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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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befunden«, sagte Archer mit einer erschöpften Stimme, die nichts mehr von ihrem früheren Donner hatte.
    »Amen«, wiederholten die Gemeindemitglieder.
    Linda drehte sich auf ihrem Platz in der ersten Bankreihe um und schaute auf die anderen. Lester Matheson lächelte sie mit gelben Zähnen an. Seine Frau Vivian bewegte sich mit geschlossenen Augen hin und her, als ob sie einem unhörbaren Kirchenlied lauschte. Die alte Mamie Pickett befand sich neben Vivian, die faltigen und fleckigen Hände sorgfältig über der Taille ihrer Bluse gefaltet.
    Nell und Haywood Absher saßen aufrecht in der Reihe dahinter, Nell mit ihrem blauen Hut, der einen durchsichtigen Schleier hatte. Ihre Tochter hatte einen glückseligen, leeren Gesichtsausdruck. Es waren noch andere in der Kirche, deren Augen vor Glück leuchteten. Mama Bet saß in der letzten Reihe und hatte ihren faltigen Mund in feierlicher Wonne zusammengepresst.
    Abshers. Mathesons. Greggs. Picketts. McFalls. Nur eine Familie fehlte. Nein, zwei. Die Potters und die Houcks.
    Der Sheriff hatte gesagt, dass der alte Potter gestorben war. Und Boonie Houck hatte seine sündigen Augen und Zunge und Penis verloren. Linda konnte nicht um ihren Verlust trauern. Sie hatten ihren eigenen Weg zum unvergänglichen Ruhm, von dem Archer sprach, gefunden. Sie hatten mit Blut bezahlt, damit die anderen Familien bis in die vierte Generation leben konnten.
    Niemand bekommt etwas ohne ein kleines Opfer. Archer hatte ihrer bedurft. Er hat sie nur vor uns anderen nach Hause geschickt, das ist alles.
    Archer hob den Kopf. Seine braunen Augen waren so kräftig wie die Scheinwerfer eines Lastwagens. Linda hörte auf zu denken. Er war dabei zu sprechen.
    »Wir haben Gottes Werk getan«, sagte Archer und drehte seinen Kopf, um auf das instandgesetzte Innere der Kirche zu verweisen.
    »Wir haben ihn stolz gemacht«, rief Lester.
    »Amen«, sagte Vivian, ohne die Augen zu öffnen. Ein Toben der Zustimmung breitete sich im Inneren der Kirche aus. Linda warf einen Blick auf die dunkle Welt außerhalb der Fenster und fühlte kurz Mitleid mit all den blinden, irregeleiteten Dummköpfen, die sich von diesem Teufel, Jesus, vom rechten Weg hatten abbringen lassen. Sogar ihre eigenen Söhne waren auf die Listen des Teufels hereingefallen.
    Tränen stiegen in ihr auf und ergossen sich aus ihren Augen.
    Ich werde sie herbringen. Sie müssen vom wahren Weg erfahren, bevor es zu spät ist.
    Sie blickte wieder zu Archer, voller Dank dafür, dass er sie aus den Flammen des Christentums befreit hatte. Sie glitt von ihrer harten Bank und kniete sich auf die Bodenbretter, sich vor Archer verneigend. Ihr Herz war eine gequälte Mischung aus Liebe und Kummer. Sie hatte Archer gefunden, ihn dann verloren und ihn nun wieder gefunden.
    Archer sagt, dass die Wahrheit am Ende immer siegen wird. Der Glaube wird beide vernichten, Satan und Jesus.
    Sie beugte sich tiefer. Ihr Kopf berührte fast den Boden, den sie stundenlang gereinigt hatte.
    Glaube bedeutet Opfer. Und Opfer sind die Währung Gottes.
    Sie küsste den Boden, schmeckte die rote Kirche. Und sie wusste – wusste –, dass Archer ihre Kinder brauchen würde.
    Ronnie und Tim.
    Aber welche Sünden hatten sie sich zuschulden kommen lassen?
    Sie hörte eine Stimme, ungebeten: Sie zahlen nicht für ihre eigenen Sünden. Sie zahlen für DEINE, Linda.
    Sie blickte von dort, wo sie auf dem Boden kniete, hoch. Archer lächelte ihr zu. Seine Augen waren feucht, seine Arme flehend ausgebreitet.
    Erinnerst du dich an Abraham im Alten Testament. Als Gott ihm befahl, seinen geliebten Sohn Isaak zu töten? Denkst du, dass Isaak Sünden begangen hatte, für die er bezahlen musste? Natürlich nicht. Abraham war derjenige, der ein wenig leiden sollte, der seinen Glauben unter Beweis stellen sollte.
    Um sie herum begannen die Gemeindemitglieder, sich zu erheben und langsam Richtung Ausgang zu gehen, während sie leise miteinander sprachen. Ihre Worte waren nun freudlos und verhalten, so als ob die Versammelten alle ihre Emotionen den Wänden der Kirche übertragen hätten. Sie gingen nach draußen, schlurfende Säcke aus Haut und Flüssigkeit und Organen, während innen das Holz zu pulsieren schien, voll Licht und Energie und dem Hauch der Gebete.
    Archer trat vom Podium und näherte sich Linda. Er reichte ihr seine Hände. Für einen Augenblick glaubte sie, Stigmata, kleine rote Punkte auf den weißen Handflächen, sehen zu können. Das Zeichen von Jesus. Sie fuhr noch vor

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