Grosseinsatz Morgenröte
nach der Landung des Panzers die beiden Männer der Besatzung töten. Sofort einsteigen. Ihm die Führung überlassen. Kennt Eisschlucht. Wird dort erwachen. Sofort erschießen und Panzer verlassen.
Vorsicht: Panzer landet am 11. Mai Punkt 0 Uhr 15. 0 Uhr 14 Bomben zünden. Chaos ausnutzen. Nicht zögern. Keine andere Möglichkeit. Nachricht ist durch einen Verpflegungsmeister (Agent) ins Werk gebracht und einer Mitarbeiterin übergeben. Wenn erhalten, sofort Bestätigung funken. Wir hören Sie gut. Volle Alarmbereitschaft im Westen. Raumstationen atomar bewaffnet. U-Flotte vor GAS-Küsten mit Bakterien-Waffen. Unbedingt zuschlagen laut Befehl. Unumschränkte Vollmachten. Letztes Besatzungsmitglied ALPHA gestern verstorben. Keine Aussagen mehr. Selbst vergiftet.«
Es folgten noch weniger wichtige Informationen und Hinweise. Demnach hatten wir im I. Bezirk eine kleine Hölle zu entfesseln. Ich rollte den Streifen auf und steckte ihn in das Röhrchen zurück. Anschließend nahm ich meine Jacke vom Haken.
Während ich den gewünschten Bericht für Peking aufs Band sprach, ging Hannibal zur Toilette. Als er zurückkam, war der Streifen verbrannt und weggespült. Die Lawine begann endlich zu rollen.
Nachdem die Tonspule abgeholt worden war, ging ich pfeifend in die automatische Küche, die mit einem großen Kühlschrank ausgestattet war. Im Sommer war es hier ziemlich warm, da konnte man schon einen guten Schrank gebrauchen. Ich beugte mich hinein und entging damit der Fernsehbeobachtung. Bestimmt konnte man nicht erkennen, daß meine Linke mit der Armbanduhr in der Klappe verschwand, hinter der ein wuchtiger Kompressor arbeitete. Scharf zischte der Säurestrahl auf die Zylinder, als ich auf den winzigen Kontakt an der Uhr drückte. Auch dieses Wunderwerk stammte aus unseren mikromechanischen Labors.
Ehe ich wieder das Wohnzimmer erreichte, hatte das Teufelszeug bereits das Material zerfressen. Ein Pfeifen erklang aus den Zylindern. Die automatische Funktionskontrolle des Hauses gab Alarm.
Ich stürzte in die Küche und stellte den heulenden Elektromotor ab. Fünf Minuten später trug unsere ständige Überwachung schon Früchte. Man hatte in der Zentrale den Defekt bereits erkannt. Es kamen also keine Wachen, sondern einige kräftige Techniker.
Ich staunte über ihr rasches Eintreffen. Die Männer waren so höflich, daß meine Forderung sofort bewilligt wurde. Der Magazinverwalter wurde angerufen. Ich unterschrieb ein Formular, und zwei Stunden später kam ein Wagen mit dem neuen Schrank. Das war die prompte Bedienung eines sehr wichtigen Mannes, dem man alle Wünsche erfüllten konnte, solange sie nicht gefährlich waren. Was lag schon an einem Kühlschrank!
Bei der Montage wirkte ich so eifrig mit, daß ich ganz zufällig das Fernsehauge der Küche zerstörte. Dabei hatte ich nur eine große Bodenplatte gegen die Wand gelehnt! Purer Zufall, daß die Kante genau auf die Leiste mit der Optik aufschlug. Ich hörte es splittern.
Ich bedankte mich herzlich und räumte pfeifend die Genußmittel in den neuen Schrank. Ein Techniker murmelte etwas von »fressenden Ammoniak-Dämpfen, seltsam, eigentlich noch nie passiert«. Ich hatte die Hoffnung, daß man den zerstörten Kompressor nicht genau untersuchen, sondern ihn einfach austauschen würde. Die Sache war natürlich risikoreich, aber was hätte ich tun sollen!
Heute schrieben wir den 10. Mai, und in wenigen Stunden mußte der elfte anbrechen. Dann dauerte es nochmals vierundzwanzig Stunden, bis der Flugpanzer vor dem Haus erschien. Wenn der Mongole im Zwang eines schweren Hypnoseblocks handelte, konnte
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