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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Himmel« zurückkehren würde. Sie ging durch das Zimmer, langsam, langsam, langsam. Verrückte schämten sich vermutlich nicht, also war ihre verlegene Wut ein Zeichen für ihre geistige Gesundheit.
    Der Lichtschalter würde die Sache wieder einrenken, würde dafür sorgen, dass es wieder ein ganz normales Zimmer wurde, in dem sie sich für eine weitere einsame Stunde mit ihrem Skizzenblock in Sackgassen zeichnen konnte.
    Bevor sie den Schalter erreichte, klickte der Türgriff und die Tür schwang auf, wobei etwas Schweres gegen den Türpfosten fiel. Das keilförmige Stück Licht, das in den Raum geworfen wurde, erhellte die Person, die in der Ecke kauerte. Nicht Mom, nicht Bruce, nicht der Zauberer von Oz.
    Das konnte nur Rochester sein, und er war noch schlimmer, als sie ihn gezeichnet hatte.
    Dann ging das Licht an, Rochester war verschwunden, und der wirkliche Horror begann.
    Dad stolperte sturzbetrunken in das Zimmer und lallte ein atonales Mischmasch, das einmal ein Song gewesen war: »Scha hör fäisch ... muuah bwiefer...«
    Die Töff-Töff-Eisenbahn war gerade entgleist.

 
     
    Kapitel 30
     
    » Ich habe ihn seit ein paar Stunden nicht mehr gesehn«, erklärte Burton Ann Vandooren.
    Sie blinzelte ihn an, als sei sie gerade aus dem Schlaf erwacht. »Es ist wichtig.«
    »Es muss etwas dazwischen gekommen sein«, sagte Burton. »Glauben Sie mir, Digger würde nie eine Konferenz ohne guten Grund im Stich lassen.«
    »Sollen wir es ihnen sagen?«, fragte Duncan.
    Burton blickte von der Frau zu ihrem jungen Begleiter, dann auf den Haufen Videoausrüstung auf dem Schreibtisch. »Uns was sagen?«
    Cody, der mit Burton im Kontrollraum gewesen war, als Duncan hereinplatzte, schaute auf den Laptop und die verschiedenen FireWires und die Kabel, die an den Anschlüssen des Geräts hingen. »Nette Ausstattung.«
    »Was ist los?«, fragte Burton. Ann sah so aus, als sei sie um ein paar Jahrzehnte gealtert, seit er sie zum letzten Mal gesehen hatte, oder vielleicht hatte sie sich auch nur abgeschminkt. Sie war hohläugig und ausweichend, wie ein Junkie, dem der Stoff fehlt.
    »Ich bin besessen«, sagte sie.
    Hysterische Tussi. Solche gab es auf jeder Konferenz, normalerweise mehr als eine, manchmal sogar ganze Busladungen voll. Jemand musste ja am empfindsamsten sein, die meisten Geister sehen, die tiefste Seelenverbindung mit den Toten erfahren. Er hätte nicht auf Ann getippt, weil er sein Geld immer noch auf das fette Schandmaul Amelia G. gesetzt hatte. Aber Ann war die erste, die sich für besessen erklärte, und das war ja auch schon mal etwas.
    Alles was Burton tun konnte, war Geduld mit ihr haben. »Handelt es sich um eine Besessenheit mit einem Dämon oder eine Verbindung mit den Toten?«
    Ihre Augen verengten sich. »Was ist der Unterschied?«
    Cody, der sich dem Laptop genähert hatte, sagte: »Dämonische Besessenheit ist raffiniert und hinterhältig. Es ist nicht so, dass der Schwarze Mann unter ihre Haut kriecht und schreit: ›Hey Lucy, ich bin zu Hause.‹ Dämonen finden normalerweise die Schwachen, suchen nach Rissen in der Mauer und schleichen sich dann über die schlechtesten Charakterzüge in die Seele.«
    »Hey«, sagte Duncan. »Ich kenne mich auch aus in Psychologie, aber es handelt sich hier nicht um einen Nervenzusammenbruch. Ich habe einen schwarzen Heiligenschein über ihrem Kopf gesehen.«
    »Ich hab ihn auch gesehen, im Spiegel«, sagte Ann. »Sie können mich nicht davon überzeugen, dass wir beide den Verstand verloren haben. Herrgott nochmal, wir sind Wissenschaftler.«
    »Wissenschaft«, sagte Burton. »Der letzte Zufluchtsort der Ungläubigen.«
    »Aber hallo«, sagte Cody und zeigte auf die kleinen Ansichten auf dem Bildschirm des Laptops. »Sie haben ja eine Kamera auf dem Dachboden.«
    Er langte nach der Tastatur, als ob er aus dem kleinen Bild ein Vollbild machen wollte.
    »Finger weg davon«, sagte Ann und sprang ihn mit ausgefahrenen Fingernägeln an.
    Burton machte eine Bewegung, um sie zu packen, aber Duncan erreichte sie zuerst. Ann schüttelte ihn ab und griff nach dem Laptop. Cody drehte sich um, als er die Bewegung spürte, und sie zerkratzte ihm mit ihren Fingernägeln die Wangen. Dann klappte sie den Deckel des Laptops zu und quetschte dabei Codys Finger ein.
    »Jesus!«, sagte er. »Ich will doch nur helfen.«
    »Langsam, Leute«, sagte Burton. »Hören Sie, es ist mitten in der Nacht. Wir sind alle etwas müde. Warum hauen wir uns nicht aufs Ohr und besprechen das Ganze

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