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Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Titel: Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Ein des Verrats am Oberclan bezichtigter Noghri muß den Clandynasten übergeben werden, damit die ihn nach Altvätersitte befragen und richten.« »Ich bin nicht an die Gesetze der Noghri gebunden«, sagte der Großadmiral kalt. »Khabarakh hat das Imperium verraten. Er wird nach imperialem Recht gerichtet und verurteilt.«
    »Die Clandynasten werden verlangen...«
    »Die Clandynasten befinden sich nicht in der Position, irgend etwas zu verlangen«, schnappte der Großadmiral und berührte das Interkom an seinem Gürtel. »Soll ich dir demonstrieren, welche Folgen Ungehorsam gegen das Imperium hat?«
    Leia hörte die Maitrakh leise seufzen. »Nein, mein Lord«, sagte sie resigniert.
    Der Großadmiral musterte sie. »Ich werde es trotzdem tun.«
    Er berührte das Interkom erneut. Und abrupt explodierte das Innere des dukhas in blendend grünem Licht.
    Leia fuhr hoch, daß sie mit dem Kopf gegen Chewbaccas Beine prallte, und brennender Schmerz versengte ihre Augen, ihr Gesicht. Eine schreckliche Sekunde lang glaubte sie, daß das dukha einen direkten Treffer abbekommen hatte, einen Feuerstoß aus einem Turbolaser, stark genug, um das Gebäude in eine lodernde Ruine zu verwandeln. Aber der Großadmiral stand noch immer stolz und unverletzt an seinem Platz; und allmählich begriff sie.
    Sie versuchte verzweifelt, ihre sensorische Verstärkung rückgängig zu machen, als der Donner wie der Schlag eines wütenden Wookiees ihren Kopf traf.
    Später konnte sie sich nur noch vage an weitere Turboladersalven erinnern, die der orbitale Sternzerstörer auf die Berge in der Umgebung des Dorfes abfeuerte, während die Benommenheit wie dichter grauer Nebel ihr Bewußtsein umwölkte. Als sie wieder halbwegs klar denken konnte, war die Demonstration des Großadmirals beendet und der letzte Donnerschlag verhallte in der Ferne. Vorsichtig öffnete sie die Augen und blinzelte gegen den pochenden Schmerz in ihrem Kopf an. Der Großadmiral stand noch immer an seinem alten Platz in der Mitte des dukhas... und als der letzte Donnerschlag verhallt war, ergriff er wieder das Wort. »Ich bin jetzt das Gesetz auf Honoghr, Maitrakh «, sagte er mit tödlicher Ruhe. »Wenn ich mich entscheide, euer altes Recht anzuwenden, dann werde ich es anwenden. Wenn ich mich entscheide, es zu ignorieren, dann werde ich es ignorieren. Ist das klar?«
    Als die Stimme der Maitrakh antwortete, klang sie so fremd, daß Leia sie kaum erkannte. Wenn der Großadmiral mit seiner Demonstration beabsichtigt hatte, die Maitrakh halb zu Tode zu ängstigen, dann hatte er sein Ziel erreicht. »Ja, mein Lord.«
    »Gut.« Der Großadmiral ließ die bedrückende Stille noch einen weiteren Moment im Raum hängen. »Doch angesichts eurer treuen Dienste für das Imperium bin ich bereit, einen Kompromiß zu schließen. Khabarakh wird an Bord der Schimäre verhört werden; aber zuvor gestatte ich euch, ihn nach Altvätersitte zu befragen.« Er drehte sich zu Rukh um. »Rukh, du wirst Khabarakh, Clan Kihm'bar, nach Nystao bringen und ihn dort den Clandynasten übergeben. Vielleicht helfen drei Tage der öffentlichen Schande, das Volk der Noghri daran zu erinnern, daß wir uns noch immer im Krieg befinden.« »Jawohl, mein Lord.« Schritte erklangen, gefolgt vom Öffnen und Schließen der Doppeltüren. Chewbacca gab ein leises, klagendes Grollen von sich. Leia biß die Zähne zusammen, hart genug, um neue Schmerzwellen durch ihren pochenden Schädel zu schicken. Öffentliche Schande... und etwas, das Befragung nach Altvätersitte hieß.
    Die Rebellenallianz hatte unabsichtlich den Planeten Honoghr zerstört. Jetzt schien sie das gleiche Schicksal auf Khabarakh heraufzubeschwören.
    Der Großadmiral stand noch immer in der Mitte des dukhas. »Du bist sehr still, Maitrakh«, sagte er.
    »Mein Lord hat mir befohlen, still zu sein«, erwiderte sie.
    »Natürlich.« Er musterte sie. »Loyalität zum eigenen Clan und zur eigenen Familie ist gut und schön, Maitrakh. Aber diese Loyalität auf einen Verräter auszudehnen, wäre töricht. Und möglicherweise verhängnisvoll für deine Familie und deinen Clan.«
    »Es gibt keinen Beweis dafür, daß mein Drittsohn ein Verräter ist.«
    Die Lippen des Großadmirals zuckten. »Du wirst deinen Beweis bekommen«, versprach er sanft.
    Er ging zu den Doppeltüren, verschwand aus Leias Blickfeld, und die Türen wurden geöffnet. Die Schritte brachen ab, als würde er warten; und einen Moment später verrieten leichtere Schritte, daß die Maitrakh

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