Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
An­we­sen­heit des all­mäch­ti­gen GWA-Chefs ner­vös wer­den müs­sen. Man wuß­te nicht viel über un­se­re Or­ga­ni­sa­ti­on, aber man hat­te längst er­fah­ren, daß es für einen wirk­lich Schul­di­gen kaum einen Aus­weg gab.
    Ge­las­sen er­öff­ne­te der Al­te die Sit­zung. Mei­ne Per­so­na­li­en und die ge­naue Schil­de­rung mei­nes Stu­di­ums wur­den an­ge­führt. Er mach­te es nicht weit­schwei­fig, da­für aber kor­rekt und prä­zi­se. Nichts blieb un­er­wähnt. Clint Hof­art wur­de so ge­schil­dert, wie er wirk­lich war.
    Das nahm un­ge­fähr ei­ne Stun­de in An­spruch. Als er sein Ak­ten­stück zur Sei­te leg­te, wa­ren die Mit­glie­der des Aus­schus­ses haar­ge­nau über mich in­for­miert. Selbst in­ti­me Da­ten wa­ren scho­nungs­los zur Spra­che ge­kom­men, da­mit sich die Män­ner ein um­fas­sen­des Bild ma­chen konn­ten.
    An­schlie­ßend be­gann der Al­te zu fra­gen. Ob­wohl ich im Sin­ne des Wor­tes un­schul­dig war, be­gann ich bei die­sen schar­fen At­ta­cken zu stot­tern und end­lich zu schwit­zen.
    Klipp und klar wies er nach, daß die nach Afri­ka ge­gan­ge­nen In­for­ma­tio­nen über den neu­en Plas­ma­re­ak­tor nur von mir stam­men konn­ten.
    Ich möch­te hier das vier­stün­di­ge Ver­hör über­ge­hen und darf an die­ser Stel­le ver­si­chern, daß die Sa­che hun­dert­pro­zen­tig durch­dacht war. In den von un­se­ren Spe­zia­lis­ten an­ge­fer­tig­ten Un­ter­la­gen gab es nur da Lücken, wo un­be­dingt Ma­schen sein muß­ten. An­dern­falls wä­re der Chef ge­zwun­gen ge­we­sen, mich so­fort zu ver­haf­ten, was na­tür­lich nicht in un­se­ren Plan ge­paßt hät­te.
    Die Kol­le­gin vom FBI er­schi­en. Sie hat­te ver­wein­te Au­gen. Ih­re schau­spie­le­ri­schen Fä­hig­kei­ten wa­ren nicht zu über­tref­fen. Mei­ne Un­ru­he stei­ger­te sich.
    Ich muß­te zu­ge­ben, daß ich die Da­me sehr gut kann­te. Ich warf ihr be­schwö­ren­de und bit­ten­de Bli­cke zu, die all­ge­mein be­merkt wur­den. Um sie in ih­ren Aus­sa­gen nicht zu be­ein­flus­sen, wur­de ich aus ih­rem Blick­feld ge­bracht und muß­te hin­ten im Saal ih­ren Auf­tritt ver­fol­gen.
    Sie sag­te aus, daß ich zwar sehr oft bei ihr ge­we­sen wä­re, je­doch kei­ne Ge­heim­nis­se ver­ra­ten hät­te. Des­glei­chen be­stritt sie, mit Agen­ten der in­ne­r­afri­ka­ni­schen Wi­der­stands­be­we­gung in Ver­bin­dung zu ste­hen.
    Der Chef über­führ­te sie in­ner­halb ei­ner Stun­de. Er feu­er­te Be­weis­sal­ven ab, die ih­re so­for­ti­ge Ver­haf­tung recht­fer­tig­ten.
    Se­na­tor Woolf­man schal­te­te sich ein. Die Kol­le­gin wich nicht von ih­ren Aus­sa­gen ab und ver­wi­ckel­te sich in kei­ne Wi­der­sprü­che. Ich war froh, sol­che Kön­ner auf mei­ner Sei­te zu ha­ben.
    Er­neut be­stritt sie ener­gisch, die Un­ter­la­gen von mir er­hal­ten zu ha­ben. Woolf­man droh­te mit au­ßer­ge­wöhn­li­chen Maß­nah­men.
    Als das Wil­lens­gift »Ra­low­gal­tin« er­wähnt wur­de, wur­de die Zeu­gin blaß. Der Se­na­tor war ein schar­fer Geg­ner. Es sah bei­na­he so aus, als wür­de sie sich nun ver­plap­pern.
    Der Al­te griff noch recht­zei­tig ein, und so blieb letzt­lich die Fra­ge, von wem sie die Un­ter­la­gen er­hal­ten hat­te, of­fen. Im­mer­hin konn­te es für je­den ver­nünf­ti­gen Men­schen kei­nen Zwei­fel mehr ge­ben, daß ich der Be­tref­fen­de war.
    Ge­ne­ral Re­ling er­klär­te mir das in sei­ner süf­fi­san­ten Art. Nach sie­ben Stun­den kam er end­lich zum Schluß:
    »Sie kön­nen sich dar­auf ver­las­sen, Dr. Hof­art, daß die ak­ti­ven Agen­ten der GWA in­ner­halb von achtund­vier­zig Stun­den die noch feh­len­den Be­wei­se er­brin­gen. Soll­te das wi­der Er­war­ten doch nicht mög­lich sein, sind wir lei­der ge­zwun­gen, Sie kraft un­se­rer Son­der­voll­mach­ten un­ter der Ein­wir­kung ei­nes Rausch­mit­tels zu be­fra­gen. Auf Grund der vor­lie­gen­den In­di­zi­en kann der Pa­ra­graph 86 der Welt­si­cher­heits­klau­sel auf Ih­re Per­son in An­wen­dung ge­bracht wer­den. Mei­ne Her­ren, stim­men Sie zu?«
    Der Pa­ra­graph 86 be­sag­te, daß die ge­setz­mä­ßi­ge Be­fra­gung un­ter schar­fen

Weitere Kostenlose Bücher