gruenden einen Klub
habe.“
„Nein, nein. Ich freue mich selber auf den Film.“
„Tantchen, du bist ein Schatz!“
Und Antoinette, die kleine Schlange, nahm die ahnungslose Mamsell in den Arm und drückte sie zärtlich.
Zwei Abende darauf ging die sechste Klasse mit Mamsell ins Kino.
„Habt ihr alles?“, fragte Ruth jede Einzelne. „Nähzeug, Scheren? Wer hat den Korb mit den Weckern?“
Fünfzehn Wecker hatten sie aufgetrieben, dazu eine große Schelle, an der schon eine lange Schnur baumelte.
„Die Nacht der Schrecken“
Der Film war wirklich schön, Antoinette hatte nicht übertrieben. Wunderbare Landschaftsaufnahmen und eine spannende Handlung - das gefiel allen sehr.
„Ein Jammer, dass man ein Mädchen ist“, meinte Bobby auf dem Heimweg. „So zu leben wie diese Hirten in der Camargue, das könnte mir auch gefallen.“
Carlotta wurde wieder einmal von der Sehnsucht nach dem Zirkus und den Pferden gepackt.
„Könnt ihr verstehen, dass es eine Lust ist, auf dem Pferderücken umherzujagen?“, fragte sie die Freundinnen.
Die nickten eifrig.
Nur Claudine, die ihre Tante eingehakt hatte, war damit nicht einverstanden. „Man kann ja Arme und Beine brechen. Aber wie die Mädchen hinter ihren Burschen auf dem Pferd saßen, als sie zum Fest ritten, das hat mir gefallen.“
„Du müsstest reizend aussehen in der Tracht, ma belle petite Claudine“, sagte Mamsell liebevoll. „Aber findet ihr unser Frankreich nicht auch wundervoll, ihr lieben Mädchen?“
„Oh, schön ist es“, meinte Jenny. „Aber zu weit weg für uns. Später, wenn Claudine wieder zu Hause ist, werden wir sie mal besuchen.“
„Das machen wir“, riefen die anderen lachend und Claudine schüttelte, ebenfalls lachend, den Kopf. Sie glaubte nicht recht daran.
Noch vor zehn Uhr waren sie wieder in Lindenhof.
„Leise, leise“, mahnten Mamsell und Hilda um die Wette. „Alles schläft schon, wir dürfen sie nicht aufwecken.“
Hatten die beiden eine Ahnung! Die Mädchen aus der zweiten Klasse saßen hellwach in ihren Betten. Sie hatten gearbeitet, als kriegten sie es bezahlt - und alles in größter Stille. Wohl oder übel hatten sie Brigitte schließlich doch an den Vorbereitungen beteiligen müssen. Sonst hätte sie ihnen sicherlich den Spaß verdorben. Sie streute mit Viola zusammen das Brausepulver in die Waschbecken.
Ein paar hatten immer aufpassen müssen, ob keine Lehrerin kam. Als Frau Körner vom anderen Ende des Flures gemeldet wurde, flitzten sie in ihre Zimmer und in die Betten.
Kaum hatte Frau Körner die Räume kontrolliert und war die Treppe hinuntergestiegen, schlichen die Verschwörerinnen leise, leise in Socken wieder in den oberen Flur. Welch Glück, dass die Zwillinge ihr Zimmer genau über dem einen Schlafraum hatten - da ließ sich die Glocke gut von unten läuten.
Bis halb zehn hatten sie alles geschafft. Nun schnell hinunter, die Großen kamen sicherlich bald!
Und dann hörten sie die Sechste vorsichtig in ihre Zimmer schleichen.
Zunächst blieb alles still. Dann rumpelte etwas, eine Tür ging auf, noch eine ... jemand sprach aufgeregt. Dann hörten sie es kichern.
Das war die Zeit, als bei den ersten das Waschwasser schäumte. Immer wieder ging eine Tür auf, immer wieder redeten ein paar miteinander.
Im Zimmer von Marianne und Carla war zunächst alles still geblieben. Kein Brausepulver ließ das Wasser aufschäumen. Dann zog Marianne die Tagesdecke von ihrer Couch. Das Deckbett fehlte! Zuerst sah Marianne verwundert zu Carla hinüber. Deren Bett war in Ordnung. „Begreifst du, wohin mein Bett verschwunden ist?“, fragte sie.
Carla schüttelte den Kopf, blickte sich aber suchend um.
„Guck mal auf den Schrank!“, sagte sie plötzlich.
Marianne tat es und erstarrte. „So eine Unverschämtheit! Hast du das gemacht?“
„Na hör mal“, antwortete Carla empört. „Das fragst du hoffentlich nicht im Ernst?“
Natürlich nicht! Marianne hatte es nur im ersten Zorn gesagt. Sie nahm einen Stuhl und holte das Bett herunter. Obendrauf war ein großer Zettel befestigt mit einem Vers:
Zu viel Lernen, das ist dumm.
Vom vielen Sitzen wird man krumm.
Täglich Klettersport betreiben,
und ihr werdet topfit bleiben!
Nun musste Marianne doch lachen. Diese Mahnung war Wasser auf ihre Mühlen.
„Eigentlich stimmt es“, sagte sie völlig besänftigt. „Und wer es auch geschrieben hat, ich nehme es mir zu Herzen. Morgen schon mache ich einen neuen Plan für Gemeinschaftssport. Hilfst du mir?“
Carla
Weitere Kostenlose Bücher