Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
Ysalamiri hingen, sperrten sie das Ende der Straße ab.
Es war ein perfekt geplantes, perfekt ausgeworfenes Netz; und Luke blieben vielleicht drei Minuten, das Dach zu überqueren und auf der anderen Seite nach unten zu klettern, ehe sie entdeckten, daß ihnen ihr Fisch entschlüpft war. Er zog sich vom Rand zurück und sah zur anderen Seite des Daches hinüber.
Das Dach hatte keine andere Seite. Kaum sechzig Zentimeter von seiner Position entfernt verwandelte sich das Dach abrupt in eine glatte Wand, die etwa hundert Meter steil in die Tiefe fiel und sich in beide Richtungen erstreckte, so weit das Auge reichte. An ihrem Fuß gab es nur den fernen Dunst der Niederungen unter dem Tafelberg.
Er hatte sich verrechnet, möglicherweise mit tödlichen Folgen. Ganz auf den Mann konzentriert, der ihn beschattete, hatte er völlig übersehen, daß ihn sein Weg an den Rand des Tafelbergs geführt hatte. Die abfallende Wand unter ihm war eine der massiven Schildbarrieren, die der Abwehr der für die Stadt zerstörerischen Stürme dienten.
Luke war dem imperialen Netz entkommen… nur um festzustellen, daß es für ihn keinen Fluchtweg gab.
»Großartig«, sagte er gepreßt, während er zurück zur Brüstung kroch und hinunter zur Straße sah. Weitere Sturmtruppler hatten inzwischen die erste Abteilung verstärkt und kontrollierten die verdutzten Passanten, die in die Falle gegangen waren; hinter ihnen sperrten zwei andere Abteilungen den Zugang zur T-Kreuzung ab. Lukes Beschatter, nun mit einem Blaster in der Hand, drängte sich durch die Menge auf den anderen Robenträger zu, den Luke etwas früher entdeckt hatte.
Der andere Robenträger…
Luke biß sich auf die Lippe. Es war nicht besonders freundlich, einen völlig unschuldigen Passanten hineinzuziehen. Aber andererseits wußten die Imperialen offensichtlich, wen sie suchten, und ebenso offensichtlich war, daß sie ihn lebend wollten. Er wußte, daß es für einen Jedi absolut inakzeptabel war, den Mann dort unten einer tödlichen Gefahr auszusetzen. Luke konnte nur hoffen, ihm Unannehmlichkeiten zu bereiten, fiel nicht in die gleiche Kategorie.
Er biß die Zähne zusammen, griff mit der Macht hinaus und riß dem Beschatter den Blaster aus der Hand. Er wirbelte ihn dicht über die Köpfe der Menge hinweg und ließ ihn in die Hand des anderen Robenträgers fallen.
Der Beschatter schrie den Sturmtrupplern etwas zu; aber was als Triumphschrei begonnen hatte, verwandelte sich in der Macht, richtete den Blaster auf seinen früheren Besitzer und schoß.
Natürlich schoß er nur über die Menge hinweg – er hatte keine Möglichkeit, so genau zu zielen, daß er den Imperialen traf, selbst wenn er es gewollt hätte. Aber selbst ein kleiner Fehlschuß genügte, um die Sturmtruppler abrupt in Aktion treten zu lassen. Die Imperialen, die die Gesichter und IDs der Passanten überprüft hatten, brachen die Personenkontrolle sofort ab und drängten sich durch die Menge zu dem Mann in der Robe, während jene, die an den beiden Enden der Straße postiert waren, nach vorn eilten, um ihnen Rückendeckung zu geben.
Wie nicht anders zu erwarten, war es für den Mann in der Robe zuviel. Er ließ den Blaster fallen, der auf unerklärliche Weise in seine Hände gelangt war, schlüpfte an den wie gelähmt stehenden Passanten vorbei und verschwand in einer schmalen Gasse.
Luke sah nicht länger hin. Sobald jemand einen Blick auf das Gesicht des fliehenden Mannes warf, flog die Täuschung auf, und er mußte von diesem Dach und auf dem Weg zum Raumhafen sein, bevor dies passierte. Er glitt zum Rand des schmalen Simses.
Es sah nicht sehr vielversprechend aus. Die Wand, gebaut, um Stürmen mit einer Geschwindigkeit von zweihundert Kilometern pro Stunde zu widerstehen, war völlig glatt, ohne einen Vorsprung, an dem sich die Windwirbel verfangen konnten. Es gab auch keine sichtbaren Fenster, Wartungstüren oder sonstige Öffnungen. Zumindest sollte das kein Problem sein; er konnte mit dem Lichtschwert eine improvisierte Tür in die Wand schneiden, falls es nötig sein sollte. Die eigentliche Frage war, wie er der imperialen Falle entkommen konnte, bevor die wirkliche Jagd begann.
Er sah sich um. Er mußte sich beeilen. Aus der Richtung des Raumhafens auf der anderen Seite der Stadt, über den niedrigen Gebäuden deutlich sichtbar, näherten sich die ersten Blitzjäger.
Er konnte nicht zurück auf die Straße, ohne unwillkommenes Aufsehen zu erregen. Er konnte auch nicht über den
Weitere Kostenlose Bücher