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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Wahr­heits­dro­gen der Bil­li­gung ei­nes Se­nats­schus­ses be­dür­fe.
    Se­na­tor Woolf­man war der ein­zi­ge Mann, der da­ge­gen stimm­te! Ich be­merk­te das er­star­ren­de Ge­sicht des Al­ten. Woolf­man führ­te ei­ni­ge plau­si­bel klin­gen­de Grün­de über die per­sön­li­che Frei­heit an und gab zu be­den­ken, daß ei­ne Dik­ta­tur der Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr nur im al­ler­äu­ßers­ten Not­fall er­wünscht wä­re. Ein sol­cher Fall lä­ge je­doch noch nicht vor. Er stell­te den An­trag, Dr. Clint Hof­art nach dem ab­ge­schlos­se­nen Er­mitt­lungs­ver­fah­ren der GWA an den Bun­des­ge­richts­hof aus­zu­lie­fern. Bis da­hin muß­te dem Wis­sen­schaft­ler die be­schränk­te Frei­heit zu­rück­ge­ge­ben wer­den, da der Un­ter­su­chungs­aus­schuß kei­ne rich­ter­li­che Ge­walt aus­üben könn­te.
    Die Ab­stim­mung er­folg­te zö­gernd. Es war zu spü­ren, daß mich die an­de­ren Mit­glie­der des Aus­schus­ses gern auf der Stel­le in­haf­tiert hät­ten.
    Re­lings dün­nes Lä­cheln ging mir auf die Ner­ven. In die­sem Au­gen­blick er­schi­en er mir reich­lich selbst­herr­lich. Na­tür­lich hat­te er sich wie­der ein­mal nicht ge­irrt! Sei­ne Pro­gno­se war ge­nau ein­ge­trof­fen. Schließ­lich en­de­te er:
    »Wir ste­hen im Licht der Öf­fent­lich­keit, mei­ne Her­ren. Die GWA ver­zich­tet des­halb dar­auf, Dr. Hof­art so­fort zu in­haf­tie­ren, ob­wohl die vor­lie­gen­den Be­wei­se ein­wand­frei ei­ne ge­wis­se Schuld auf­de­cken. Ich er­klä­re mich da­mit ein­ver­stan­den, den Phy­si­ker zu sei­ner Ar­beits­stel­le zu­rück­zu­brin­gen, ge­be je­doch zu ver­ste­hen, daß er auf Schritt und Tritt von Be­am­ten des FBI und der GWA über­wacht wird. In spä­tes­tens drei Ta­gen dürf­te ich im Be­sitz der noch feh­len­den Un­ter­la­gen sein. Ich wer­de nach­wei­sen, daß Dr. Hof­art wich­ti­ge Da­ten über den Schleu­ning­schen Plas­ma­re­ak­tor ver­ra­ten hat.«
    An­schlie­ßend wur­den die Ver­tre­ter von Pres­se und Te­le­vi­si­on ein­ge­las­sen. Die Leu­te hat­ten ge­dul­dig ge­war­tet. Jetzt be­ka­men sie knap­pe, aber um­fas­sen­de In­for­ma­tio­nen.
    Ich wur­de tau­send­mal fo­to­gra­fiert, ge­filmt und von den Ob­jek­ti­ven der Fern­seh­ka­me­ras ein­ge­fan­gen. Die Sze­nen er­schie­nen in Di­rekt­über­tra­gung auf al­len Bild­schir­men der west­li­chen Welt, da die Sen­dung von bei­den Raum­sta­tio­nen ab­ge­strahlt wur­de. Ich wuß­te sehr ge­nau, daß man nun auch in Pe­king vor hoch­wer­ti­gen 3-D-Emp­fän­gern saß. Ich wur­de prä­pa­riert und für die Auf­ga­be end­gül­tig zu­recht­ge­formt.
    Der Ver­tre­ter der »Space-News« frag­te nach tech­ni­schen Ein­zel­hei­ten. Ich ver­wei­ger­te ent­rüs­tet die Aus­sa­ge. Woolf­man sah mich iro­nisch an, aber er sag­te kein Wort.
    Man quäl­te mich noch­mals ei­ne wei­te­re Stun­de. Da­nach wur­de ich end­gül­tig ab­ge­führt. Ich er­hielt Ge­le­gen­heit, mit den ein­zel­nen Mit­glie­dern des Aus­schus­ses zu spre­chen. Nur zwei Leu­te nah­men an. Woolf­man ge­hör­te da­zu.
    Se­na­tor Un­ig­ham riet mir, mei­ne Aus­sa­gen so­fort zu wi­der­ru­fen und die Wahr­heit zu ge­ste­hen. Da er der Mei­nung war, daß ich den Lan­des­ver­rat mehr in mei­ner chro­ni­schen Leicht­fer­tig­keit als in­fol­ge ei­ner schwer­wie­gen­den po­li­ti­schen Un­zu­ver­läs­sig­keit be­gan­gen hät­te, be­stün­de bei ei­nem so­for­ti­gen Ge­ständ­nis noch die Aus­sicht auf mil­dern­de Um­stän­de. Der al­te Herr gab sich red­li­che Mü­he. Ich muß­te ihn je­doch ent­täu­schen.
    An­schlie­ßend be­trat Woolf­man den klei­nen Raum. Hin­ter den trans­pa­ren­ten Wän­den stan­den die schwer­be­waff­ne­ten Pos­ten des FBI.
    Ich fühl­te das Blut in mei­nem Kopf pul­sie­ren, als ich mit ei­nem ra­schen Griff das Mi­kro-Auf­nah­me­ge­rät ein­schal­te­te.
    »Ihr Pech, Dok­tor«, be­gann der Se­na­tor reich­lich ar­ro­gant. »Das elf­te Ge­bot, du sollst dich nicht er­wi­schen las­sen, ha­ben Sie nicht recht­zei­tig er­faßt. Die GWA wird Sie in die Gas­kam­mer schi­cken. Sind Sie sich dar­über im

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