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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Fels­wän­den um­ge­be­nes Tal, des­sen Bau­wer­ke mir al­les ver­rie­ten.
    Als Spe­zi­al­agent der GWA muß man im­mer mit Über­ra­schun­gen rech­nen. Man ist auch auf Aus­nah­me­fäl­le vor­be­rei­tet, was nicht hei­ßen soll, daß ein GWA-Schat­ten völ­lig oh­ne In­itia­ti­ve ist.
    Ich staun­te je­den­falls! Noch vor fünf Mi­nu­ten hat­te ich die Ber­ge gut über­bli­cken kön­nen, oh­ne die­se Werk­an­la­gen aus­zu­ma­chen.
    Mas­si­ve Be­ton­ge­bäu­de schmieg­ten sich eng an die Fels­wän­de. Die brei­ten Stra­ßen wa­ren völ­lig schnee­frei.
    Ehe ich die Si­tua­ti­on voll er­faßt hat­te und über die Be­deu­tung der­art auf­wen­di­ger An­la­gen nach­den­ken konn­te, nahm mei­ne Bel­mont wie­der Fahrt auf. Ich glitt durch den Spalt. Als das un­fall­frei ge­sche­hen war, beug­te ich mich ruck­ar­tig nach vorn.
    Dies­mal emp­fand ich die Voll­sicht­kan­zel als vor­teil­haft, auch wenn mei­ne Ner­ven einen ziem­li­chen Schock er­lit­ten. Es ist nicht ge­ra­de an­ge­nehm, in ge­rin­ger Hö­he über die ab­schuß­be­rei­ten Kampfra­ke­ten ei­ner schwe­ren Ab­wehr­bat­te­rie hin­weg­zu­flie­gen. Die Na­sen der Raks droh­ten zu mir hin­auf. So ge­sch­ah es, daß ich nur einen flüch­ti­gen Blick auf je­ne Bau­wer­ke er­hasch­te, die mich so maß­los über­rascht hat­ten.
    Von hin­ten be­trach­tet wirk­te al­les ganz an­ders!
    Ich be­merk­te turm­ho­he Me­tall­ge­rüs­te, die ver­mut­lich die Fels­wand-Tarn­kon­struk­ti­on tru­gen.
    Die Ka­na­di­er hat­ten sich viel Mü­he ge­ge­ben, die­ses für Spe­zi­al­auf­ga­ben er­rich­te­te Atom­werk un­sicht­bar zu ma­chen. Ich brauch­te ei­ni­ge Au­gen­bli­cke, bis ich auf den rich­ti­gen Ge­dan­ken kam. Wes­halb hat­te man wohl ei­ne der­art kost­spie­li­ge Tar­nung er­schaf­fen, wo das Werk oh­ne­hin in den un­zu­gäng­li­chen Ge­bie­ten der Moun­tains lag?
    Ich sah un­will­kür­lich in den blei­grau­en Him­mel. Weit oben, mehr als zwei­tau­send Ki­lo­me­ter über der Er­de, kreis­te die be­mann­te Raum­sta­ti­on des Großasia­ti­schen-Staa­ten­bun­des. Aus ei­ge­ner Er­fah­rung wuß­ten wir, wie voll­kom­men und ge­nau die mo­der­nen Or­tungs- und Auf­nah­me­ge­rä­te ar­bei­te­ten.
    Die op­ti­sche Über­wa­chung der ge­sam­ten Erd­ober­flä­che ließ noch Ge­gen­stän­de von der Grö­ßen­ord­nung ei­nes Fuß­balls so ein­wand­frei er­ken­nen, daß es prak­tisch kei­ne ab­so­lu­te Ge­heim­hal­tung mehr ge­ben konn­te.
    Man wuß­te sich je­doch zu hel­fen, in­dem man wirk­lich wich­ti­ge Be­trie­be ent­we­der un­ter­ir­disch an­leg­te, oder sie durch be­son­de­re Maß­nah­men vor di­rek­ter Sicht schütz­te. Da­bei muß­te noch das Pro­blem der bild­haf­ten Wär­me­strah­lungs­or­tung be­rück­sich­tigt wer­den.
    Die­ses Atom­werk war das am bes­ten ge­tarn­te Ober­flä­chen-In­dus­trie­zen­trum, das ich je­mals ge­se­hen hat­te.
    Hin­ter mir schlos­sen sich die brei­ten Kunst­stoff­bah­nen. Mei­ne Ma­schi­ne über­flog in ge­rin­ger Hö­he die bun­ker­ähn­li­chen Ge­bäu­de, bis sie schließ­lich vor ei­nem ge­wal­ti­gen, steil in die Hö­he ra­gen­den Turm ge­lan­det wur­de.
    Ich sah an den glat­ten Wän­den nach oben und be­merk­te, daß die­ser Be­ton­gi­gant nicht nur als Luft- und Raum­si­che­rungs­zen­tra­le, son­dern auch als tra­gen­des Ele­ment ei­nes großen Tarn­net­zes diente. Das Tal wur­de von den brei­ten Kunst­fa­ser­bah­nen voll­stän­dig über­spannt.
    Ich war über das Ge­län­de hin­weg­ge­flo­gen, aber ich wä­re nicht auf den Ge­dan­ken ge­kom­men, un­ter mir ein Atom­werk zu ver­mu­ten.
    Die Ro­tor­tur­bi­ne lief aus. Ehe ich mich noch recht er­holt hat­te, hielt ein Mann­schafts­wa­gen des ka­na­di­schen Werk­si­cher­heits­diens­tes ne­ben mir. Die Män­ner tru­gen Funk­hel­me mit an­ge­häng­ten Fern­seh­schir­men, die einen di­rek­ten Bil­d­emp­fang im Ein­satz er­mög­lich­ten. Die Aus­rüs­tung deu­te­te dar­auf hin, daß man die Si­cher­heits­vor­schrif­ten sehr ernst nahm. Ich sah dies­mal kei­ne la­chen­den Ge­sich­ter, und die Wor­te wa­ren kurz und knapp.
    Ein jun­ger

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