Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
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»Der Geheimdienst hat drei Exemplare lokalisiert«, fuhr Madine fort. »Sie befinden sich natürlich alle im imperialen Raum. Das leichteste Ziel ist Tangrene, wo eine der Fallen die neue Allgegenwärtigkeits-Basis schützt, die dort gebaut wird. Es gibt dort viele Fracht- und Bauschiffe, aber relativ wenige Kampfeinheiten. Uns ist es gelungen, einige von unseren Leuten in die Frachtercrews einzuschleusen, und sie berichten, daß der Planet sturmreifist.«
»Klingt verdammt nach Endor«, bemerkte jemand auf der Bank gegenüber von Wedge. »Woher wissen wir, daß es keine Falle ist?«
»Um offen zu sein, wir sind ziemlich sicher, daß es eine ist«, sagte Madine mit einem dünnen Lächeln. »Deshalb greifen wir auch ein anderes Ziel an.«
Er drückte einen Knopf. Der Holoprojektor schob sich aus der Tischmitte, und eine Schemazeichnung erschien in der Luft. »Die imperialen Werften von Bilbringi«, erklärte er. »Und ich weiß, was Sie jetzt sagen wollen: Sie sind groß, sie sind gut gesichert, und was in aller Galaxis denkt sich das Oberkommando eigentlich dabei? Die Antwort ist einfach: Sie sind groß, sie sind gut gesichert, und sie sind der letzte Ort, wo die Imperialen einen Angriff erwarten.«
»Außerdem werden wir im Falle eines Erfolgs ihre Werftkapazitäten erheblich reduzieren«, fügte Ackbar hinzu. »Und den zunehmenden Glauben an Großadmiral Thrawns Unfehlbarkeit erschüttern.«
Was natürlich voraussetzte, daß Thrawn fehlbar war. Wedge wollte sie schon darauf hinweisen, verzichtete dann aber darauf. Wahrscheinlich dachten es ohnehin alle Anwesenden.
»Die Operation wird aus zwei Teilen bestehen«, fuhr Madine fort. »Wir werden die Imperialen natürlich nicht enttäuschen, die auf Tangrene diese Falle für uns aufgebaut haben, deshalb wird Colonel Derlin für die Illusion sorgen, daß dieses System tatsächlich unser Ziel ist. Parallel dazu werden Admiral Ackbar und ich den eigentlichen Angriff auf Bilbringi leiten. Irgendwelche Fragen?«
Ein Moment der Stille folgte. Dann hob Pash seine Hand. »Was passiert, wenn die Imperialen Wind von dem Angriff auf Bilbringi bekommen und die Tangrene-Vorbereitungen übersehen?«
Madine lächelte dünn. »Damit würden sie uns sehr enttäuschen. In Ordnung, meine Herren, wir müssen eine Offensive organisieren. Machen wir uns an die Arbeit.«
Das Schlafzimmer war dunkel und warm und still, nur vom fernen, durch die Fenster gedämpften Rauschen der nächtlichen Stadt und den noch leiseren Geräuschen der schlafenden Zwillinge auf der anderen Seite des Raums erfüllt. Leia lauschte ihren Lauten und atmete die vertrauten Gerüche ihres Zuhauses ein, während sie an die Decke starrte und sich fragte, was sie geweckt hatte.
»Brauchst du etwas, Lady Vader?« drang eine leise NoghriStimme aus den Schatten neben der Tür.
»Nein, Mobvekhar, danke«, sagte Leia. Sie hatte keinen Lärm gemacht – er mußte die Veränderung ihrer Atmung bemerkt haben. »Tut mir leid; ich wollte dich nicht stören.«
»Du hast mich nicht gestört«, versicherte ihr der Noghri. »Hast du Sorgen?«
»Ich weiß es nicht«, sagte sie. Langsam begann sie sich zu erinnern. »Ich hatte – nein, es war eigentlich kein Traum. Eher eine unbewußte Erkenntnis. Ein Puzzleteil, das sich seinen Platz suchte.«
»Weißt du, welches Teil?«
Leia schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht einmal, welches Puzzle.«
»Hatte es mit dem Belagerungsring der Steine am Himmel zu tun?« fragte Mobvekhar. »Oder mit der Mission deines Gemahls und des Sohnes des Vader?«
»Ich bin mir nicht sicher«, sagte Leia, grübelnd die Stirn runzelnd und die Jedi-Techniken zur Verstärkung des Kurzzeitgedächtnisses einsetzend, die Luke ihr beigebracht hatte. Langsam wurden die halberinnerten Traumbilder deutlicher… »Es war etwas, das Luke gesagt hat. Nein. Es war etwas, das Mara gesagt hat. Etwas, das Luke getan hat. Irgendwie paßte beides zusammen… Ich weiß nicht, wie…, aber ich weiß, daß es wichtig ist.«
»Dann wirst du die Antwort finden«, sagte Mobvekhar überzeugt. »Du bist die Lady Vader. Die Mal'ary'ush des Lord Vader. Du wirst jedes Ziel erreichen, das du dir setzt.«
Leia lächelte in die Dunkelheit. Es waren nicht nur Worte. Mobvekhar und die anderen Noghri glaubten es wirklich. »Danke«, sagte sie, holte tief Luft und spürte, wie sie neuen Mut schöpfte. Ja, sie würde es schaffen. Und wenn auch nur, um das Vertrauen zu rechtfertigen, das das Noghri-Volk in sie
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