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Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Titel: Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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zur Schnecke machen, weil ich vor deinem Kumpel, dem Senator, nicht zu Kreuze gekrochen bin«, sagte Lando. »Bring es endlich hinter dich, denn wir haben zu reden.«
    Han sah starr geradeaus. »Du bist nicht nur nicht zu Kreuze gekrochen, Alter«, fauchte er. »Ich habe Chewie schon in schlechterer Stimmung erlebt, und er war trotzdem höflicher als du.«
    »Du hast recht«, gab Lando zu. »Willst du dich noch länger ärgern, oder bist du bereit, dir meine Erklärung anzuhören?«
    »Oh, das dürfte interessant werden«, sagte Han sarkastisch. »Du hast also einen guten Grund dafür gehabt, einen ehemaligen imperialen Senator vor den Kopf zu stoßen?«
    »Er sagt uns nicht die Wahrheit, Han«, sagte Lando ernst. »Zumindest nicht die ganze Wahrheit.«
    »So?« konterte Han. »Wer sagt denn, daß er Fremden alles verraten muß?«
    »Er hat uns hierhergeholt«, erinnerte Lando. »Warum macht er das und lügt uns anschließend etwas vor?«
    Han sah Lando von der Seite an... und zum ersten Mal bemerkte er den besorgten Ausdruck im Gesicht seines Freundes. Worauf Lando auch hinauswollte, ihm war es ernst damit. »Okay«, sagte er etwas ruhiger. »Worüber hat er gelogen?«
    »Zum Beispiel über dieses Lager«, sagte Lando mit einer Handbewegung zu den nächsten Gebäuden. »Der Senator sagte, daß sie ständig den Standort wechseln – vierzehn Mal in sieben Jahren, erinnerst du dich? Aber das Lager hier besteht schon länger als ein Jahr.«
    Han betrachtete im Vorbeigehen die Gebäude. Erst jetzt fiel ihm die Glätte der Stellen auf, wo sich das Memoplastik zusammenfaltete, die Anzeichen von Verwitterung an den Fundamenten... »Es gibt noch andere Dinge«, fuhr Lando fort. »Diese Messe im Hauptquartier – hast du die Dekorationen bemerkt? Zwischen den Nischen standen mindestens ein Dutzend Skulpturen und jede Menge Lampen. Und dann noch das ganze Zeug an den Wänden. Über der Hauptbar war ein ganzes antikes Repetierdisplay angebracht, neben dem Ausgang hing ein Schiffschrono...«
    »Ich war da, erinnerst du dich?« unterbrach Han. »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich will darauf hinaus, daß man dieses Lager nicht von heute auf morgen abbauen und zum nächsten Planeten verfrachten kann«, sagte Lando ernst. »Nicht mehr. Und man macht es sich nicht so heimelig und gemütlich, wenn man damit beschäftigt ist, Großangriffe gegen imperiale Basen zu starten.«
    »Vielleicht haben sie uns nur in diesem Punkt belogen«, wiegelte Han ab. Er fühlte sich nicht besonders wohl dabei, Bel Iblis verteidigen zu müssen.
    »Möglicherweise«, sagte Lando. »In diesem Fall stellt sich die Frage nach dem Warum? Aus welchen Gründen könnte er sonst seine Schiffe und Truppen zurückhalten?«
    Han kaute auf der Innenseite seiner Wange. Er erkannte jetzt, worauf Lando hinauswollte. »Du glaubst, daß er einen Handel mit Fey’lya gemacht hat.«
    »Das ist die offensichtliche Antwort«, bestätigte Lando düster. »Du hast gehört, wie er über Mon Mothma gesprochen hat, als würde er erwarten, daß sie sich schon morgen zur Imperatorin ausruft. Fey’lyas Einfluß?«
    Han dachte darüber nach. Es klang noch immer verrückt, aber nicht mehr so verrückt wie im ersten Moment. Denn wenn Fey’lya glaubte, mit sechs privaten Dreadnaughts einen Staatsstreich inszenieren zu können, würde er eine böse Überraschung erleben.
    Doch andererseits... »Augenblick, Lando, das ist verrückt«, sagte er. »Wenn sie eine Verschwörung gegen Mon Mothma planen, warum haben sie uns überhaupt hierhergebracht?«
    Lando stieß zischend die Luft aus. »Nun, das bringt uns zum denkbar schlimmsten Szenario, Han, mein Bester. Nämlich daß dein Freund, der Senator, ein Betrüger ist... und daß wir es hier mit einem gigantischen Täuschungsmanöver des Imperiums zu tun haben.«
    Han blinzelte. »Jetzt kann ich dir nicht mehr folgen.«
    »Denk darüber nach«, drängte Lando und senkte seine Stimme, als eine Gruppe uniformierter Männer um die Ecke eines Gebäudes bog und in die andere Richtung weitermarschierte. »Garm Bel Iblis, für tot gehalten und nun plötzlich von den Toten wiederauferstanden? Und er ist nicht nur am Leben, sondern obendrein auch noch mit einer Privatarmee ausgerüstet? Einer Armee, von der keiner von uns je zuvor etwas gehört hat?«
    »Ja, aber Bel Iblis war nicht gerade ein Einsiedler«, stellte Han fest. »Als ich aufwuchs, gab es eine Menge Holos und Aufnahmen von ihm. Man muß schon eine Menge Arbeit investieren, um wie er

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