Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
sie bestochen, damit sie uns angreifen? Imperiale Truppen?«
»Selbst imperiale Truppen sind nicht immer gegen die Verlockungen der Bestechlichkeit gefeit«, sagte Thrawn mit düsterer Stimme, einer hervorragenden Imitation bitterer Verachtung. »In diesem Fall haben sie für ihren Verrat mit dem Leben bezahlt. Seien Sie versichert, daß die dafür verantwortliche Person oder Personen einen ähnlichen Preis bezahlen werden.«
»Sie wissen, wer es war?« fragte Mazzic.
»Ich glaube es zu wissen«, nickte Thrawn. »Bis jetzt habe ich allerdings noch keine Beweise.«
»Geben Sie mir einen Hinweis.«
Thrawn lächelte sardonisch. »Vielleicht kommen Sie selbst darauf, Captain. Guten Tag.«
Er wandte sich ab und ging zum Torbogen, der zu den Wartungsund Reparatursektionen führte. Pellaeon wartete, bis Mazzic und seine Eskorte in der Fähre verschwunden waren, und eilte ihm dann nach. »Glauben Sie, daß Sie ihm genug gegeben haben, Admiral?« fragte er leise.
»Es spielt keine Rolle, Captain«, versicherte ihm Thrawn. »Wir haben ihm alles gegeben, was notwendig ist; und wenn Mazzic nicht klug genug ist, um Karrde zu verdächtigen – einer der anderen Schmugglerbosse wird es sein. Jedenfalls ist es immer besser, zuwenig anzubieten als zuviel. Manche Leute mißtrauen automatisch jeder Information, die sie zu leicht bekommen.«
Hinter ihnen hob sich die Fähre vom Deck und startete in den Weltraum… und aus dem Torbogen vor ihnen trat eine grinsende Gestalt. »Gute Arbeit, Admiral«, sagte Niles Ferrier und ließ seine Zigarre in den anderen Mundwinkel wandern. »Sie haben ihn geschnappt und dann wieder freigelassen. Er wird lange daran zu kauen haben.«
»Danke, Ferrier«, sagte Thrawn trocken. »Sie ahnen gar nicht, wieviel mir Ihr Lob bedeutet.«
Das Grinsen des Schiffsdiebs schien zu erstarren. Dann entschied er sich offenbar, die Bemerkung für bare Münze zu nehmen. »Okay«, sagte er. »Was ist unser nächster Schritt?«
Thrawns Augen blitzten bei dem Wort unser auf, aber er ließ es durchgehen. »Karrde hat letzte Nacht eine Reihe Funksprüche abgeschickt, von denen wir einen abgefangen haben«, sagte er. »Die Dechiffrierung läuft noch, aber es kann sich nur um eine Einladung zu einem weiteren Treffen handeln. Sobald wir die Zeit und den Ort kennen, werden wir Sie benachrichtigen.«
»Und ich gehe hin und helfe Mazzic, Karrde zu verdächtigen«, nickte Ferrier.
»Sie werden nichts dergleichen tun«, sagte Thrawn scharf. »Sie werden in einer Ecke sitzen und den Mund halten.«
Ferrier schien zusammenzuzucken. »Okay. Sicher.«
Thrawn bannte für einen weiteren Moment seinen Blick. »Was sie tun werden«, fuhr er schließlich fort, »ist, dafür zu sorgen, daß eine bestimmte Datenkarte in Karrdes Besitz gerät. Vorzugsweise in das Büro an Bord seines Schiffes – dort wird Mazzic wahrscheinlich als erstes suchen.«
Er machte eine Handbewegung, und ein Offizier trat vor und reichte Ferrier eine Datenkarte. »Ah«, sagte Ferrier schlau, als er sie entgegennahm. »Ja, ich verstehe. Der Beleg für Karrdes Abmachung mit diesem Lieutenant Kosk, was?«
»Korrekt«, bestätigte Thrawn. »Das und die zusätzlichen Beweise, die wir bereits in Kosks Personalakte eingefügt haben, dürften keinen Zweifel daran lassen, daß Karrde die anderen Schmuggler manipuliert hat. Ich glaube, das sollte genügen.«
»Ja, sie sind ein ziemlich brutaler Haufen.« Ferrier drehte die Datenkarte und kaute an seiner Zigarra. »Okay. Ich muß also nur an Bord der Wilder Karrde gelangen…«
Thrawns Gesichtsausdruck ließ ihn verstummen. »Nein«, sagte der Großadmiral bestimmt. »Im Gegenteil, Sie werden sich von seinem Schiff und seinen privaten Räumen am Boden so fern wie möglich halten. Um genau zu sein, solange Sie sich auf seiner Basis befinden, werden Sie strikt darauf achten, niemals allein zu sein.«
Ferrier blinzelte überrascht. »Ja, aber…« Hilflos hielt er die Datenkarte hoch.
Pellaeon spürte, wie Thrawn an seiner Seite einen ungeduldigen Seufzer ausstieß. »Ihr Defel wird die Datenkarte an Bord der Wilder Karrde deponieren.«
Ferriers Miene hellte sich auf. »Oh, ja. Ja. Er wird das Schiff wahrscheinlich betreten und verlassen können, ohne daß jemand was merkt.«
»Das sollte er auch«, sagte Thrawn warnend; und plötzlich klang seine Stimme eiskalt. »Denn ich habe Ihre Rolle beim Tod von Lieutenant Kosk und seinen Männern nicht vergessen. Sie schulden dem Imperium etwas, Ferrier. Und diese
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