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Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz

Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz

Titel: Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James L. Wilson
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werden.
    ● Adrenalin und Noradrenalin (aus dem Rückenmark) werden direkt in die Blutbahn ausgeschüttet, um dem Körper einen Energiestoß zu geben.
    ● Der Herzschlag erhöht sich, die Blutgefäße weiten sich, der Blutdruck sinkt. Dies wird alles durch die erhöhte Menge an Cortisol und Adrenalin bewirkt.
    ● Wir schwitzen mehr (Cortisol).
    ● Die Muskelspannung nimmt im gesamten Körper zu (Cortisol, Adrenalin und Testosteron).
    ● Die Verdauung kommt zum Erliegen, da das Blut aus dem Bereich der Haut und des Magen-Darm-Trakts abgeleitet wird (Hypothalamus). Verdauungssäfte werden nicht mehr produziert, da eine Darmaktivität nicht nötig ist, um mit Stress fertig zu werden (Hypothalamus).
    ● Blase und Schließmuskel entspannen sich (bei extremem Stress, zum Beispiel in einer Schlacht, kann es vorkommen, dass man sozusagen den »Ballast über Bord wirft«).

    Generelles Adaptionssyndrom (GAS) nach Hans Selye

    Während der unmittelbaren »Kampf-oder-Flucht«-Reaktion wird man oft mit einer fast übernatürlichen Kraft ausgestattet, um mit der Belastungssituation umzugehen. Ein herausragendes Ereignis zeigt die unglaubliche Kraft, die das Adrenalin freisetzen kann: Es geschah in Seattle vor fast fünfzig Jahren, als eine Frau, die mit ihrem Baby im Auto unterwegs war, auf einer Stadtautobahn von einem anderen Wagen angefahren wurde. Ihr Auto überschlug sich, sie wurde nach draußen geschleudert und brach sich den rechten Arm, während das Baby unter dem Wagen lag. Mehr als ein Dutzend Menschen hatten den Vorfall beobachtet und kamen angelaufen, um zu helfen. Daher wurden sie Zeugen dieses außergewöhnlichen Moments. Die Frau sprang auf, lief zum Wagen, hob ihn mit dem linken Arm an (wirklich, das ganze Auto mit nur einem Arm!) und brachte ihr Baby mit dem gebrochenen Arm in Sicherheit. Das Baby blieb auf wundersame Weise unverletzt. Die Frau wurde mit einem starken Bluterguss auf der linken Körperseite und einem gebrochenen rechten Arm ins Krankenhaus eingeliefert und erholte sich schließlich vollständig von ihren Verletzungen.
    Die Schockphase dauert in der Regel nicht sehr lange. Typischerweise ist der Adrenalinspiegel ein paar Minuten bis zu ein paar Stunden erhöht und fällt dann wieder ab. Das Gleiche geschieht mit Cortisol und anderen Hormonen der Nebennieren, deren Spiegel ebenfalls von einigen Stunden bis hin zu ein paar Tagen in die Höhe schnellen kann, je nach Stärke des Stressauslösers.
    Wenn die Schockphase vorbei ist, durchläuft der Körper eine kurze Erholung, die 24 bis 48 Stunden dauern kann. Während dieser Zeit wird weniger Cortisol ausgeschüttet, und unser Körper kann daher weniger gut auf Stress reagieren. Die Hormone, deren Produktion in der Schockphase überstimuliert war, lassen sich jetzt nicht weiter stimulieren. In dieser Phase fühlt man sich lustlos und müde und hat das starke Bedürfnis, sich auszuruhen. Dies ist eine natürliche Nachwirkung des gewaltigen Energieaufwands während der Schockphase.
    Wenn der Körper sich erholt hat und es weiterhin Stress gibt oder eine ganze Serie von Stressauslösern existiert, dann geht er in die sogenannte Widerstandsphase. Diese Phase kann Monate oder in schlimmen Fällen sogar fünfzehn bis zwanzig Jahre dauern. Wenn der Stress nicht nachlässt oder plötzlich neue Stresssituationen auftauchen, kann der Körper in die Erschöpfungsphase übergehen. Manche Menschen erleben diesen Zustand nie, während ihn andere sogar mehrmals im Leben erfahren müssen.
    Die Widerstandsphase
    In der Widerstandsphase kämpft der Körper weiter gegen einen Stressauslöser, lange nachdem die Auswirkungen der ursprünglichen Reaktion, nämlich zu kämpfen oder zu fliehen, verpufft sind. Das Nebennierenhormon Cortisol ist zum größten Teil für diese Phase verantwortlich. Es regt einen Prozess der Neubildung von Glukose an, der in der Umwandlung von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten in Energie besteht. Auf diese Weise verfügt der Körper über einen großen Nachschub von Energie, lange nachdem die Glukosespeicher in der Leber und in den Muskeln aufgebraucht sind. Cortisol steuert auch die Speicherung von Natrium, damit der Blutdruck nicht zu stark absinkt und das Herz kräftig schlägt.
    Die Widerstandsreaktion versorgt uns mit genügend Energie und sorgt für die notwendigen Veränderungen im Blutkreislauf, damit wir tatsächlich mit dem Stress fertig werden, sodass wir die emotionale Krise bewältigen, anstrengende Aufgaben erfüllen und

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