Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
Mann an seine Fersen geheftet hatte, und ihn eine Minute später in der Menge entdeckt.
Jetzt blieb nur noch das Problem, was er mit ihm machen sollte.
»Erzwo?« rief Luke leise in das Interkom, das unauffällig in den Kragensteg seiner Kapuzenrobe eingearbeitet war. »Wir haben Gesellschaft bekommen. Wahrscheinlich Imperiale.«
Aus dem Interkom drang ein leises, besorgtes Trillern, gefolgt von etwas, bei dem es sich offensichtlich um eine Frage handelte. »Es gibt nichts, was du tun kannst«, antwortete Luke, den Inhalt der Frage mehr ahnend und sich gleichzeitig wünschend, Dreipeo wäre da, um zu übersetzen. Er verstand im allgemeinen den Kern von Erzwos Aussagen, aber in Situationen wie dieser war der Kern vielleicht nicht genug. »Schleicht jemand um den Frachter herum? Oder auf dem Raumhafen im allgemeinen?«
Erzwo pfiff eine definitive Verneinung. »Nun, sie werden noch früh genug auftauchen«, warnte ihn Luke und blieb stehen, um die Auslagen eines Schaufensters zu bewundern. Der Verfolger, bemerkte er, ging ein paar Schritte weiter, bis er einen Vorwand fand, ebenfalls stehenzubleiben. Tatsächlich ein Profi. »Mach dich an die Startvorbereitungen, aber so, daß niemand Verdacht schöpft. Sobald ich bei dir bin, müssen wir verschwinden können.«
Der Droide trällerte eine Bestätigung. Luke griff an seinen Hals, schaltete das Interkom ab und sah sich rasch um. Die wichtigste Aufgabe war es, den Verfolger abzuschütteln, ehe die Imperialen offen gegen ihn vorgingen. Und um das zu erreichen, brauchte er ein Ablenkungsmanöver…
Fünfzig Meter weiter entdeckte er in der Menge etwas, das ihm als seine günstigste Gelegenheit erschien: ein Mann, der eine Robe gleichen Zuschnitts und gleicher Farbe wie Luke trug. Unauffällig beschleunigte Luke seine Schritte, ohne verdächtige Eile zu zeigen, und steuerte auf ihn zu.
Der andere Mann in der Robe näherte sich der T-Kreuzung vor ihnen und bog um die rechte Ecke. Luke ging noch etwas schneller und spürte dabei in seinem Verfolger den Verdacht aufflackern, daß er entdeckt worden war. Luke unterdrückte den Impuls, loszulaufen, und schlenderte gelassen um die Ecke.
Die Straße sah wie die meisten anderen aus, die er in der Stadt gesehen hatte: breit, kopfsteingepflastert, recht belebt und zu beiden Seiten von Grausteingebäuden gesäumt. Automatisch griff er mit der Macht heraus, überprüfte seine Umgebung und glaubte schon, in Sicherheit zu sein…
Als er abrupt den Atem anhielt. Direkt vor ihm, weit entfernt, aber deutlich spürbar, gab es kleine Bereiche der Finsternis, wo seine Jedi-Sinne versagten. Als ob die Macht, mit der er Informationen sammelte, dort nicht mehr existierte… oder blockiert wurde.
Was bedeutete, daß dies kein gewöhnlicher Hinterhalt für einen gewöhnlichen Spion der Neuen Republik war. Die Imperialen wußten, daß er hier war, und waren mit Ysalamiri nach Poderis gekommen.
Und wenn er nicht sofort etwas unternahm, würden sie ihn erwischen.
Er musterte wieder die Gebäude zu seinen Seiten. Sie waren niedrig, die meisten nur zweistöckig, mit strukturierten Fassaden und dekorativen Dachbrüstungen. Die Häuser zu seiner Rechten bildeten eine lange, ununterbrochene Zeile; das erste Gebäude auf der anderen Straßenseite, direkt nach der T-Kreuzung, hatte eine gebogene Fassade, die zum Nachbargebäude eine schmale Lücke freiließ. Keine besonders gute Deckung, aber nah genug, und außerdem alles, was er hatte. Er eilte über die Straße, halb damit rechnend, daß die Falle zuschnappte, bevor er sein Ziel erreichte, und schlüpfte in die Öffnung. Er ging in die Knie, ließ die Macht in seine Muskeln fließen und sprang.
Fast hätte er es nicht geschafft. Die Brüstung direkt über ihm war schief und glatt, und für eine Sekunde schien er mitten in der Luft zu hängen, während seine Finger nach einem Halt suchten. Dann klammerte er sich fest, und mit einem Kraftakt zog er sich hoch, schwang sich aufs Dach und blieb flach liegen.
Gerade rechtzeitig. Als er vorsichtig über den Rand der Brüstung spähte, sah er seinen Beschatter um die Ecke stürmen, seine Tarnung völlig aufgebend. Er stieß die Passanten zur Seite, die ihm im Weg standen, und sagte etwas Unhörbares in das Interkom in seiner Hand…
Und aus der Querstraße einen Block weiter tauchte eine Abteilung weißgepanzerter Sturmtruppler auf. Die Blastergewehre vor der Brust präsentiert, mit Nährgerüsten auf dem Rücken, an denen die dunklen, länglichen
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