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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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da­von, daß der GWA-Chef auf Gra­nit ge­bis­sen hat­te! Zwar gal­ten auch in Ka­na­da un­se­re au­ßer­or­dent­li­chen Voll­mach­ten, aber das muß­te nicht un­be­dingt hei­ßen, daß der hie­si­ge Si­cher­heits­chef ge­willt war, auf ei­ne sorg­fäl­ti­ge Über­prü­fung mei­ner Per­son zu ver­zich­ten. Wahr­schein­lich leg­te der Al­te auch kei­nen Wert dar­auf, sei­ne ak­ti­ven Mit­ar­bei­ter un­ter Um­ge­hung der üb­li­chen Vor­schrif­ten ein­zu­schleu­sen.
    Ich kam der Auf­for­de­rung nach und sprach ei­ni­ge Wor­te ge­gen den Helm des Cap­tains. An­schlie­ßend trat ich einen Schritt zu­rück. Die Wa­chen stan­den nur we­ni­ge Me­ter hin­ter uns. Bis­her hat­te ich kaum auf ih­re schuß­be­rei­ten Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner ge­ach­tet. Das än­der­te sich, als ich die Si­che­run­gen schnap­pen hör­te.
    Die Män­ner sa­hen mich aus­drucks­los an. Mir war, als war­te­ten sie nur auf den Feu­er­be­fehl.
    In den Helm­laut­spre­chern des Cap­tains klang wie­der ei­ne Stim­me auf. Von da an schi­en ich iden­ti­fi­ziert zu sein. Er ver­beug­te sich höf­lich und ließ die Ka­me­ra in die Hal­te­rung zu­rück­glei­ten. Die Män­ner der Wa­che rich­te­ten die Waf­fen­mün­dun­gen nach oben.
    »Wo­zu soll­te das Ma­nö­ver gut sein, Cap­tain?« frag­te ich bei­läu­fig. »Hin­ter mei­ner Dienst­mas­ke kön­nen sich tau­send Ge­sich­ter ver­ber­gen. Oder woll­ten Sie Un­ter­la­gen zur Über­prü­fung mei­ner Stim­me ge­win­nen?«
    »Kei­nes­wegs, Sir. Es gibt aber einen Mann, der Ih­re Stim­me ge­nau kennt. Wol­len Sie bit­te ein­tre­ten?«
    Ich ging auf die zu­rück­glei­ten­de Be­ton­wand zu. In dem Spalt war ein Pan­zer­schott aus strah­lungs­ver­dich­te­tem Stahl ein­ge­las­sen. Da­hin­ter ent­deck­te ich den be­leuch­te­ten Korb ei­nes Auf­zu­ges.
    Sanft ru­ckend fuhr der Lift nach un­ten. Als wir stopp­ten, wur­de ich von blau­uni­for­mier­ten Wa­chen emp­fan­gen. Mein Be­glei­ter ver­ab­schie­de­te sich mit er­kenn­ba­rer Herz­lich­keit.
    Die neu­en Leu­te schrit­ten mit mir auf ein schma­les Trans­port­band zu, das dem Per­so­nen­ver­kehr in­ner­halb der aus­ge­dehn­ten Zen­tra­le zu die­nen schi­en.
    Ich muß­te noch zwei Kon­trol­len pas­sie­ren, ehe sich vor mir die Schie­be­to­re ei­nes großen Raum­es öff­ne­ten. Ich be­trat das Ner­ven­zen­trum des ka­na­di­schen Co­lum­bia-Atom­wer­kes.
    Die Wa­chen wa­ren drau­ßen ge­blie­ben. In dem klei­nen Vor­raum er­kann­te ich einen schlan­ken, hoch­ge­wach­se­nen Mann mit der ty­pi­schen Dienst­mas­ke der GWA.
    Das Ge­sicht war mir völ­lig fremd – was mich an­ge­sichts der Bio­synth-Fo­lie nicht wei­ter be­rühr­te. We­ni­ger un­be­kannt war mir da­ge­gen die Ther­mo-Rak-Pis­to­le des Kol­le­gen.
    Ich blieb ste­hen.
    »Ma­jor HC-9?« wur­de ich an­ge­spro­chen.
    »Ja. Bin ich. Wenn ich mich nicht ir­re, sind Sie mein Ver­bin­dungs­mann aus frü­he­ren Ein­sät­zen – TS-19. So lang­sam ge­wöh­ne ich mich an Ih­re Stim­me.«
    Der Kol­le­ge ver­hielt sich ab­war­tend.
    »Der Vor­raum ist ge­räumt wor­den, Sir, da­mit Sie Ih­re Mas­ke an­he­ben kön­nen. Sie sind mir von Per­son be­kannt. Darf ich bit­ten!«
    »Kei­ne Fern­bild­be­ob­ach­tung?«
    »Kei­ne, Sir. Sie ist ab­ge­schal­tet.«
    Ich griff mit bei­den Dau­men an mei­nen Kra­gen und faß­te un­ter die Rän­der der Kopf­mas­ke. Das hoch­elas­ti­sche Ma­te­ri­al gab nach. Der Leut­nant sah prü­fend auf mein na­tür­li­ches Ge­sicht.
    End­lich husch­te ein Lä­cheln über sei­ne Lip­pen. Die Waf­fe ver­schwand in sei­nem Schul­ter­half­ter.
    »Okay, Sir. Tut mir leid. Der Chef hat ei­ne au­ßer­ge­wöhn­lich sorg­fäl­ti­ge Über­prü­fung an­ge­ord­net. Da ich nun ein­mal zu den we­ni­gen Leu­ten ge­hö­re, die Sie per­sön­lich ken­nen, war ich dran.«
    Ich zog die Mas­ke be­hut­sam wie­der über mein Ge­sicht. TS-19 sprach ei­ni­ge Wor­te in sein Mi­kro-Funk­ge­rät.
    Wort­los deu­te­te er auf ei­ne an­de­re Stahl­tür, doch ehe er den Kon­takt be­tä­tig­te, hielt ich ihn am Arm fest. Ich hat­te ihn im Ver­lauf frü­he­rer Ein­sät­ze oft oh­ne Mas­ke ge­se­hen. In

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