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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ar­mee-Kli­nik wa­ren.
    Ich hät­te ihm gern ge­dankt, aber er er­hob sich be­reits wie­der. Wäh­rend das Ner­ven­se­rum in mei­ne Ve­ne tropf­te, rea­gier­te ich nach­träg­lich mei­ne maß­lo­se Er­re­gung ab. Wenn ich jetzt be­haup­tet hät­te, die AL­PHA wä­re von der Ve­nus ge­kom­men …
    Ich durf­te gar nicht dar­an den­ken. Als die klei­ne Pro­ze­dur be­en­det war, konn­ten wir auf die Ter­ras­se zu­rück­keh­ren. Die Ge­le­gen­heit be­nutz­te ich, um dem Klei­nen die le­bens­ret­ten­de Nach­richt zu­zu­rau­nen.
    »Höl­le«, zisch­te er nur. Dann be­ga­ben wir uns wie­der nach drau­ßen. Han­ni­bal keuch­te und ging leicht ge­beugt, so daß ihm Pro­fes­sor Erol­ter be­sorgt den Lie­ge­ses­sel be­reit­stell­te.
    »Na, na, Sie se­hen aber sehr blaß aus. Die­se Me­di­zi­ner mei­nen es zwar gut, aber ich se­he Sie lie­ber bei ei­ner Par­ty als in der Kli­nik.«
    Die Män­ner wand­ten sich so­fort an den Arzt und er­kun­dig­ten sich in schrof­fem Ton, was er mit uns ge­macht hät­te.
    Er ant­wor­te­te ver­stört, daß das Se­rum in den ers­ten Mi­nu­ten im­mer et­was Übel­keit er­zeug­te, was je­doch kei­nes­falls ge­fähr­lich war.
    Nach die­ser Aus­kunft durf­te er sich ent­fer­nen. Von da an wuß­te ich, daß der Ge­heim­dienst­be­am­te ein mehr als har­ter Geg­ner war.
    Es wur­den wie­der höf­li­che und recht be­lang­lo­se Be­mer­kun­gen ge­wech­selt. Un­se­re Flucht wur­de durch­ge­spro­chen; es wur­de ge­lacht und ge­trun­ken. An­schlie­ßend stell­te man die Fra­ge, die un­ser schö­nes Kar­ten­haus ver­nich­tet hät­te, wenn der Arzt nicht ge­we­sen wä­re.
    »Es freut uns, Dok­tor, daß Sie un­ein­ge­schränkt mit­ar­bei­ten wol­len«, be­ton­te der Mar­schall. »Es freut uns des­halb ganz be­son­ders, weil Sie in Asi­en der ein­zi­ge Wis­sen­schaft­ler sein dürf­ten, der die Ge­burt des Trieb­werks in al­len Ein­zel­hei­ten von Grund auf mit­er­lebt hat. Sa­gen Sie, Dok­tor, ist es denn tat­säch­lich mit die­sem Plas­ma­re­ak­tor mög­lich, in kür­zes­ter Zeit die Ve­nus zu er­rei­chen und sie zu um­krei­sen? Wir ver­mu­ten so­gar, daß die AL­PHA dort ge­lan­det ist.«
    Schon vor drei Ta­gen hat­te der Ge­heim­dienst­chef un­um­wun­den zu­ge­ge­ben, daß un­ser Raum­schiff in Ti­bet not­ge­lan­det war. Das hat­te uns nicht mehr ge­wun­dert. Es war selbst­ver­ständ­lich. Nun aber war die Fang­fra­ge aus­ge­spro­chen wor­den.
    Han­ni­bal rich­te­te sich ruck­ar­tig auf und spiel­te den Un­wis­sen­den. Die drei Män­ner vor uns – be­son­ders Schui-Tung – zeig­ten ver­krampft lä­cheln­de Lip­pen. Frag­los fie­ber­ten sie der Ant­wort ent­ge­gen. Das war ei­ne vor­züg­li­che Test­fra­ge für mei­ne an­geb­li­che Be­reit­wil­lig­keit.
    Ich starr­te ver­blüfft in die Run­de. Schließ­lich stot­ter­te ich:
    »Aber, aber, Sir, wie kom­men Sie auf die Ve­nus? Die AL­PHA war ja gar nicht dort.«
    »Nein?« Der Of­fi­zier sprach die­ses Wort scharf ak­zen­tu­iert.
    »Aber nein, wirk­lich nicht«, be­teu­er­te ich, ner­vös wer­dend. »Um Him­mels wil­len, den­ken Sie doch nicht, ich woll­te Sie be­lü­gen! Das Raum­schiff hat den Mars an­ge­flo­gen und ist dort auch ge­lan­det. Das steht fest, Sir! Ich selbst war da­bei, als die Da­ten be­rech­net wur­den. Glau­ben Sie doch nicht das Mär­chen von der Ve­nus-Rei­se, das von Ge­ne­ral Re­ling nur an die Pres­se ge­ge­ben wur­de, um …«
    »Dan­ke, Kol­le­ge, vie­len Dank«, stöhn­te Vin­cent Erol­ter er­leich­tert.
    Der stell­ver­tre­ten­de GD-Chef ver­lor sei­nen lau­ern­den Ge­sichts­aus­druck. Auch der Raum-Mar­schall war be­frie­digt.
    »Wir be­dan­ken uns eben­falls, Dok­tor. Sie wer­den ver­ste­hen, daß wir Sie auf die Ver­trau­ens­pro­be stel­len muß­ten. Wir wis­sen seit ges­tern, daß die AL­PHA auf dein Mars war. Schon vor Wo­chen ha­ben wir selt­sa­me Me­tall­fo­li­en mit un­ver­ständ­li­chen Schrift­zei­chen ge­fun­den. Wis­sen Sie et­wa auch, was das be­deu­tet?«
    Ich konn­te si­cher sein, daß es kei­ne neue Fal­le war. Aus dem Wirr­warr konn­te ein Au­ßen­ste­hen­der oh­ne die Fil­me nie­mals klug wer­den. Hier hat­te man

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