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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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even­tu­el­len An­grif­fen hat­te man es vor­ge­zo­gen, wert­vol­le Fa­bri­ken zwi­schen die Rie­sen­ber­ge Ti­bets zu bet­ten. Hier wa­ren auch die stärks­ten Trup­pen­kon­zen­tra­tio­nen des Großasia­ti­schen-Staa­ten­bun­des, von den vie­len Ab­wehr­sta­tio­nen al­ler Ty­pen ganz zu schwei­gen.
    Viel­leicht läßt sich die­ser kur­z­en Schil­de­rung ent­neh­men, in wel­chen He­xen­kes­sel wir ge­ra­ten wa­ren. Un­se­re »Be­treu­er« wa­ren noch im­mer lie­bens­wür­dig, aber längst nicht mehr so nett wie ei­ne Wo­che zu­vor. Sie hat­ten uns end­gül­tig in der Mau­se­fal­le. Als in­tel­li­gen­te Men­schen muß­ten wir ja auch er­kannt ha­ben, daß es für uns nur zwei Mög­lich­kei­ten gab:
    Ent­we­der schöp­fe­ri­sche Ar­beit mit den da­mit ver­bun­de­nen An­nehm­lich­kei­ten, oder die Wei­ge­rung mit der zwangs­läu­fig fol­gen­den Qual.
    Wir spiel­ten mit. Ich spiel­te be­son­ders hoch. Es war ein Kunst­stück ge­we­sen, Raum-Mar­schall Lung-Yen zu über­zeu­gen, daß ich Han­ni­bal im In­ter­es­se mei­ner Tä­tig­keit un­be­dingt in Reich­wei­te ha­ben muß­te. Ur­sprüng­lich hat­te er in ei­ne an­de­re Ab­tei­lung des Wer­kes ab­ge­scho­ben wer­den sol­len. Das wä­re ei­ner Ka­ta­stro­phe gleich­ge­kom­men.
    Der Mar­schall fun­gier­te als mi­li­tä­ri­scher Chef von Kang­di­kar. Au­ßer­dem war er für die Ver­tei­di­gung Ti­bets ver­ant­wort­lich, falls das not­wen­dig sein soll­te.
    Wir wa­ren im Haupt­teil von Kang­di­kar sta­tio­niert. Man hat­te uns ein Fer­tig­haus mit mo­der­nen Ro­bot­ma­schi­nen zur Ver­fü­gung ge­stellt, das wir al­lein be­wohn­ten. Schon die­se Tat­sa­che ver­schaff­te uns bei den »Kol­le­gen« größ­ten Re­spekt. Man wuß­te im I. Be­zirk, daß wir be­son­ders wich­ti­ge Per­sön­lich­kei­ten wa­ren.
    Hier la­gen die wich­tigs­ten La­bors und Ab­tei­lun­gen der kern­phy­si­ka­li­schen For­schungs­teams. Kön­ner aus al­len Tei­len Asi­ens, Eu­ro­pa, Afri­ka und Ame­ri­ka wa­ren ver­sam­melt. Es ent­zog sich ei­ner Kennt­nis, wie die­se Män­ner und Frau­en nach Asi­en ge­kom­men wa­ren. Ih­re Ein­stu­fung ge­sch­ah nach Leis­tung.
    Wirk­lich fä­hi­ge Köp­fe hat­ten schö­ne Häu­ser, al­ler­bes­te Ver­pfle­gung und sons­ti­ge Ver­güns­ti­gun­gen. Nied­ri­ger ein­ge­stuf­te Leu­te leb­ten be­reits in Wohn­blocks und re­la­tiv un­be­deu­ten­de Men­schen in Mas­sen­quar­tie­ren.
    Wir be­sa­ßen so­gar einen erst­klas­si­gen Fern­seh­emp­fän­ger, der aber die un­an­ge­neh­me Ei­gen­schaft hat­te, nur auf einen ein­zi­gen Ka­nal ein­ge­stellt zu sein. Es durf­te nur das ge­se­hen wer­den, was die Werks­lei­tung wünsch­te. Al­so be­ka­men wir die Pro­gram­me der asia­ti­schen Raum­sta­ti­on in die An­ten­nen ge­strahlt. Wenn sie sich un­ter dem Ho­ri­zont be­fand, über­nah­men die Hoch­sen­der auf den Ber­gen die Un­ter­hal­tung. Ne­ben­bei dienten die Ge­rä­te auch noch zur werks­ei­ge­nen Nach­rich­ten­über­mitt­lung.
    Ge­le­gent­lich wur­de ei­ne Exe­ku­ti­on oder ein pein­li­ches Ver­hör durch die Ge­heim­po­li­zei un­ter der Lei­tung von Schui-Tung über­tra­gen. Das war ei­ne gu­te Ab­schre­ckungs­tak­tik, lo­gisch be­trach­tet aber ver­kehrt. Die Men­schen wur­den nur noch vor­sich­ti­ger, noch miß­traui­scher und noch raf­fi­nier­ter.
    Ich wuß­te aus den GWA-Un­ter­la­gen, daß wir in Kang­di­kar ei­ni­ge Agen­ten hat­ten. Es wa­ren Män­ner und Frau­en aus al­len Be­rufs­zwei­gen und aus al­len Län­dern Groß-Asi­ens.
    Acht Agen­ten kann­te ich ge­nau. Der Chef hat­te sie über den Bild­schirm mar­schie­ren las­sen. Das war ei­ne sehr un­ge­wöhn­li­che Maß­nah­me, die aber durch den Groß­ein­satz ge­recht­fer­tigt war, zu­mal mein Ge­hirn nicht mehr so rea­gier­te, daß man mich ge­walt­sam hät­te be­fra­gen kön­nen.
    Das war mein großer Vor­teil. Es war ein un­ge­mein be­ru­hi­gen­des Ge­fühl.
    Be­reits vor sechs Ta­gen hat­te ich über mei­nen Sen­der die Nach­richt durch­ge­ge­ben. Es stand au­ßer Zwei­fel, daß TS-19 ver­stan­den und die An­wei­sun­gen be­folgt hat­te. Wenn

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