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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Sheriff?«, fragte Ronnie. »Wir haben seinen Wagen bei der Kirche gesehen.«
    Tim versuchte, einen Blick auf die Leiche zu werfen. David legte den Arm um ihn und führte ihn auf die andere Straßenseite. »Kommt, Jungs. Lasst uns nach Hause gehen.«
    Sie gingen stumm am Wald vorbei und kamen in die offene Landschaft mit Weiden und Feldern. Die Potter-Farm lag dunkel hingestreckt am Fuß der Berge. Das Gehöft und die Ställe waren wie kleine Boote in einem aufgewühlten Meer. Niemand ließ in Whispering Pines die Nacht über das Licht brennen. Das war verschwenderisch und teuer. Aber irgendwie war die Dunkelheit in Zebs Fenstern trostloser und endgültiger, als wenn der Bewohner einfach nur schlafen würde.
    Boonie, Zeb und jetzt Donna. Es hat wieder angefangen und es passiert schneller. Genau das, was Archer in Kalifornien gemacht hat. Nur, dass ich dieses Mal nicht weiß, ob ich ihn bremsen, geschweige denn ganz aufhalten kann.
    »Warum müssen die Leute sterben, Daddy?«, fragte Tim.
    David dachte darüber nach, was er antworten sollte.
    Der Teufel hat ein Erweckungslager in Whispering Pines eröffnet? Ein Prediger wurde vor mehr als hundert Jahren aufgehängt und ist seitdem angepisst? Wir haben uns alle an der Sünde bereichert und nun ist die Zeit der Rückerstattung gekommen?
    »Ich bin mir nicht sicher, mein Sohn«, sagte er schließlich. »Ich weiß nur, dass alles gut werden wird.
    Das Lügen war wie Schießen oder Tomatenanbau: mit zunehmender Übung fiel es immer leichter.
    Er konnte ihr Haus erkennen, der Briefkasten glänzte im Mondlicht. Irgendwie gab ihm das ein Gefühl der Sicherheit, auch wenn er wusste, dass Wände allein das Glockenmonster nicht aufhalten konnten. Auch in ihrem Haus brannte kein Licht.
    »Ist Mama zu Hause?«, fragte Tim.
    »Glaube nicht«, antwortete David und hoffte, dass er seine Sorge verbergen konnte.
    »Warum war sie in der Kirche?«, wollte Ronnie wissen. »Wir gehen doch sonst immer sonntagmorgens, nicht mitten in der Nacht.«
    »Nun, sie war nur eine gute Nachbarin und hat ausgeholfen«, log David zum dritten Mal. Nun, es war nicht völlig gelogen. Sie half aus, natürlich, aber nur nicht auf die Art und Weise, wie man es normalerweise für seine Kirche machte. Ihr Dienst ging weit über Kuchenverkaufen, Genesungskarten verschicken und Blumen anordnen hinaus.
    Sie würde jetzt mit Archer zusammen sein und bei jedem verrückten Ritual mitmachen, dass sich der Besessene als Nächstes ausdachte. Sie half ihm dabei, Tod und Angst und den Irrsinn der Hölle in ihr kleines Tal zu bringen. Sein Brustkorb zog sich zusammen, dieses Mal von der Hitze des Versagens.
    Er hatte Linda bereits einmal gerettet, sie zurückgebracht in den Schoß der Baptistengemeinde, zurück zur Liebe und zum Licht Gottes. Aber vielleicht war das nicht gut genug für sie, denn sie hatte ein zweites Mal von der Versuchung des Teufels gekostet, die ihr offenbar besser mundete als das erlösende Blut Christi.
    Seine Hände verkrampften sich um das Gewehr. Er wollte beten, um Gottes Stärke bitten, aber ihm waren die Worte ausgegangen. Er blickte zum Himmel, der dunkel wie Tinte und mit Sternen übersät war und sich von Gipfel zu Gipfel erstreckte.
    Wem genau gehört diese verdammte Welt?
    David schauderte bei dieser leichten Schwäche in seinem Glauben.
    Er führte die Jungs die Zufahrt hoch und ins Haus. Einen Moment lang hatte er Angst, dass, selbst wenn er ein Gebet zustande brächte, dieses auf taube Ohren stoßen würde. Oder schlimmer, Ohren, die zwar hörten, denen das Gehörte aber völlig gleichgültig war.
     
    Als die Glocke läutete, hielt sich Linda nicht die Ohren zu, obwohl die Kirche von den Vibrationen erschüttert wurde.
    Es war ein Teil des Rituals, hatte Archer gesagt. Die Glocke musste ertönen, um diesen irren Jesus und all die anderen Dämonen, die den Menschen den Kopf verdrehten, zu verjagen. Die Glocke musste läuten als Erinnerung an die Freveltaten der mörderischen Vorfahren.
    Deshalb war ihr der Lärm willkommen und die Resonanz eines jeden kräftigen Schlags strömte über ihren Körper wie eine reinigende Welle von Weihwasser. Archer faltete die Hände und senkte den Kopf.
    »Stärker«, flüsterte er nach dem dritten Glockenschlag. »Es wird stärker.«
    Was wird stärker? fragte sich Linda. Aber sie wagte nicht, ihn in seiner Entrückung zu stören, um nachzufragen. Sie reckte den Hals, um nach draußen sehen zu können. In diesem Augenblick schrie der Sheriff

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