gruenden einen Klub
Elli, nicht wahr?“
Aber Elli hatte so ihre eigenen Vermutungen. Außerdem entdeckte sie, dass Bobby und Nanni sie beschwörend anblickten. Nanni legte sogar wie zufällig einen Finger auf den Mund. Deshalb antwortete sie nur zögernd: „Ich weiß nicht.“
„Also Angela, du hast geträumt oder dir etwas zusammengereimt. Habt ihr anderen etwas bemerkt?“
„Nein!“ Allgemeines Kopfschütteln und verstohlenes Grinsen.
„Da siehst du es! Ausgerechnet bei dir spukt es. Ich bitte mir aus, dass damit Schluss ist. Bestell das deinen Gespenstern! Und ihr anderen geht schleunigst ins Bett! Gute Nacht.“
Unten schlossen sich die Türen leise und alle Verschwörerinnen huschten in die Betten. Das war ihr Glück, denn Frau Körner glaubte nicht so sehr an einen Traum. Ein Streich schien ihr viel wahrscheinlicher, und so schaute sie vorsichtig wenigstens in einen Schlafraum der Zweiten. Es blieb alles still. Und wenn Frau Körner auch merkte, dass die angeblich fest Schlafenden den Atem anhielten, so wusste sie doch: Von nun an herrschte bestimmt Ruhe.
Ein zweites Mal würde sich kein noch so dreistes Gespenst auf Wanderschaft begeben.
Elma und Bettina blieben auf diese Weise als Einzige unbehelligt. Das passte niemandem ganz. So gingen denn am Morgen ein paar Mädchen heimlich noch einmal in den zweiten Stock, als sie vor den Großen ganz sicher waren. Sie opferten Kaugummi und klebten sämtliche Schuhe von Elma und Bettina, die sie im Zimmer fanden, am Boden fest. Die würden sich schön plagen müssen, wenn sie die Schuhe loskriegen wollten! Und wie andere an diesem Morgen zwei, drei Pullis durchprobierten, ehe sie einen mit offenen Ärmeln fanden - darüber wurde noch tagelang gekichert.
Beim Frühstück im großen Essraum wurden zwischen der Zweiten und der Sechsten viele Blicke gewechselt. Niemand sprach aber über die Vorgänge in der vergangenen Nacht.
Nicht einmal Frau Körner erwähnte die Spukgeschichte. Heimlich schmunzelte sie freilich über die müden Gesichter ihrer Klasse. Sie hatte die Kleinen aus der zweiten Klasse nicht bloß kichern gehört, sondern auch ein paar Bemerkungen aufgefangen. Da schien ja ein ganzer Feldzugsplan entwickelt und ausgeführt worden zu sein!
Als dann noch ein großes Plakat der Sportwartinnen Marianne und Carla am schwarzen Brett hing: Von jetzt an wird wieder Sport getrieben!, vermutete sie, dass Marianne den übermütigen Jüngeren als Antwort kräftig einheizen wollte. Sie kannte doch ihre Marianne!
Nur zwischen Claudine und Antoinette fand ein merkwürdiges Gespräch statt, von dem aber niemand erfuhr.
„Sag mal“, fragte Claudine, „weißt du, weshalb Tantchen gestern Abend plötzlich mit uns ins Kino ging?“
Antoinette sah die Schwester mit großen Augen an. „War es nett?“
„Doch, doch. Aber antworte auf meine Frage: Weißt du, wie sie auf den Gedanken kam?“
„Du kennst sie doch: Wenn sie etwas von daheim, von Frankreich, hört, gerät sie aus dem Häuschen. Sie möchte dann allen davon erzählen.“
„Woher wusste sie denn überhaupt von dem Film?“
„Der läuft doch schon ein paar Tage und Plakate hängen überall herum.“
Claudine schüttelte ungeduldig den Kopf.
Dann fragte sie direkt: „Hast du den Film gesehen?“
„Ja, und mir gefiel er auch.“ Sie redete eifrig weiter, um neuen Fragen auszuweichen: „Fandest du Denise auch so reizend? Sie spielte sehr gut, besser als in dem Film damals.“
„Ja, ja“, sagte Claudine. Sie gab es auf, von Antoinette etwas zu erfahren, und fragte bloß noch: „Hast du ihr von dem Film erzählt?“
„Ganz kurz“, behauptete Antoinette, „bloß so nebenbei.“ Aber dabei zwinkerte sie vergnügt mit den Augen.
Claudine zwinkerte zurück, wiederholte: „Bloß so nebenbei, so, so!“, und ging aus dem Zimmer. Sie wusste Bescheid.
Verdächtiger Schnupfen
Am schwarzen Brett hing außer Mariannes Plakat noch ein Zettel und darüber wunderte sich Frau Körner. In Druckbuchstaben stand darauf:
Spatzen gibt es auf der Gasse
und auch in der sechsten Klasse.
Was hatte das zu bedeuten? Sie wunderte sich nicht allein. Von allen, die den Vers lasen, waren die sieben vom Spatzenklub die Einzigen, die ihn verstanden. Bobby riss den Zettel sofort ab.
Zwei Tage später hing ein anderer an der gleichen Stelle:
Was ist ein Klub? Eine Gruppe, die sich gescheiter vorkommt als die anderen. Ob sie auch wirklich gescheiter ist?
Jetzt wurde es den Spatzen ungemütlich. Da war anscheinend jemand
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