Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
nicht dasselbe wie in einem richtigen Garten.«
    Hoyt schwieg und beobachtete sie nur – ihre hellen Haare, die im Regen schimmerten, ihre schlanken, weißen Hände zwischen den grünen Pflanzen. Sein Herz machte einen Satz. Als sie sich aufrichtete und mit lachenden Augen ihre Ernte bestaunte, hatte er das Gefühl, ein Pfeil habe ihn durchbohrt.
    Verhext, dachte er. Sie hatte ihn verhext. Die Magie einer Frau zielte immer zuerst auf das Herz.
    »Hiermit kann ich schon eine ganze Menge anfangen.« Sie warf den Kopf zurück, um ihre feuchten Haare auszuschütteln. »Und es bleiben noch genug übrig, um eine leckere Suppe zum Abendessen zu würzen.«
    »Wir gehen am besten hinein. Es gibt Bewegung im Westen.« Larkin wies mit dem Kopf auf den Waldrand. »Im Moment beobachten sie uns nur.«
    Verhext, dachte Hoyt wieder, als er sich umdrehte. Er war so bezaubert von ihr gewesen, dass er ganz vergessen hatte, aufzupassen.
    »Ich zähle sechs.« Larkins Stimme blieb ganz ruhig. »Aber es können noch mehr dahinten versteckt sein. Wahrscheinlich hoffen sie, dass wir sie verfolgen, also werden noch mehr im Wald sein.«
    »Wir haben für heute Morgen alles erledigt«, begann Hoyt, besann sich dann jedoch eines Besseren. »Aber sie sollen nicht glauben, sie hätten uns ins Haus getrieben. Moira«, rief er ein wenig lauter, damit sie ihn verstehen konnte, »meinst du, du triffst aus dieser Entfernung?«
    »Welchen möchtest du denn gerne?«
    Amüsiert zog er eine Schulter hoch. »Das kannst du dir aussuchen. Geben wir ihnen ein bisschen Stoff zum Nachdenken.«
    Er hatte den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da flog schon ein Pfeil, und ein zweiter so schnell hinterher, dass er beinahe dachte, er hätte es sich nur eingebildet. Man hörte zwei Schreie, und statt sechs Vampire waren jetzt nur noch vier übrig, die sich eilig in den Schutz des Waldes zurückzogen.
    »Bei zweien haben sie ein bisschen mehr zum Nachdenken.« Mit grimmigem Lächeln legte Moira einen weiteren Pfeil ein. »Ich kann noch ein paar Pfeile hinterherschicken, um sie noch ein bisschen weiter in den Wald zurückzudrängen.«
    »Du brauchst dein Holz nicht zu verschwenden.«
    Cian trat hinter sie ans Fenster. Er sah verschlafen und leicht irritiert aus. Moira machte unbewusst einen Schritt zur Seite. »Es wäre keine Verschwendung, wenn ich ins Schwarze träfe.«
    »Sie ziehen sich ja jetzt zurück. Wenn sie wirklich hätten angreifen wollen, hätten sie es getan, als sie noch in der Überzahl waren.«
    Er ging an ihr vorbei zur Tür hinaus.
    »Ist jetzt nicht eigentlich Schlafenszeit für dich?«, fragte Glenna.
    »Wie soll ich denn bei dem Aufruhr schlafen? Ich dachte, es gäbe ein Erdbeben.« Er musterte den Garten. »Dein Werk, nehme ich an«, sagte er zu Hoyt.
    »Nein.« Die alte Wunde brach wieder auf. »Das meiner Mutter.«
    »Na ja, wenn du das nächste Mal im Garten arbeiten willst, sag mir bitte vorher Bescheid, damit ich keine Angst zu haben brauche, dass das Haus einstürzt. Wie viele habt ihr überwältigt?«
    »Fünf. Moira allein hat vier erledigt.« Larkin schob sein Schwert in die Scheide. »Der fünfte war meiner.«
    Cian warf einen Blick zum Fenster. »Die kleine Königin steht ganz oben auf der Rangliste.«
    »Wir wollten die Lage peilen«, erklärte Larkin, »und uns um dein Pferd kümmern.«
    »Danke.«
    »Ich würde ganz gern ab und zu mit ihm ausreiten, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Nein, das ist mir recht, und Vlad täte es gut.«
    »Vlad?«, wiederholte Glenna.
    »Nur ein kleiner Scherz. Wenn die Aufregung jetzt vorbei ist, gehe ich wieder ins Bett.«
    »Ich muss mit dir reden.« Hoyt wartete, bis Cian ihn anblickte. »Unter vier Augen.«
    »Müssen wir dazu im Regen stehen bleiben?«
    »Wir gehen ein wenig spazieren.«
    »Aber gerne.« Cian lächelte Glenna an. »Du siehst heute Morgen besonders rosig aus.«
    »Und feucht. Drinnen gibt es eine ganze Reihe von trockenen Stellen, an denen ihr unter vier Augen reden könnt, Hoyt.«
    »Ich möchte aber an der Luft sein.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann sagte Cian: »Er ist ein wenig langsam. Sie wartet darauf, dass du sie küsst«, fuhr er an seinen Bruder gewandt fort, »damit sie sich nicht solche Sorgen um dich machen muss, nur weil du hier draußen im Regen spazieren gehen willst.«
    »Geh hinein.« Die öffentliche Zurschaustellung war ihm zwar unangenehm, aber Hoyt gab Glenna einen leichten Kuss. »Mir passiert schon nichts.«
    Larkin zog erneut sein Schwert

Weitere Kostenlose Bücher