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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wol­len. Auf­merk­sam lausch­te ich Re­lings Aus­füh­run­gen.
    »Dr. Hof­art ge­hört zu den engs­ten Mit­ar­bei­tern von Pro­fes­sor Scheu­ning. Es ist des­halb selbst­ver­ständ­lich, daß er ge­naues­tens in­for­miert ist. Hof­art über­wach­te die Plas­ma-Her­stel­lung und war als ver­ant­wort­li­cher Phy­si­ker an Bord des Schif­fes, als der Pro­be­flug zum Mond statt­fand. Es dürf­te kein Ge­heim­nis ge­ben, das ihm nicht be­kannt ist. Ich ge­be die­se In­for­ma­ti­on des­halb ab, um Sie noch­mals zur Ver­nunft zu mah­nen. Bei dem Ver­hör wer­den Din­ge zur Spra­che kom­men, die kei­nes­falls ver­öf­fent­licht wer­den dür­fen. Ich ver­si­che­re Ih­nen je­doch, daß wir Sie mit den rein kri­mi­nel­len Da­ten der An­ge­le­gen­heit ver­traut ma­chen wer­den. Wahr­schein­lich wer­de ich Ih­nen so­gar ei­ni­ge De­tails über das re­vo­lu­tio­näre Trieb­werk mit­tei­len kön­nen. Mehr kann ich Ih­nen nicht ver­spre­chen.«
    »Wer­den wir Dr. Hof­art in­ter­view­en kön­nen?«
    »Ja, aber nur in An­we­sen­heit des Aus­schus­ses. Wäh­len Sie bit­te Ih­re Spre­cher. Nach Ab­schluß des Ver­hörs kön­nen Sie den Saal be­tre­ten. Bis da­hin bit­te ich um Ge­duld.«
    »Noch ei­ne Fra­ge, Sir«, rief der tech­ni­sche Re­por­ter der »Space-News« in die Mi­kro­pho­ne. »Hat die AL­PHA nun den Pla­ne­ten Ve­nus er­reicht oder nicht? Ist das Schiff dort ge­lan­det? Wel­che Er­geb­nis­se brach­te die Ex­pe­di­ti­on?«
    »Ich kann mich nicht er­in­nern, zu­ge­ge­ben zu ha­ben, daß die Ra­ke­te den Pla­ne­ten über­haupt an­ge­flo­gen hat. Ich er­wähn­te nur, daß es mög­lich ge­we­sen wä­re. Lei­der kann ich Ih­nen kei­ne nä­he­ren Aus­künf­te ge­ben.«
    Die hef­ti­gen Ru­fe der Pres­se­leu­te konn­te ich so­gar durch die ge­schlos­se­nen Tü­ren ver­ste­hen. Da mi­di die FBI-Be­am­ten scharf be­ob­ach­te­ten, muß­te ich ein be­lus­tig­tes Lä­cheln krampf­haft un­ter­drücken. Der Al­te spiel­te da ei­ne ge­fähr­li­che Par­tie; aber er schi­en sie zu ge­win­nen. Man war nun da­von über­zeugt, daß die AL­PHA die Ve­nus an­ge­flo­gen hat­te.
    Ge­ne­ral Re­ling be­ant­wor­te­te noch ei­ni­ge Fra­gen. Dann schlug es zehn Uhr. Un­will­kür­lich blick­te ich auf die harm­los aus­se­hen­de Arm­band­uhr, die mir im Flug­zeug von den Kol­le­gen über­reicht wor­den war. In dem fla­chen Ge­häu­se ver­barg sich das mi­kro­tech­ni­sche Wun­der­werk ei­nes ex­akt ar­bei­ten­den Band­ge­rä­tes. Arm­band­uh­ren wa­ren über­haupt die Spe­zia­li­tät un­se­rer Mi­kro­tech­ni­ker. Es war er­staun­lich, was man dar­in al­les un­ter­brin­gen konn­te.
    Ich war fest ent­schlos­sen, je­des Wort von Se­na­tor Woolf­man auf­zu­neh­men.
    Die Tü­ren glit­ten auf. Ich wur­de in den Saal ge­führt. Die Mit­glie­der des Un­ter­su­chungs­aus­schus­ses sa­ßen hin­ter ei­nem huf­ei­sen­för­mi­gen Tisch, vor dem in der Mit­te ein Stuhl für mich be­reit­stand. Ich hat­te kei­nen An­walt, wie das bei die­sen Aus­schüs­sen üb­lich war. Ich konn­te mich auch nicht auf einen Rechts­be­ra­ter be­ru­fen.
    Ganz al­lein, nur flan­kiert von Be­am­ten des FBI, saß ich vor den zwölf Män­nern, die mir durch­aus kei­ne freund­li­chen Bli­cke zu­war­fen. Ge­ne­ral Re­ling hat­te den Vor­sitz über­nom­men. Sei­ne blauschwar­ze GWA-Uni­form schi­en ei­ne düs­te­re Dro­hung aus­zu­strah­len.
    Au­ßer ihm war nie­mand über mei­ne wah­re Iden­ti­tät in­for­miert. Die Se­na­to­ren des Aus­schus­ses konn­ten al­so ganz un­be­fan­gen ur­tei­len, was für un­ser Vor­ha­ben nur gut war.
    Ich kon­zen­trier­te mich un­merk­lich auf den kor­pu­len­ten Mann mit den auf­ge­schwemm­ten Wan­gen. Woolf­man mus­ter­te mich an­schei­nend in­ter­es­se­los. Ich hat­te je­doch den Ein­druck, als könn­te er kaum sei­ne in­ne­re Un­ru­he ver­ber­gen. Viel­leicht bil­de­te ich mir das aber nur ein, da ich hin­sicht­lich sei­ner Per­son ver­ständ­li­cher­wei­se vor­ein­ge­nom­men war.
    Re­ling ver­hielt sich kühl und zu­rück­hal­tend. Wenn ein an­de­rer Mann an mei­ner Stel­le ge­we­sen wä­re, hät­te er schon durch die

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