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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kla­ren? Bes­ten­falls kom­men Sie mit zwan­zig Jah­ren Zwangs­ar­beit auf dem Mond da­von.«
    Ich spiel­te einen Mann, der ver­zwei­felt an sei­nen al­ten Aus­sa­gen fest­hält.
    »Sie wer­den mich nicht zu ei­nem Ge­ständ­nis be­we­gen kön­nen«, keuch­te ich. »Ich ha­be nichts zu ge­ste­hen.«
    »Die GWA wird Ih­nen das Ge­gen­teil be­wei­sen. Un­ter­schät­zen Sie die­se Or­ga­ni­sa­ti­on nicht. Ich ha­be Ih­nen im letz­ten Au­gen­blick aus der Pat­sche ge­hol­fen, sonst wä­ren Sie heu­te schon un­ter der Ein­wir­kung ei­ner Dro­ge ver­nom­men wor­den.«
    Er hat­te das so ei­gen­ar­tig ge­sagt, daß ich auf­merk­sam wer­den muß­te.
    »Wie mei­nen Sie das?« flüs­ter­te ich er­regt. Mei­ne Au­gen irr­ten durch den Raum. Auf­fäl­lig sah ich zu der durch­sich­ti­gen Wand hin­über, hin­ter der die Ma­schi­nen­waf­fen der Bun­des­po­li­zis­ten droh­ten.
    »Wer­den Sie nicht so ner­vös. In spä­tes­tens drei Ta­gen sind Sie über­führt. Aus der Ver­le­sung Ih­rer Un­ter­la­gen ging her­vor, daß Sie zur Zeit mit der Er­pro­bung ei­nes neu­en Raum­jä­gers be­auf­tragt sind. Stimmt das?«
    Ich be­gann noch un­ru­hi­ger zu wer­den, zu­mal er auch sei­ne Ge­las­sen­heit all­mäh­lich zu ver­lie­ren schi­en. Er ging tat­säch­lich ein großes Ri­si­ko ein, un­ter den Au­gen der FBI-Be­am­ten ei­nem »Lan­des­ver­rä­ter« der­ar­ti­ge An­deu­tun­gen zu ma­chen.
    »Ja. Spre­chen Sie doch. Was wol­len Sie?«
    »Ich will über­haupt nichts«, er­klär­te er ab­wei­send. »Ich sa­ge Ih­nen nur, daß Sie in drei Ta­gen so gut wie tot sein wer­den. Viel­leicht be­sin­nen Sie sich dar­auf, daß Sie den Jä­ger flie­gen kön­nen. Sie ha­ben noch et­was Zeit, und Sie schei­nen ein ge­schick­ter Mann zu sein. Ich an Ih­rer Stel­le wür­de einen nicht er­laub­ten Start vor­zie­hen.«
    Mehr sag­te er nicht. Na­tür­lich er­war­te­te er von ei­nem Aka­de­mi­ker, daß der Sinn sei­ner Wor­te ver­stan­den wur­de.
    Ich be­griff al­so. Mei­ne Hal­tung drück­te neue Hoff­nung aus.
    »Ich ver­ste­he Ih­re Mo­ti­ve nicht ganz, aber ich weiß Be­scheid. Wo­hin könn­te ich wohl bei ei­nem et­was – hmm – ei­nem et­was un­pro­gramm­ge­mä­ßen Start flie­gen? Kön­nen Sie mir da einen Rat ge­ben?«
    Er lä­chel­te ver­hal­ten. Ein ra­scher Blick galt der Wand. Wir hat­ten noch fünf Mi­nu­ten Zeit.
    Er sprach et­was ver­schlei­ert, was ich auch nicht an­ders er­war­tet hat­te.
    »Vie­le We­ge füh­ren nach Rom. Es könn­te sein, daß man Sie an an­de­rer Stel­le mit of­fe­nen Ar­men auf­nimmt. Kön­ner sind im­mer ge­sucht, und Leu­te, de­nen die Gas­kam­mer winkt, pfle­gen ge­wöhn­lich kei­ne große Aus­wahl zu ha­ben. Wenn Sie al­so star­ten soll­ten, so könn­ten Sie viel­leicht der Son­ne nach­flie­gen, nicht wahr?«
    »Nach Wes­ten«, flüs­ter­te ich. Der Schweiß auf mei­ner Stirn war echt.
    »Das ha­be ich nicht ge­sagt«, wich er aus. Doch sei­ne Au­gen lau­er­ten.
    »Dort, wo für uns die Son­ne un­ter­geht, soll es vie­le Ab­wehr­sta­tio­nen ge­ben«, äu­ßer­te ich has­tig. »Ich könn­te bei dem Übungs­flug hin­ein­flie­gen.«
    »Es könn­te sein, daß Sie hier einen Freund ha­ben, der recht­zei­tig ei­ne In­for­ma­ti­on hin­ter der Son­ne her­schickt. Auf Wie­der­se­hen.«
    Da­mit dreh­te er sich ab­rupt um und schritt auf die Tür zu.
    Prak­tisch hat­te er al­les ge­sagt, was für mich wich­tig war. Ich rief ihm je­doch noch lei­se nach:
    »Kann ich mich dar­auf ver­las­sen? Ist das ei­ne Fal­le? Wer sind Sie?«
    »Je­den­falls kein Narr. Sie müs­sen selbst et­was für sich tun, so­lan­ge Sie noch ei­ne Chan­ce ha­ben. Aus den Fän­gen der GWA kann Sie nie­mand ge­walt­sam her­aus­ho­len. Sie soll­ten end­lich be­grei­fen. Star­ten Sie. Mehr kann ich nicht tun.«
    »Ich ha­be ver­stan­den. Sie sind mei­ne letz­te Hoff­nung.«
    Er ver­schwand wort­los. An­schlie­ßend nah­men mich die Wa­chen wie­der in Emp­fang. Mit un­merk­li­cher Be­we­gung schal­te­te ich das Ge­rät aus. Zwei Män­ner wun­der­ten sich über mein Grin­sen.
    Kurz nach Ein­bruch der Nacht stieg ich in die GWA-Ma­schi­ne.
    Es wun­der­te mich nicht, daß ich den Chef in der

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