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Große Tiere: Roman (German Edition)

Große Tiere: Roman (German Edition)

Titel: Große Tiere: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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allem einbuchten.«
    »Nichts zu machen. Niemand hat mich dabei beobachtet, und niemand hat die Pistole gefunden. Zum Teufel, sie würden mich noch nicht mal für die Nacht dabehalten.«
    »Doch, das würden sie«, sagte Jim Tile, »wenn ich es will.«
    Skinks Lächeln verflog.
    Der Polizist sagte: »Die Anklage wäre nicht begründet, das stimmt. Aber ich könnte dich für einen Monat oder zwei aus dem Verkehr ziehen. Abwarten, daß sich die Dinge etwas beruhigen.«
    »Warum?« wollte Skink wissen. »Du weißt, daß ich recht habe. Du weißt, daß das, was ich tue, sinnvoll und richtig ist.«
    »Aber nicht das Beschießen von Mietwagen.«
    »Ein Irrtum in der Bewertung der Lage«, gestand Skink. »Ich habe gesagt, daß es mir leid tut, verdammt noch mal.«
    Jim Tile legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. »Ich weiß, du glaubst, daß du das Richtige tust und für eine gute Sache kämpfst. Aber ich fürchte, du wirst am Ende verlieren.«
    »Vielleicht nicht«, sagte Skink. »Ich glaube, bald steigt der Mojo auf.«
    Der Trooper mußte immer passen, wenn Skink anfing, aus alten Rocksongs zu zitieren; eines Tages würde er ihn zwingen, sich endlich einmal ruhig hinzusetzen und sich Aretha Franklin anzuhören. Ein wenig Soul in sein System einspeisen. Jim Tile sagte: »Ich habe mein eigenes Leben zu führen. Ich kann den Rest meiner Tage nicht damit zubringen, auf dich aufzupassen.«
    Skink ließ sich gegen die Tür sinken. »Jim, sie asphaltieren die ganze verdammte Insel.«
    »Nicht alles -«
    »Aber so fängt es immer an«, sagte Skink. »Mein Gott, du solltest es doch wissen. So fängt es an!«
    Es hatte keinen Sinn, weiter darauf einzugehen. Der Staat hatte fast ganz Key Largo aufgekauft und zum Naturschutzgebiet erklärt; das Wunderland der Abenteuer und das Falcon-Trace-Gelände waren die einzigen Grundstücke, die noch in privater Hand geblieben waren. Trotzdem feierte Skink das nicht als Sieg.
    Jim Tile sagte: »Der Typ, den du angeworben hast -«
    »Ich habe ihn nicht angeworben.«
    »Wie auch immer. Er steckt dahinter, und das ist das Wesentliche.«
    »Offenbar«, sagte Skink. »Offenbar meint er es ernst.«
    »Dich einzusperren würde also nicht viel nützen, nicht wahr? Nicht solange er noch draußen ist.« Der Trooper setzte seinen Hut auf und korrigierte aus Gewohnheit seinen Sitz. In der Dunkelheit des Wagens konnte Skink den Gesichtsausdruck seines Freundes nicht erkennen. Jim Tile sagte: »Versprich mir eins, ja? Rede dem Burschen ein wenig ins Gewissen. Er ist noch neu in diesem Spiel, Gouverneur, und er könnte auf der Strecke bleiben. Diese Nummer mit den Bulldozern, das war gar nicht so klug.«
    »Ich weiß«, sagte Skink, »aber es hat irgendwie Stil.«
    »Hör mir gut zu«, fuhr Jim Tile ernst fort. »Schon jetzt sind einige sehr gefährliche Leute hinter ihm her, verstehst du? Es gibt Situationen, in denen ich helfen kann, und andere, wo ich hilflos bin.«
    Skink nickte. »Ich rede mit ihm, versprochen. Und vielen Dank.«
    Dann war er verschwunden. Jim Tile griff über den Beifahrersitz, um die Tür zu schließen, und sein Arm war augenblicklich von einer Wolke Moskitos eingehüllt. Aufgeregtes Summen erfüllte das Wageninnere.
    Er trat auf das Gaspedal, und der große Crown Victoria schleuderte eine Salve Geröll in die Mangroven. Mit hundertsiebzig Sachen nach Westen jagend, kurbelte der Polizist die Fenster nach unten und ließ den Fahrtwind die Insekten aus dem Wagen saugen.
    »Zwei also.« Seine Worte wurden vom Getöse der Nacht draußen verschluckt. »Jetzt muß ich schon auf zwei von diesen Verrückten aufpassen.«

21
    Carrie Laniers Bleibe war genauso gediegen möbliert wie jeder andere Wohnwagen. Es gab dort einen Mikrowellenherd, einen elektrischen Dosenöffner, einen Kochherd, einen Farbfernseher, zwei Ventilatoren und ein Kunstlederklappsofa, auf dem Joe Winder schlief. Aber es gab keine Musik, daher borgte Winder sich an seinem dritten Tag als Flüchtling Carries Wagen aus und kehrte zu seinem Apartment zurück, um seine Stereoanlage und seine Rockmusikkassetten zu holen. Er war nicht sehr überrascht, feststellen zu müssen, daß seine Wohnung aufgebrochen und durchwühlt worden war; der Heftigkeit der Suche nach zu urteilen, war höchstwahrscheinlich Pedro Luz der Eindringling gewesen. Eine Inventur der Schäden und Verluste umfaßte den tragbaren Fernseher, drei Champagnergläser, einen Kassettenrecorder, die Badezimmerarmaturen, die Matratze, einen kleinen Druck von

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