Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
stabile Barriere, entschied er. Vielleicht, wenn er sie mit den Ranken befestigte, die zwischen diesen Bäumen wuchsen…
»Skywalker?«
Er drehte sich um. »Ja?«
Mara sah zu ihm auf. »Ich muß sie etwas fragen«, sagte sie ruhig. »Sie sind der einzige, der es weiß. Wie ist der Imperator gestorben?«
Für einen Moment studierte Luke ihr Gesicht. Selbst im verdämmernden Licht konnte er den Schmerz in ihren Augen erkennen; die bitteren Erinnerungen an das luxuriöse Leben und die strahlende Zukunft, die ihr auf Endor entrissen worden waren. Aber neben dem Schmerz entdeckte er eine gleichermaßen starke Entschlossenheit. Auch wenn es noch so sehr schmerzte, sie wollte es hören. »Der Imperator versuchte, mich auf die dunkle Seite zu ziehen«, erklärte er, und seine eigenen, tief begrabenen Erinnerungen kehrten schmerzhaft zurück. Fast wäre an diesem Tag nicht der Imperator, sondern er gestorben. »Es wäre ihm fast gelungen. Ich konnte nur einen Schlag gegen ihn führen, dann stellte sich mir Vader entgegen. Ich schätze, er dachte, wenn ich Vader im Zorn tötete, würde ich mich damit ihm und der dunklen Seite öffnen.«
»Und statt dessen haben Sie sich gegen ihn zusammengetan«, sagte sie anklagend, mit plötzlichem Zorn in den Augen. »Sie haben ihn angegriffen – Sie beide…«
»Einen Moment«, protestierte Luke. »Ich habe ihn nicht angegriffen. Nicht nach diesem ersten Schlag.«
»Wovon reden Sie?« fragte sie. »Ich habe Sie gesehen. Sie beide haben ihn mit Ihren Lichtschwertern angegriffen.«
Luke starrte sie an…, und plötzlich verstand er. Mara Jade, die rechte Hand des Imperators, die seine Stimme an jedem Ort der Galaxis hören konnte. Sie hatte mit ihrem Herrn im Augenblick seines Todes Kontakt gehabt und alles beobachtet.
Nur daß sie es – irgendwie – mißverstanden hatte.
»Ich habe ihn nicht angegriffen, Mara«, erklärte er. »Er wollte mich gerade töten, als Vader auf ihn losging und ihn in einen offenen Schacht stürzte. Ich hätte nichts tun können, selbst wenn ich es gewollt hätte – ich war noch immer von den Lichtblitzen halb gelähmt, die er nach mir geschleudert hatte.«
»Wie meinen Sie das, selbst wenn Sie es gewollt hätten?« sagte Mara höhnisch. »Deshalb sind Sie doch überhaupt an Bord des Todessterns gegangen, oder?«
Luke schüttelte den Kopf. »Nein, ich wollte versuchen, Vader vor der dunklen Seite zu retten.«
Mara wandte sich ab, und Luke konnte den Aufruhr in ihrem Inneren spüren. »Warum sollte ich Ihnen glauben?« fragte sie schließlich.
»Warum sollte ich lügen?« konterte er. »Es ändert nichts an der Tatsache, daß sich ohne mich Vader nicht gegen ihn gewandt hätte. In diesem Sinne bin ich wahrscheinlich trotzdem für seinen Tod verantwortlich.«
»Richtig, das sind Sie«, stimmte Mara schroff zu. Aber sie zögerte einen Moment, bevor sie es sagte. »Und ich werde es nicht vergessen.«
Luke nickte schweigend und wartete, daß sie weitersprach. Aber sie sagte nichts, und nach einer Weile drehte er sich wieder zu den Dornbüschen um. »Ich an Ihrer Stelle wäre damit vorsichtig«, sagte Mara hinter ihm, die Stimme wieder kühl und kontrolliert. »Sie wollen doch nicht, daß wir hier in der Falle sitzen, wenn etwas Großes über die Büsche kommt?«
»Guter Einwand«, sagte Luke, sowohl die Worte als auch die dahinter verborgene Bedeutung verstehend. Sie hatten einen Auftrag, und bis dieser Auftrag erledigt war, brauchte sie Luke lebend.
Danach würde sie sich dem Schicksal stellen müssen, das auf sie wartete. Oder sie würde sich ein neues suchen müssen.
Er schaltete sein Lichtschwert ab und ging an Mara vorbei zu den anderen, die im Begriff waren, das Lager aufzuschlagen. Zeit, sich um die Droiden zu kümmern.
17
Die Tür zum Parlamentssaal glitt zur Seite, und in den Großen Korridor ergoß sich ein kleiner Strom aus Abgeordneten und Droiden, die sich angeregt in dem üblichen Spektrum verschiedener Sprachen unterhielten. Leia warf Winter einen Blick zu, während sie sich der Menge näherten, und nickte.
Es war Showzeit.
»Ist sonst noch was gekommen, von dem ich wissen sollte?« fragte sie, als sie die Menge passierten.
»Zum Pantolomin-Bericht ist ein ungewöhnlicher Nachtrag eingetroffen«, sagte Winter, ihre Umgebung im Auge behaltend. »Ein Kopfgeldjäger behauptet, in die imperialen Werften von Ord Trasi eingedrungen zu sein, und bietet uns Informationen über ihr neues Bauprogramm zum Kauf an.«
»Ich kenne
Weitere Kostenlose Bücher