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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ich da­von aus­ge­hen, daß er un­ter al­len Um­stän­den um 0 Uhr 15 ein­traf. Egal, was bis da­hin pas­sier­te – er wür­de kom­men.
    Bei die­sen Über­le­gun­gen be­gann ich doch et­was zu schwit­zen. Im brei­ten Bo­den des Schran­kes muß­ten Din­ge lie­gen, mit de­nen ich das Tal in ei­ne glut­flüs­si­ge Höl­le ver­wan­deln konn­te. Da­zu ka­men noch Spe­zi­al­waf­fen für mich und Han­ni­bal. Der Chef hat­te es ris­kiert, uns die mo­d­erns­ten und ge­heims­ten Neu­ent­wick­lun­gen der west­li­chen Welt nach Asi­en zu schi­cken. Wenn das kein Groß­ein­satz war!
    An die Of­fi­zie­re in den Stä­ben der Na­vy, der Air-For­ce und der Space-For­ce durf­te ich gar nicht den­ken. Ein Funk­zei­chen konn­te den Un­ter­gang be­deu­ten.
    Han­ni­bal sprach kein un­be­dach­tes Wort, da die Ab­hör­ge­rä­te im Wohn­raum zwei­fel­los wei­ter­lie­fen. Wir muß­ten war­ten, bis man uns im Schlaf wähn­te.
    Wäh­rend ich vor dem Schrank han­tier­te, sah ich mir ge­nau die Stel­len an, wo die an­schei­nend so mas­si­ve Klap­pe auf­ge­hen soll­te. Wie­der zer­brach ich mir den Kopf, wie der Al­te das Kunst­stück fer­tig­ge­bracht hat­te. Die­ses Ge­rät war doch in ei­ner chi­ne­si­schen Fa­brik her­ge­stellt wor­den!
    Nun, bei der GWA war eben nichts un­mög­lich. Spä­ter wür­de ich wohl er­fah­ren, wie er das ge­schafft hat­te.
    Als ich in­for­miert war, kehr­te ich in das Wohn­zim­mer zu­rück und ließ mich in einen Lie­ge­ses­sel fal­len.
    Han­ni­bal be­haup­te­te, er wä­re hun­de­mü­de. Ich stimm­te ihm zu.
    »Mar­schall Lung-Yen dürf­te im Lau­fe der Nacht noch zu­rück­kom­men«, be­ton­te er. Ich wuß­te so­fort, was er da­mit an­deu­ten woll­te.
    »Ich wer­de mir mor­gen ein­mal ge­nau das Schiff an­se­hen. Viel­leicht kann man mit der Zel­le noch et­was an­fan­gen. Nimm du dir das Trieb­werk be­zie­hungs­wei­se des­sen Res­te vor. Wenn der Mar­schall kei­nen Er­folg hat­te, müs­sen wir uns wohl oder übel an die Ar­beit ma­chen.«
    »Beim ers­ten Prüf­stand­ver­such mit der ge­flick­ten Re­ak­tor­kam­mer wer­de ich aber in De­ckung ge­hen, dar­auf kannst du dich ver­las­sen«, ent­geg­ne­te ich auf­ge­bracht. »Ich ha­be die Leu­te ge­warnt. Es ist un­sin­nig.«
    Der Zwerg zuck­te mit den Schul­tern, gähn­te und stand auf. Was zu sa­gen war, war ge­sagt. Das Licht er­losch.
     
     

10.
     
    Es war ge­ra­de­zu un­heim­lich, was man uns nun uns im Bo­den­teil des Kühl­schran­kes ge­schickt hat­te!
    Die vier stab­för­mi­gen Funk­zün­der-Atom­bom­ben ge­nüg­ten, um das lan­ge Tal des I. Be­zir­kes zu ver­damp­fen. Es wa­ren so­ge­nann­te »Hem­mungs-La­dun­gen«. Der Plu­to­ni­um­satz hat­te als Ka­ta­ly­sa­tor ei­ne Spur des Ele­men­tes Hol­wy­ni­um, Ord­nungs­zahl 120, er­hal­ten. Da­mit stand es fest, daß es kei­ne spon­ta­ne Ato­m­ex­plo­si­on ge­ben konn­te.
    Da­für wür­de der Kern­pro­zeß im Zeit­raum von knapp zwan­zig Mi­nu­ten ab­lau­fen, aber in die­ser Zeit ent­wi­ckel­ten die Bom­ben sehr ho­he Tem­pe­ra­tu­ren. Da­zu kam noch die har­te und in­ten­siv blei­ben­de Strah­lung. Wenn es den Men­schen des I. Be­zir­kes nicht ge­lang, noch recht­zei­tig im Durch­bruch zur nächs­ten Schlucht zu ver­schwin­den, wür­den sie ster­ben.
    Ich durf­te aber nicht dar­an den­ken, um den Ein­satz nicht durch mei­ne un­kon­trol­lier­ten Ge­füh­le in Ge­fahr zu brin­gen.
    Fest stand nur, daß asia­ti­sche Sol­da­ten nicht eher auf dem Mars lan­den durf­ten, bis wir dort die grau­en­haf­ten Ver­nich­tungs­waf­fen in Si­cher­heit ge­bracht hat­ten. Der jet­zi­ge Dik­ta­tor wür­de kei­ne Hem­mun­gen ha­ben, den Wes­ten mit dem Im­pulss­trah­ler ei­nes un­be­kann­ten Vol­kes aus­zu­lö­schen.
    Ich dräng­te die Ge­dan­ken zu­rück und tas­te­te nach den lan­gen und schwe­ren Stä­ben, die wir un­ter den De­cken ver­bor­gen hat­ten. Al­le an­de­ren Ein­satz­waf­fen ruh­ten noch im Schrank; au­ßer­dem die vier­te Bom­be. Sie soll­te dort ver­blei­ben, da drei Ex­em­pla­re die­ser Art zur Ver­nich­tung des Schif­fes und des Trieb­wer­kes aus­reich­ten.
    Längst hat­te ich an TS-19 die Nach­richt

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