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GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben

GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben

Titel: GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karoline Angela u Mayer Krumpen
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Kilometer hinter uns her, um sicher sein zu können, dass wir die schwierige Passage trotz beschädigter Reifen meisterten.
    Danach verabschiedeten wir uns, fuhren weiter und suchten eine Unterkunft. Schon wieder mussten wir um Hilfe bitten: Wir klingelten in einer Schwesternschule, von der ich gehört hatte. Mittlerweile war es schon richtig Nacht geworden. Tatsächlich nahmen uns die Schwestern gern auf und ließen alles stehen und liegen – sie schauten gerade im Fernsehen ein Festival an –, um für uns da zu sein. Schnell wurde uns ein kleines Abendbrot gemacht und ein Nachtlager hergerichtet. Am nächsten Morgen bekamen wir auch noch ein liebevoll zubereitetes üppiges Frühstück. Wieder fühlte ich mich verpflichtet und wieder blieb mir nur der Dank. Die leuchtende Erfahrung kostbarer Gastfreundschaft fühle ich noch heute in meinem Herzen. Und damit zugleich, was es für Menschen bedeutet, so eine Hilfe zu bekommen.
    Schlagartige Erkenntnis
    Hier könnte die Geschichte zu Ende sein, doch sie war es nicht. Damals gab es fast keine freie Presse. Vielleicht gerade mal fünf Prozent der Presseorgane versuchten, weiter Oppositionsarbeit zu leisten. Wir kannten uns alle und so wusste ich auch von einem Nachrichtendienst, der Informationen über den Geheimdienst in Umlauf brachte. Der Geheimdienst arbeitete ohne Skrupel und verbreitete Angst und Schrecken. Aus reinem Zufall habe ich später, nach der Reise, in diesem Nachrichtendienst eine Warnung entdeckt, dass an dem Tag auf der Strecke, auf der wir reisten, Leute vom Geheimdienst unterwegs gewesen waren.
    Schlagartig wurde mir klar: Unser Helfer gehörte zum Geheimdienst! Tatsächlich war er mit einem für den Geheimdienst typischen Auto unterwegs gewesen. Solche Autos sahen etwas anders aus und sie waren besser ausgestattet. Seltsamerweise hatte mein Unterbewusstsein das registriert, denn als ich den Artikel dieses Nachrichtendienstes las, fiel es mir ja wieder ein, aber die Information war zuvor nicht in mein Bewusstsein gedrungen. Nur so hatte ich dem Mann unbefangen gegenübertreten können. Natürlich war ich so vorsichtig gewesen, wie es das Leben in einer Diktatur eben erfordert. Zum Beispiel hatte ich nichts von unserer Mitarbeiterin Denise gesagt und aus welchem Grund wir diese Reise unternahmen. Aber schon allein dadurch, dass ich von unserer Arbeit in einem Elendsviertel in Santiago erzählte, war klar, auf welcher Seite wir standen und dass wir nur zur Opposition gehören konnten, zu den Menschen also, die sich für Gerechtigkeit einsetzten und sich gegen Armut engagierten. Beides war eindeutig dem linken Lager zugeordnet, also gegen die Diktatur gerichtet. Und dagegen ging der Geheimdienst vor.
    Es kam, wie es kommen sollte
    Ich glaube, mein Unterbewusstsein hat an jenem Tag absichtlich die Information, dass ich ins Auto eines Geheimdienstlers gestiegen war, nicht in mein Bewusstsein gelassen. Nur so konnten wir alle profitieren: Wir Frauen, weil wir die Nacht nicht in der Wildnis verbringen mussten und die schöne Erfahrung machen durften, Hilfe zu erhalten. Und der Mann vom Geheimdienst auch, denn er hat sich wirklich für unsere Arbeit interessiert und wir hatten ein gutes Gespräch, von Herz zu Herz und von Mensch zu Mensch. Es war deutlich zu merken, dass es ihm guttat, uns zu helfen.
MEINE EINLADUNG AN DICH: LASS DIR LIEBE SCHENKEN
    Wer Hilfe braucht und sie annimmt, ohne zu schauen, welche »Gefahr« daraus erwachsen könnte, kann neue Erfahrungen machen und vielleicht sogar einen Freund gewinnen. Hilfe annehmen heißt: Liebe annehmen.
    Stolz und Angst vor Peinlichkeit überwinden
    Die Nachbarin klingelt an der Haustür. Schnell die Schranktüren in der Küche zugemacht – wenn jemand mitbekäme, wie es darin aussieht, nicht auszudenken! Wenn die Nachbarin feinfühlig ist, fragt sie vielleicht: »Sag mal, hast du was? Du wirkst ein bisschen gestresst.« An dieser Stelle beginnt das Hilfe-Annehmen schon: indem man sich ein Herz fasst und der Nachbarin einen kleinen Blick in die eigene Gemütsverfassung erlaubt: »Ach, ich würde so gern mal die Zeit finden, in den Schränken und Schubladen der Küche zu wischen und auszumisten!« Wer weiß? Vielleicht bietet sie an: »Dabei kann ich dir doch helfen. Dann geht es ganz schnell und ist an einem Vormittag erledigt.« Das kann der Anlass sein, über den eigenen Schatten zu springen, die Hilfe anzunehmen und die Erfahrung zu machen, wie schön es ist, zusammen in der Küche zu werkeln und am Ende

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