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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ent­setz­ten Men­schen. Wei­ter hin­ten schmol­zen die Fels­wän­de un­ter den Glu­ten. Weiß­glü­hen­de La­va zisch­te von den ho­hen Fels­wän­den. Der Tal­bo­den be­gann zu bro­deln.
    Wir wur­den von dem Sturm fast um­ge­weht. Als wir ins Freie ka­men, stand schon der leich­te Flug­pan­zer vor dem Haus. Die bei­den mäch­ti­gen, ge­gen­läu­fi­gen Spe­zi­al­ro­to­ren lie­fen noch. Das Sei­ten­luk stand auf. Ich sah zwei reg­lo­se Kör­per und am Steu­er einen uni­for­mier­ten Mann mit star­rem Ge­sicht.
    Un­ser Fer­tig­haus be­gann zu wan­ken, als ich Han­ni­bal in den Pan­zer stieß und selbst nach­sprang. So schlimm hat­te ich mir den Sturm nicht vor­ge­stellt. Die Tem­pe­ra­tur stieg lau­fend an, ob­wohl die ei­si­gen Luft­mas­sen von oben ins Tal heul­ten.
    »Star­ten Sie, Dalan Mah­ni«, brüll­te ich dem Mann ins Ohr, der wil­len­los im Bann der Hyp­no­se han­del­te.
    Die Ga­stur­bi­ne be­gann zu jau­len. Der Pan­zer hob ab, kämpf­te schwer ge­gen den Sturm und wur­de plötz­lich mit sol­cher Ge­walt nach oben ge­ris­sen, daß ich zu Bo­den stürz­te und mit dem Kopf an die Ra­ke­ten­ka­no­ne schlug. Hei­ße Luft­mas­sen jag­ten uns aus der Höl­le hin­aus. Es dau­er­te lan­ge, bis der Mon­go­le den star­ken und wi­der­stands­fä­hi­gen Pan­zer in der Ge­walt hat­te.
    Ich sprach über das Ge­rät mit TS-19, wäh­rend der Ka­pi­tän über eis­be­deck­te Gip­fel hin­weg­ras­te. Weit hin­ter uns war es Tag ge­wor­den. Die Hö­hen­luft be­gann im­mer stär­ker in das Loch zu heu­len. Wir wa­ren noch im letz­ten Au­gen­blick hoch­ge­kom­men. Jetzt wä­re ein Start nicht mehr mög­lich ge­we­sen.
    Der Mon­go­le rea­gier­te wie ei­ne Ma­schi­ne. Ich war froh, daß er un­ter dem hyp­no­ti­schen Zwang han­del­te, der sein Be­wußt­sein von al­len äu­ße­ren Ein­flüs­sen ab­schirm­te.
    Als wir wie­der über einen Gip­fel hin­weg­flo­gen und bei­na­he ge­gen die Glet­scher ge­ris­sen wor­den wä­ren, jag­te ein flam­men­spei­en­des Et­was an uns vor­bei.
    »Ein Jä­ger der Ein­satz­be­reit­schaft«, schrie Han­ni­bal. Sei­ne Hän­de um­klam­mer­ten den Ra­ke­ten­wer­fer. »Zur Höl­le, wo ist die­se Schlucht?«
    »Wir kom­men nä­her. TS-19 kann uns schon im Or­tungs­ge­rät aus­ma­chen.«
    »Die vier­te La­dung zün­den. Der Sturm muß hef­ti­ger wer­den.«
    Das schrie er mit ei­ner sol­chen Laut­stär­ke, daß ich ihn gut ver­ste­hen konn­te. Die hin­ter uns lie­gen­den Ber­ge wa­ren nicht rot, son­dern grell­weiß be­leuch­tet.
    Ich gab das Wort »Mar­na« in die Tas­te. Im I. Be­zirk trat die vier­te Bom­ben­la­dung in den Kern­pro­zeß.
    In mei­nem Emp­fän­ger hör­te ich die Sprü­che des Kol­le­gen. Er rief Raum­sta­ti­on Ter­ra I an, die als Rea­li­sa­ti­on zum Haupt­quar­tier in Wa­shing­ton diente. Ich schal­te­te mich ein, da ich di­rekt da­zu auf­ge­for­dert wur­de. Plötz­lich ver­nahm ich die Stim­me des Al­ten.
    »HC-9 …, wie ist die La­ge? Hö­ren Sie mich?«
    »Gut, Sir. Ter­ra I hat das Ge­biet ge­nau im Richt­strah­ler. Trieb­werk, Plas­mafla­schen, Schiffs­kör­per und Mars-Un­ter­la­gen rest­los ver­nich­tet. Die Fel­sen zer­schmel­zen. Die Glut läuft ins Tal. So­eben Bom­be vier ge­zün­det.«
    »In Ord­nung. Sie blei­ben im Stütz­punkt von TS-19, bis sich die La­ge ge­klärt hat. Ha­ben Sie Be­mer­kun­gen zu ma­chen?«
    »Ja­wohl, Sir. Größ­te Alarm­be­reit­schaft bei al­len Ab­wehr­sta­tio­nen in Ame­ri­ka, Eu­ro­pa, Afri­ka und Aus­tra­li­en. Mög­li­cher­wei­se ver­mu­tet Pe­king einen Fern­waf­fen­an­griff. So­fort Be­fehl ge­ben an Kom­man­dant von Ter­ra I.«
    »Ja, wel­cher Wort­laut?« frag­te der Al­te zu­rück. Ihm schi­en eben­falls die Furcht die Keh­le ein­zu­schnü­ren.
    »Er soll so­fort Pe­king an­ru­fen. In­ter­na­tio­na­le Not­wel­le be­nut­zen. An­fra­gen, was grel­ler Licht­schein in Ti­bet be­deu­ten soll. Den Un­wis­sen­den und Ängst­li­chen spie­len. Pe­king mit­tei­len, daß er Wa­shing­ton alar­miert hat. So­fort ’raus mit der An­fra­ge, ehe ei­ner die Ner­ven ver­liert und auf den Start­knopf drückt.«
    »Be­fehl ver­stan­den und auf­ge­nom­men, Sir«,

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