Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando

Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando

Titel: Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
die empfindlichen Stellen hinter den Ohren kraulte. »Aber die anderen werden bald zurück sein. Sie überprüfen die anderen Schiffe.«
    Drang gab ein weiteres trauriges Gackern/Schnurren von sich und kauerte neben Karrdes Stuhl nieder, wachsam die leere Ebene unter ihnen beobachtend. Aber wonach immer er auch suchte, er fand es nicht, und nach einem Moment knurrte er kehlig und legte seine Schnauze auf den Steinboden. Seine Ohren zuckten einmal, wie nach einem Laut horchend, den es nicht gab, dann sanken sie nach unten.
    »Auch da unten ist es still«, stimmte Karrde ernst zu und streichelte das Fell des Vornskr. »Was, glaubst du, ist hier passiert?«
    Drang antwortete nicht. Karrde musterte den schlanken, muskulösen Rücken des Vornskr und wunderte sich erneut über diese fremdartigen Raubtiere, die er so leichthin – vielleicht sogar arrogant – in Schoßtiere verwandelt hatte. Fragte sich, ob er es sich nicht zweimal überlegt hätte, wäre ihm damals klar gewesen, daß sie die einzigen Tiere in der Galaxis waren, die mit der Macht jagten.
    Es war eine groteske Schlußfolgerung. Machtsensitivität war natürlich nichts Ungewöhnliches – die Gotal hatten sie, wenngleich in für sie nutzloser Form, und es gab entsprechende hartnäckige Gerüchte über die Duinuogwuin, um nur zwei zu nennen. Aber alle, die über eine derartige Sensitivität verfügten, waren intelligente Wesen. Daß nichtintelligente Tiere die Macht auf diese Weise benutzten, war etwas völlig Neues.
    Aber es war eine Schlußfolgerung, die von den Ereignissen der letzten Monate bestätigt wurde. Da war die unerwartete Reaktion seiner Schoßtiere auf Luke Skywalker in Karrdes Myrkr-Basis gewesen. Ähnlich hatten sie auf Mara an Bord der Wilder Karrde reagiert, als sie von dieser Ahnung erfaßt worden war, die sie vor dem imperialen Abfangskreuzer gerettet hatte. Da war die weit bösartigere Reaktion der wilden Vornskr auf Mara und Skywalker während ihres Dreitagemarsches durch die Wälder von Myrkr gewesen.
    Skywalker war ein Jedi. Mara verfügte zweifellos ebenfalls über Jedi-Fähigkeiten. Und was vielleicht noch bedeutungsvoller war, die Existenz der bizarren, machtleeren Blasen, die von den Ysalamiri Myrkrs erzeugt wurden, konnte letztendlich als einfache Form der Verteidigung oder Tarnung gegen Raubtiere erklärt werden.
    Abrupt ruckte Drangs Kopf hoch, seine Ohren stellten sich auf, und er fuhr halb herum. Karrde lauschte angestrengt… Und ein paar Sekunden später hörte er das ferne Dröhnen der zurückkehrenden Fähre. »Alles in Ordnung«, beruhigte er den Vornskr. »Es sind nur Chin und die anderen, die vom Schiff zurückkommen.«
    Drang behielt seine Haltung noch für einen Moment bei. Dann, als hätte er sich entschieden, Karrdes Versicherung zu trauen, drehte er sich und legte seinen Kopf wieder auf den Boden. Beobachtete die Ebene, die, falls Karrdes Verdacht zutraf, für ihn noch stiller sein mußte als für Karrde. »Mach dir keine Sorgen«, tröstete er das Tier und kraulte es hinter den Ohren. »Wir werden bald von hier verschwinden. Und ich verspreche dir, auf dem nächsten Planeten wird es jede Menge Tiere geben.«
    Die Ohren des Vornskr zuckten, aber vielleicht war es auch nur ein Reflex. Karrde warf einen letzten Blick auf die verblassenden Farben des Sonnenuntergangs, stand auf und rückte seinen Waffengürtel zurecht. Natürlich gab es keinen bestimmten Grund, schon jetzt hineinzugehen. Die Einladungen waren geschrieben, verschlüsselt und gesendet worden, und im Moment blieb ihm nichts anderes übrig, als auf die Antworten zu warten. Aber plötzlich fühlte er sich hier draußen einsam. Viel einsamer als noch vor ein paar Minuten. »Komm, Drang«, sagte er und streichelte ihn ein letztes Mal. »Es wird Zeit, nach drinnen zu gehen.«
     
    Die Fähre setzte auf dem Boden des Schimäre -Hangars auf, Auslaßventile zischten über den Köpfen der Sturmtruppler, die um die nach unten sinkende Rampe eine Eskortformation einnahmen. Pellaeon blieb an Thrawns Seite stehen, schnitt angesichts der übelriechenden Dämpfe eine Grimasse und wünschte, er wüßte, was, beim Imperium, der Großadmiral diesmal wieder vorhatte. Was immer es war, er hatte das unangenehme Gefühl, daß es ihm nicht gefallen würde. Thrawn behauptete zwar, daß diese Schmuggler berechenbar waren; und vielleicht waren sie es auch für ihn. Aber Pellaeon hatte seine eigenen Ansichten über den Umgang mit diesem Abschaum, und er hatte noch nie erlebt, daß

Weitere Kostenlose Bücher