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Grüne Magie

Grüne Magie

Titel: Grüne Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Bücher und mehrere Mikrofilmrollen. Die Bücher waren wertlos: Auf jeder Seite reihten sich unverständliche und bedeutungslose Zeichen aneinander. Mit den Mikrofilmen ließ sich ebenfalls nichts anfangen. Erneut schüttelte Lord Faide den Kopf, als er an die Ahnen dachte. Klug und schlau, sicher, aber bei genauerem Hinsehen kaum weiter entwickelt als das Erste Volk: Keiner der Vorfahren schien telepathisch befähigt oder dazu in der Lage gewesen zu sein, das Bewußtsein auf die Reise zu schicken oder Dämonen zu beschwören. Und die Magie der Menschen vor sechzehnJahrhunderten: Die Legenden schienen viele Übertreibungen zu enthalten. Vulkan zum Beispiel. Ein Witz. Lord Faide dachte an sein Höllenmaul. Nein, nein – Höllenmaul wurde gut gepflegt und war nach wie vor einsatzfähig. Jambart reinigte und putzte die Waffe jeden Tag, und einmal im Monat wusch er die ganze Kuppel mit besonders erlesenem Wein aus. Wenn menschliche Sorgfalt technische Magie erhalten konnte, so gewährleistete Höllenmaul die Sicherheit von Faidefeste.
    Allerdings war es jetzt gar nicht mehr notwendig, jederzeit zur Verteidigung bereit zu sein. Faide nahm eine Vormachtstellung ein. Der Lord dachte an die Zukunft und traf eine Entscheidung. Von jetzt an, so meinte er, sollte es auf Pangborn keine Festenlords mehr geben. Er nahm sich vor, diesen Titel abzuschaffen. Mit der Verwaltung der Bastionen wollte er besondere Vertraute beauftragen, wobei er eine jährliche Ablösung vorsah. Die früheren Lords konnten in komfortablen Landhäusern unterkommen, die natürlich keine Verteidigungseinrichtungen aufweisen durften, und der Unterhalt einer privaten Streitmacht war ihnen in Zukunft verboten. Natürlich hatten sie die Möglichkeit, weiterhin Unglücksbringer in ihre Dienste zu nehmen, doch die Betreffenden, so überlegte Lord Faide, mußten in erster Linie ihm gegenüber verantwortlich sein. Das mochte dadurch bewerkstelligt werden, indem er ihnen eine Art Lizenz auf Widerruf erteilte. Er machte sich eine gedankliche Notiz, um später mit Hein Huss darüber zu sprechen. In jedem Fall handelte es sich um etwas, dem erst für die nächste Zeit Bedeutung zukam. Derzeit verspürte Lord Faide nur den Wunsch, alles in Ordnung zu bringen und in seine Bastion zurückzukehren.
    Es gab nur noch wenige Dinge zu erledigen. Die überlebenden Ballant-Kämpfer wurden nach Hause geschickt, nachdem Huss Puppen von ihnen hergestellt und mit entsprechenden Haaren und anderen Objekten versehen hatte. Wenn sie sich irgendwann weigern sollten, den Tribut zu entrichten, so genügte eine Brandblase oder ein Magenkrampf, um sie wieder zur Ordnung zu rufen. Und was Ballantfeste anging: Am liebsten hätte Lord Faide sie niedergebrannt, doch leider widerstand das von den Ahnen verwendete Baumaterial selbst dem heißesten Feuer. Um zu verhindern, daß später irgend jemand Anspruch auf das Ballant-Erbe erheben konnte, gab Lord Faide den Befehl, alle Hinterlassenschaften und Relikte auf dem Platz zusammenzutragen, und anschließend forderte er seine Leute dazu auf, frei unter den Objekten zu wählen. Und sie traten vor, die ranghöchsten Männer zuerst, dann die anderen. Selbst die Unglücksbringer durften Dinge an sich nehmen, doch sie lehnten die uralten Gegenstände ab und meinten, es handele sich dabei nur um Tand, um die Produkte närrischen Aberglaubens. Die einfacheren Thaumaturgen und Kabalisten und Novizen kramten in den Sachen, und manchmal entdeckten sie dabei einige bis dahin übersehene Kostbarkeiten. Isak Comandore runzelte die Stirn, als Sam Salazar mit Büchern beladen an ihm vorbeistakte. »Was hast du denn damit vor?« fragte er schroff. »Warum gibst du dich mit solchem Plunder ab?«
    Sam Salazar senkte den Kopf. »Ich weiß noch nicht, wozu sich diese Sachen verwenden lassen. Zweifellos gab es Weisheit bei den Ahnen, zumindest Wissen. Vielleicht ist es mir möglich, diese Symbole zu entziffern, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.«
    Comandore seufzte, schüttelte den Kopf und wandte sich an den neben ihm stehenden Hein Huss. »Zuerst steht er stundenlang im Schlamm und versucht, sich in einen Baum zu verwandeln. Und jetzt glaubt er, zu einem weisen Unglücksbringer zu werden, indem er sich mit alten Zeichen befaßt.«
    Huss zuckte mit den Schultern. »Unsere Vorfahren waren Menschen wie wir, und obgleich man ihnen eine gewisse Primitivität nicht absprechen kann, erfordert es sicher ein gewisses Geschick, solche Dinge herzustellen.«
    »Ein

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