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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kei­ne Ah­nung, was auf dem Mars wirk­lich ge­sche­hen war. Da­mit war die aku­te Ge­fahr durch die Fil­me be­sei­tigt. Nach wie vor blie­ben die AL­PHA, das Trieb­werk und der letz­te Über­le­ben­de der Be­sat­zung ei­ne stän­di­ge Be­dro­hung. Was konn­te ge­sche­hen, wenn er wei­ter im Fie­ber plau­der­te? Nicht aus­zu­den­ken!
    Ein Wort nur über die tech­ni­schen Schät­ze auf dem Mars – und Groß-Asi­en wür­de sei­ne In­dus­trie­ka­pa­zi­tät mit un­wahr­schein­li­cher Groß­zü­gig­keit und Macht ent­fal­ten. Das kann­ten wir aus trü­ben Er­fah­run­gen!
    So et­was gab es im Wes­ten nicht. Hier aber be­fahl ein ein­zi­ger Mann. Wenn er et­was zu ei­ner be­stimm­ten Zeit fer­tig zu se­hen wünscht, dann wur­de es in­ner­halb der ge­setz­ten Frist durch­ge­führt und vollen­det. Es gab kei­ne Dis­kus­sio­nen. Da­zu kam noch der enor­me Fleiß der Chi­ne­sen, der nicht nur in den USA sprich­wört­lich, war. Die­se Leu­te ar­bei­te­ten vier­und­zwan­zig Stun­den am Tag, und wenn die nicht aus­reich­ten, nah­men sie noch die Nacht hin­zu. Das war ein bit­te­res, nicht ganz un­zu­tref­fen­des Scherz­wort bei west­li­chen Mi­li­tärs.
    Ich ver­nein­te die Fra­ge nach den Schrift­zei­chen, gab aber zu, ge­rüch­te­wei­se über sol­che Fun­de ge­hört zu ha­ben. Man war zu­frie­den und frag­te nach mei­ner Mei­nung über die Her­kunft der Fo­li­en.
    »Ja, Sir«, er­wi­der­te ich zö­gernd, »wenn ich mir das so über­le­ge, läßt es ei­gent­lich nur den Schluß zu, daß es da oben je­mand gibt oder ge­ge­ben hat, der die Plat­ten er­zeug­te.«
    »Sehr gut«, sag­te der GD-Mann an­er­ken­nend.
    Was den­ken Sie wohl, wie mich die­se Wor­te be­ru­hig­ten! Soll­ten sie den­ken, was sie woll­ten; auf die Wahr­heit ka­men sie doch nicht. Was ich eben ge­sagt hat­te, muß­ten sie längst selbst er­kannt ha­ben. Han­ni­bal grins­te nur. Dann sprach Mar­schall Lung-Yen den lan­ger­war­te­ten Satz:
    »Schön, Dr. Hof­art, wir wer­den Sie al­so mor­gen ab­ho­len las­sen, Ih­re Er­laub­nis vor­aus­ge­setzt.«
    Wenn er nur nicht so freund­lich ge­tan hät­te! Er wuß­te längst, daß ich ihn durch­schaut hat­te.
    Ich be­jah­te höf­lich und an­schei­nend er­freut.
    »Wo­hin soll es denn ge­hen, Sir?« frag­te der Zwerg. Sei­ne Be­geis­te­rung wirk­te so echt, daß die Freu­de nicht ver­fäng­lich wir­ken konn­te. Der Mar­schall er­klär­te oh­ne Arg­wohn:
    »Nun, das wer­den Sie schon se­hen. Es han­delt sich um un­ser größ­tes und mo­d­erns­tes Atom­werk für ex­pe­ri­men­tel­le For­schun­gen. Das Schiff be­fin­det sich dort. Ich glau­be aber nicht, daß Sie sich un­ter der Be­zeich­nung ›Werk Kang­di­kar‹ et­was vor­stel­len kön­nen. Mehr darf ich Ih­nen lei­der nicht sa­gen.«
    Han­ni­bal zuck­te mit den Schul­tern.
    Mei­ne Ge­dan­ken über­schlu­gen sich. Al­so war die AL­PHA im ge­heim­ni­sum­wit­ter­ten Kang­di­kar-Werk im tiefs­ten Ti­bet und am Fu­ße des gleich­na­mi­gen Rie­sen­ber­ges. Die In­for­ma­ti­on kam mir wie ge­ru­fen!
     
     

8.
     
    Ra­dar-Bild­tas­ter, elek­tro­ni­sche Or­tungs- und Ziel­ge­rä­te von ge­wal­ti­gen Aus­ma­ßen, leich­te, mitt­le­re und schwers­te Ra­ke­ten­bat­te­ri­en auf den Hö­hen mäch­ti­ger Ber­grie­sen, Tarn­net­ze zum Schutz vor Raum­be­ob­ach­tung, Sol­da­ten, Wis­sen­schaft­ler, Tech­ni­ker, Spe­zia­lis­ten al­ler Fach­ge­bie­te, Be­ton­ko­los­se, fla­che Ge­bäu­de, künst­lich er­schaf­fe­ne Hohl­räu­me im Ur­ge­stein, ato­ma­re Kraft­sta­tio­nen, Flug­plät­ze, Ver­suchs­fel­der, Prüf­stän­de, to­ben­de Atom­mei­ler, Hoch­span­nungs­sper­ren, ein­ge­bau­te, voll­au­to­ma­ti­sche Flam­men­wer­fer, Säu­re­strah­ler, Ro­bot-Ma­schi­nen­ka­no­nen, leich­te Flug­pan­zer mit Rak-Ka­no­nen und – un­zäh­li­ge Spit­zel, Hor­cher und De­nun­zi­an­ten – das war das großasia­ti­sche Atom­werk »Kang­di­kar«!
    Do­mi­nie­rend wa­ren nicht die fä­hi­gen Wis­sen­schaft­ler, son­dern die Sol­da­ten der Eli­te­ein­hei­ten und die Be­am­ten des GAS-Ge­heim­diens­tes. Sie wa­ren über­all. Je­der­zeit ge­gen­wär­tig und doch nicht

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