Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Großstadt-Dschungel

Großstadt-Dschungel

Titel: Großstadt-Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
Vom Netzwerk:
Merkwürdiges: Ich meine, Feuerwehrmänner sollten nicht rauchen, oder? Amber parkt den Wagen in einer schmalen Lücke neben einem Feuerwehrauto und stellt den Motor ab. „Flirte ein bisschen mit Fred, okay?“
    Fred? Wer ist Fred?
    Amber steigt aus dem Auto, und ich stelle fest, dass die Zahnpasta-Assoziation sogar noch weitergeht; sie sieht insgesamt aus wie eine Zahnpastatube, wie meine Zahnpastatube, die ich unten aufrolle, um oben den Rest noch rauszuquetschen. Na ja, das stimmt nicht ganz. Ich drücke und presse, um die letzten Tropfen rauszubekommen. Sam rollt. So oder so, alles, was an Zahnpasta noch in Ambers Körper steckt, ist ganz nach oben gedrückt worden und beult sich nun in Gestalt ihrer Möpse von innen gegen ihr T-Shirt. Ich bin jetzt überzeugt davon, dass an diesen Rundungen gearbeitet worden ist. Nachhaltig gearbeitet.
    Wo ich schon dabei bin: Ihre Nase sieht auch ein bisschen zu perfekt aus.
    Ein kleiner, sehr durchtrainierter Asiat kommt auf uns zu.
    „Hallo Fred.“ Amber streift mit der Hand über seinen Arm. „Hast du mich vermisst?“
    „Die Liebe meines Lebens. Ich dachte schon, du hättest mich vergessen.“
    „Dich vergessen? Unmöglich.“ Sie küsst Fred – hallo! – auf den Mund.
    Ist er ihr Freund? Ihr Öffentlicher Helfer Romeo?
    „Erkennst du mich nicht wieder, Fred?“ fragt Nat gespielt schmollend.
    „Aber natürlich erkenne ich dich wieder! Wie sollte jemand ein so hübsches Gesicht vergessen?“ Jetzt küsst er sie, auch auf den Mund.
    Muss ich ihn auch küssen? „Hallo, Jungs!“ ruft Amber den anderen Feuerwehrmännern zu und rettet mich damit.
    Die Mannschaft winkt zur Begrüßung. Fred, der gut und gern das Alter meines Vaters haben kann, tritt seine Zigarette aus und fragt: „Seid ihr gekommen, um uns zu unterhalten?“
    „Nicht heute Nacht, Honey“, antwortet Amber. „Wir wollen ins ‚Orgasm‘.“
    „Braucht ihr Unterstützung?“ erwidert er. Hey, ist das wirklich den Parkplatz wert?
    „Ein anderes Mal. Ich nehme an, es ist okay, wenn wir hier parken.“ Amber fragt nicht, sie stellt klar.
    „Wie könnte ich das so scharfen Ladies jemals abschlagen?“
    „Danke, ich weiß es zu schätzen.“ Sie küsst ihn wieder. Auf den Mund.
    Natalie küsst ihn auch. Auf den Mund.
    Die Bedienung begrüßt mich: Offenbar bin ich in den Stammkundenstatus aufgestiegen. Obwohl es dann wieder Amber ist, die den Namen der Bedienung kennt und für uns einen Tisch nahe der Bar ergattert. Interpretiert man die giftigen Blicke der zwei Frauen in den Lederimitatröcken richtig, ist das eine ziemliche Auszeichnung. Amber und Nat setzen sich auf die Plätze, die in Richtung Bar zeigen, und lassen mir den Fensterblick. Sollte keiner der Typen ein Rückenfetischist sein, könnte ich ebenso gut unsichtbar sein.
    Eine üppige Kellnerin kommt zu unserem Tisch. „Was kann ich euch bringen?“
    „Ein Manhattan“, sagt Amber.
    Ich hätte gern gefragt, was ein Manhattan ist, aber ich weiß, dass sich das zu dumm anhören würde.
    „Das Gleiche für mich“, bestellt Natalie.
    „Für mich auch, bitte.“ Na und, dann bin ich eben ein Parasit. Aber Amber scheint der Typ Frau zu sein, der weiß, was man an Orten wie dem „Orgasm“ bestellen muss.
    „Das gibt’s doch nicht!“ ruft Natalie. „Ich glaube, ich habe eben Darlene Powell gesehen. Nein, das kann nicht sein. Ich habe sie letzte Woche zufällig bei Saks getroffen, und sie sah völlig fertig aus. Sie hatte Ringe von der Größe ihrer Einkaufstüten unter den Augen …“
    Ich beobachte Nat, deren Blick ununterbrochen im Raum umherwandert. Die Kellnerin stellt drei sehr ansprechende rote Drinks in Martinigläsern auf den Tisch.
    „Cheers“, sagen wir und stoßen an.
    Hmm. Gut. Ziemlich viel Alkohol. Wenigstens für etwas bist du gut, Tiffany. Debbie. Amber. Wie auch immer.
    „Hast du Debbies Ring gesehen?“ fragt Natalie, während sie ein paar Zahlen in ihr Kalorienbuch kritzelt.
    Amber fährt sich mit den Fingern durchs Haar. „Du meinst doch wohl nicht die mit dem Kieselstein? Wie peinlich für sie.“
    Ich kann mit diesem Quatsch nicht umgehen. „Ich bin gleich zurück“, lasse ich die beiden Lästermäuler wissen und beschließe, einmal durch die Bar zu schlendern.
    Hindernis Nummer eins: Schlendern ist unmöglich. Sich mit den Ellbogen vorweg in die winzige Lücke quetschen, die sich zwischen nackter Frauenhaut und interessierten Männerhänden auftut, wäre die bessere Bezeichnung. Meine geringe Größe macht

Weitere Kostenlose Bücher