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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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abzulegen und ihre sarkastische Neigung zurückzugewinnen. Frank war froh, dass sie wieder ihr altes Selbst war. Er mochte ihr altes Selbst. Vielleicht würde die alte Sheila beim nächsten Mal nicht auf ihn schießen.
    Als sie aus der Tür traten, warf Frank einen letzten Blick auf den Blutfleck auf dem Teppich, das in Unordnung gebrachte Bett, die Bibel auf dem Boden. »Sie fahren«, sagte er zu Sheila.
    »Ja, Sir.«
    »Und hören Sie auf, mich ›Sir‹ zu nennen. Wenn wir zusammen einen Geist zur Strecke bringen wollen, können wir uns genauso gut duzen.«
    Die wenigen Gäste des Motels hatten ihre Zimmer verlassen und standen miteinander flüsternd in Zweier- und Dreiergruppen auf dem Parkplatz. Blaulicht wurde von den Fensterscheiben zurückgeworfen und trug zur verwirrenden Wirkung des Erlebnisses bei. Der Night Manager des Holiday Inn stand am anderen Ende des Parkplatzes, halb versteckt hinter einem Pflanzgefäß aus Beton.
    »Alles unter Kontrolle«, rief Frank ihm zu.
    »Sieht für mich nicht so nach verdammter Kontrolle aus«, gab der Manager mit piepsiger Stimme zurück. »Wo ist Mr. McFall?«
    »Hat vorzeitig ausgecheckt«, antwortete Sheila. Sie stieg in ihren Streifenwagen und öffnete die Beifahrertür für Frank. Als er sich auf dem Sitz niederließ, kam Wade angerannt.
    »Wo fahren Sie hin?«, fragte er mit von Anstrengung gerötetem Gesicht.
    »Wir folgen einer Spur«, sagte Frank. »Die Einzelheiten teilen wir über Funk mit.«
    Sheila ließ den Motor an, fuhr rückwärts aus der Parklücke und schlingerte dann aus dem Parkplatz. Als sie auf dem Highway waren und beschleunigten, zog Sheila den Revolver aus ihrem Schulterhalfter.
    »Du wirst doch nicht die Sache zu Ende bringen wollen, oder? Mich wirklich erschießen?«, fragte er.
    Sie gab ihm die Waffe. »Muss nachgeladen werden.«
    »Warum? Wir wissen doch schon, dass Kugeln ihn nicht aufhalten können. Oder es . Was immer es auch ist.«
    »Es gibt immer noch sowas wie ›korrekte Vorgehensweise‹. Vielleicht ist es das Letzte, das ich nach Vorschrift machen kann.« Sie erreichte 130 km/h und hielt sie konstant, ohne die Sirene oder das Blaulicht einzuschalten. Er beobachtete ihr Gesicht, während sie steuerte.
    Er mochte sie.
    Verrückt wie es war, er mochte sie. Zum Teufel, die Welt war sowieso völlig durchgeknallt mit ihren Spukkirchen, Gestaltwandlern, gehängten Predigern und Cartoon-Sheriffs. Warum konnte er nicht eine Frau mögen, mit der er seit Jahren gearbeitet hatte? Auch wenn sie auf ihn geschossen hatte? Er kannte Männer, die schlimmer behandelt worden waren.
    Sheila blickte ihn für einen Augenblick an und musste seinen seltsamen Gesichtsausdruck bemerkt haben. Sie blickte noch einmal zu ihm. »Was guckst du so?«
    »Wegen dir.«
    Sie schenkte ihm ein müdes Lächeln. »Lad einfach nach.«
    »Jawoll, Sir«, sagte er und mühte sich damit ab, die Patronenschachtel zu öffnen, die sie auf den Sitz geworfen hatte. Sie bog vom Highway auf eine schmale Straße ab, die asphaltiert aber unmarkiert war. Frank blickte nach oben zu den trüben Sternen. Hochnebel hing am Himmel und der Dreiviertelmond über den Wolken war von bläulichen Wolken umgeben.
    »Sheila?«, sagte er. Es war das erste Mal, dass er ihren Namen laut ausgesprochen hatte. Zumindest zu ihr. Er hatte ihn ein paar Mal geübt, in seinem Apartment in den frühen Morgenstunden zwischen den Alpträumen.
    »Was?«, fragte sie.
    »Was werden wir machen, wenn wir an der roten Kirche sind?«
    »Du bist der Sheriff«, sagte sie.
    »Ich meine, wie tötet man einen Geist?«
    »Gute Frage«, antworte sie.
    Sie fuhren schweigend, während Frank ungeschickt die verbrauchten Patronenhülsen aus der Trommel entfernte und den Revolver mit seiner guten Hand nachlud. Dann gab er ihn Sheila zurück.
    »Fühlst du dich besser?«, fragte er, nachdem sie ihn zurück in ihren Schulterhalfter gesteckt hatte.
    »Nein«, sagte sie. »Was ist mit dir?«
    Seine Schulter pulsierte noch immer mit jedem Herzschlag, aber der Schmerz war nun nur eine Art Hintergrundgeräusch, ein geistiges weißes Rauschen. »Ich werde es überleben. Mehr oder weniger.«
    Die Sprecherin der Einsatzleitstelle ertönte aus dem Funkgerät. »Leitstelle an Einheit Zwei. Einheit Zwei, bitte melden.«
    Frank schaltete das Funkgerät aus.
    Sheila blickte ihn an, während ihre Hände das Lenkrad umklammert hielten. »Tippe, wir ziehen das ohne Verstärkung durch?«
    »Sieht so aus, als ob das die Regeln sind.«
    Ihre nächste

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