’baoth barsch ins Wort. »Ein Jedi zu sein, bedeutet, der Macht zu dienen. Ich rief dich durch die Macht; und wenn die Macht ruft, muß man gehorchen.«
»Ich verstehe«, nickte Luke erneut und wünschte sich, wirklich zu verstehen. Meinte es C’baoth nur im übertragenen Sinne? Oder war dies ein weiterer Punkt, der bei seiner Ausbildung übergangen worden war? Er war mit den kontrollierenden Aspekten der Macht im allgemeinen vertraut; sie waren es, die ihn am Leben erhielten, wenn er sich mit seinem Lichtschwert gegen Blasterfeuer verteidigte. Aber ein buchstäblicher »Ruf« war etwas völlig anderes. »Wenn Sie sagen, daß die Macht einen ruft, Master C’baoth, meinen Sie dann...?«
»Es gibt zwei Gründe, warum ich dich gerufen habe«, unterbrach ihn C’baoth erneut. »Erstens, um deine Ausbildung zu vervollständigen. Und zweitens... weil ich deine Hilfe brauche.«
Luke blinzelte. »Meine Hilfe?«
C’baoth lächelte matt, mit plötzlicher Müdigkeit in den Augen. »Ich nähere mich dem Ende meines Lebens, Jedi Skywalker. Bald werde ich die lange Reise in das Reich jenseits des Lebens antreten.«
Luke spürte, wie sich seine Kehle zusammenschnürte. »Es tut mir leid«, war alles, was er sagen konnte.
»Es ist das Schicksal allen Lebens«, zuckte C’baoth die Schultern. »Für die Jedi und für alle geringeren Wesen.«
Luke mußte an Yoda denken, wie er in seinem Haus auf Dagobah auf dem Sterbebett lag... und an sein eigenes Gefühl der Hilflosigkeit, weil er nichts unternehmen, nur zuschauen konnte. Es war keine Erfahrung, die er gern wiederholen würde. »Wie kann ich helfen?« fragte er ernst.
»Indem du von mir lernst«, sagte C’baoth. »Öffne dich mir; nimm meine Weisheit und Erfahrung und Macht in dir auf. Auf diese Weise wirst du mein Leben und mein Werk fortsetzen.«
»Ich verstehe«, nickte Luke und fragte sich, welches Werk der andere meinte. »Sie werden aber auch verstehen, daß ich bestimmte Aufgaben habe, die ich...«
»Und bist du auf sie vorbereitet?« fragte C’baoth und wölbte die Brauen. »Richtig vorbereitet? Oder bist du gekommen, um mich um etwas zu bitten?«
»Nun, um ehrlich zu sein, ja«, mußte Luke zugeben. »Ich bin im Auftrag der Neuen Republik gekommen, um Sie um Ihre Hilfe im Kampf gegen das Imperium zu bitten.«
»Mit welchem Ziel?«
Luke runzelte die Stirn. Er hatte erwartet, daß es offensichtlich war. »Das Ende der Tyrannei des Imperiums. Der Beginn von Freiheit und Gerechtigkeit für alle Wesen in der Galaxis.«
»Gerechtigkeit.« C’baoths Lippen zuckten. »Bitte nicht geringere Wesen um Gerechtigkeit, Jedi Skywalker.« Er berührte zweimal mit den Fingerspitzen seine Brust. » Wir sind die wahre Gerechtigkeit in der Galaxis. Wir beide, und der neue Orden der Jedi, der aus uns entstehen wird. Überlaß die nichtigen Streitereien den anderen, und bereite dich auf diese Zukunft vor.«
»Ich...«, stammelte Luke und suchte nach einer Antwort.
»Was ist es, das die ungeborenen Zwillinge deiner Schwester brauchen?« fragte C’baoth.
»Sie brauchen... nun, sie werden eines Tages einen Lehrer brauchen«, erklärte Luke, und die Worte kamen ihm seltsamerweise nur widerwillig über die Lippen. Der erste Eindruck
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