Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
Irrtum.«
»Zeigen Sie sie uns«, bat Mon Mothma.
Leia schob die Datenkarte in den Schlitz und ließ sich eine optische Darstellung geben. Auf dem Hauptdisplay erschien eine Sektorkarte mit bekannten Namen neben einer Reihe Sterne. Im Mittelpunkt, umgeben von einer Gruppe namenloser Sterne, leuchtete eins der Systeme rot. Weiter unten tauchten eine kurze Liste der planetaren Daten und ein paar Textzeilen auf. »Das also ist das Rattennest des Imperators«, murmelte Bel Iblis und beugte sich nach vorn. »Ich habe mich schon immer gefragt, wo er all diese interessanten kleinen Leckerbissen versteckt hat, die auf mysteriöse Weise aus den offiziellen Lagern und Depots verschwanden.«
»Falls das tatsächlich der Planet ist«, brummte Drayson.
»Ich nehme an, Sie können bestätigen, daß die Information von Captain Solo kam?« sagte Mon Mothma mit einem Blick zu Winter.
Winter zögerte. »Nicht direkt«, sagte sie.
Leia sah sie verwirrt an. »Was meinst du damit, ›nicht direkt‹? Kam sie von Luke?«
An Winters Wange zuckte ein Muskel. »Ich kann nur sagen, daß die Quelle zuverlässig ist.«
Ein kurzer Moment des Schweigens trat ein, als alle die Eröffnung verdauten. »Zuverlässig«, sagte Mon Mothma.
»Ja«, nickte Winter.
Mon Mothma warf Leia einen Blick zu. »Dieser Rat ist es nicht gewöhnt, daß man ihm Informationen vorenthält«, sagte sie. »Ich will wissen, woher diese Koordinaten stammen.«
»Es tut mir leid«, sagte Winter fest. »Ich darf Ihnen dieses Geheimnis nicht verraten.«
»Wer darf es dann?«
»Das kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
Mon Mothmas Miene verdüsterte sich. »Es spielt keine Rolle«, warf Bel Iblis ein, bevor sie etwas erwidern konnte. »Zumindest nicht im Moment. Ob dieser Planet nun tatsächlich das Kloning-Zentrum ist oder nicht, wir können bis zum Abschluß der Bilbringi-Operation nichts gegen ihn unternehmen.«
Leia sah ihn an. »Wir schicken keine Verstärkung hin?«
»Unmöglich«, grollte Sesfan und schüttelte seinen mächtigen Mon-Calamari-Kopf. »Alle verfügbaren Schiffe und Truppen sind bereits zum Bilbringi-Angriff abbeordert. Schon jetzt sind zu viele Regionen und Systeme ungeschützt.«
»Außerdem wissen wir nicht einmal, ob es der richtige Planet ist«, fügte Drayson hinzu. »Es könnte sich auch nur um eine imperiale Falle handeln.«
»Es ist keine Falle«, beharrte Leia. »Mara arbeitet nicht mehr für das Imperium.«
»Darauf haben wir nur Ihr Wort…«
»Es spielt trotzdem keine Rolle«, unterbrach ihn Bel Iblis und machte mit seiner befehlsgewohnten Stimme dem zunehmenden Streit ein Ende. »Werfen Sie einen Blick auf den Text unter der Karte, Leia – da steht, daß alles darauf hinweist, daß Ihre Landung nicht bemerkt wurde. Wollen Sie wirklich dieses Überraschungsmoment riskieren, indem sie ein weiteres Schiff hinterherschicken?«
Leia spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Unglücklicherweise hatte er recht.
»Dann sollten wir vielleicht den Bilbringi-Angriff verschieben«, sagte Fey’lya.
Leia drehte sich zu ihm um, sich vage bewußt, daß alle anderen am Tisch ihrem Beispiel folgten. Es war praktisch das erstemal, daß sich der Bothan während einer Ratssitzung zu Wort meldete, seit sein Griff nach der Macht auf schmähliche Weise am Verlust der Katana-Flotte gescheitert war. »Ich fürchte, das steht völlig außer Frage, Rat Fey’lya«, sagte Mon Mothma. »Abgesehen von den Vorbereitungen, die damit umsonst gewesen wären, ist es absolut unverzichtbar, daß wir diese getarnten Asteroiden beseitigen, die über unseren Köpfen hängen.«
»Warum?« fragte Fey’lya, während ein Kräuseln über sein Halsfell und die Schultern hinunterlief. »Der Schild beschützt uns. Wir haben Vorräte für viele Monate. Die Kommunikation mit dem Rest der Neuen Republik ist nicht beeinträchtigt. Ist es lediglich die Furcht, schwach und hilflos zu erscheinen?«
»Das Ansehen und Erscheinen der Neuen Republik ist sehr wichtig«, erinnerte ihn Mon Mothma. »Und das ist auch richtig so. Das Imperium herrscht durch Gewalt und Drohung; wir herrschen statt dessen durch Inspiration und Führung. Wir können nicht zulassen, daß es so aussieht, als würden wir uns hier voller Angst um unser Leben ducken.«
»Das hat nichts mehr mit Ansehen und Erscheinen zu tun«, widersprach Fey’lya, während sich an seinem Hinterkopf das Fell anlegte. »Das Bothan-Volk kannte den Imperator – kannte seine Wünsche und Ambitionen vielleicht besser als alle,
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