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GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben

GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben

Titel: GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karoline Angela u Mayer Krumpen
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dieses Törtchen da, hörten die Einladung und konnten gar nicht verstehen, warum Miguel sagte: »Entschuldigt, dass die Torte so klein geraten ist. Gut, wir feiern miteinander.« Vielleicht muss ich noch eines hinzufügen: Eine Torte war damals eine absolute Seltenheit und für diese Menschen vollkommen unerreichbar. Kaum war die Kerze ausgeblasen, rannte ich hinüber in unser Haus, holte eine Packung Papierservietten und kleine Tabletts. Und dann ging es los. Als Geburtstagskind durfte ich die Torte anschneiden.
    Ich teilte winzige Stückchen ab, legte sie vorsichtig auf die Servietten und gab diese auf die Tabletts. Die wurden dann unter den Leuten herumgereicht.
    Satt von einem kleinen Stück Torte
    Es war nicht zu glauben, aber es reichte für alle! Natürlich konnte man das winzige Stück mit ein, zwei Bissen essen, aber alle, wirklich alle bekamen etwas. Einige, denen zum zweiten Mal angeboten wurde – man konnte nur schwer den Überblick behalten, alle standen durcheinander –, sagten wahrheitsgemäß: »Danke nein, ich hatte schon!« Das war wirklich außergewöhnlich, weil normalerweise alle immer so viel Hunger hatten.
    Zwischendurch liefen einige nach Hause, holten eine Gitarre und Liedblätter und es begann ein Singen, Spielen und Tanzen. Einer kam mit einem riesigen mexikanischen Hut, es wurden Reden geschwungen, man erzählte sich Träume, improvisierte Sketche und Witze. Es war eine Feier, die überschwappte vor Kreativität und ansteckender Freude. Jeder trug das Beste bei, was er der Gemeinde zu geben hatte. Ermöglicht hatten diese unvergessliche Feier die Mitglieder des Vorstandes, weil sie auf das eigentlich für sie vorgesehene große Stück Torte verzichtet hatten, das damals schwer wie Gold wog.
    Als wir am Ende gemeinsam ein Lied zum Dank sangen, hatte jeder das Gefühl, ein riesiges Stück Torte gegessen zu haben. Alle gingen so satt nach Hause – das erzählten sie noch Jahre später –, als hätten sie den Bauch voller Kuchen. Danach wurde bei sämtlichen Feiern ohne Ausnahme von Anfang an von dem, was es gab, für alle etwas bereitgestellt. Alle trugen die Erfahrung in der Erinnerung und im Herzen, wie eine kleine Torte einmal hundert Menschen satt gemacht hatte. Und glücklich noch dazu!
MEINE EINLADUNG AN DICH: ENTDECKE DIE FREUDE ECHTEN TEILENS
    Es ist eine wunderbare Erfahrung, zu einer echten Gemeinschaft zu gehören – so wie die Menschen in der Gemeinde an diesem Abend. Vielleicht hast du diese Erfahrung schon einmal selbst gemacht, und wenn nicht, dann kannst du sie noch machen. Dazu gibt es viel mehr Gelegenheiten, als du es vielleicht für möglich hältst.
    Die Angst überwinden, selbst zu kurz zu kommen
    Wer hortet oder gar geizt, hat immer einen schmerzlichen Mangel erfahren. Das wissen alle älteren Menschen, die noch die Kriegs- und Nachkriegszeit erlebt haben, ebenso wie die, die als Kinder oder auch später emotionalen Mangel erlitten haben. Und deswegen horten sie – gleich ob Schokolade, schöne Dinge, schnelle Autos oder was auch immer.
    Mögen die Wurzeln für dieses weitverbreitete Verhalten auch individuell ganz verschieden sein, immer ist etwas im Herzen nicht verarbeitet. Das gilt für alle.
    Nehmen wir an, dass du bei einem Open-Air-Konzert, für das es keine Platzkarten braucht, einen schönen Platz erwischt hast. Und auf einmal kommt jemand und will sich dazusetzen. Der erste Impuls ist vielleicht: Dann habe ich selbst nicht mehr genug Platz. Oder: Den wollte ich doch freihalten. Du kannst natürlich stur bleiben, geradeaus schauen und auf die Bitten nicht eingehen. Vielleicht hast du dann weiter einen komfortablen Sitz und einen guten Blick und deine Begleitung ebenfalls – wenngleich möglicherweise ein ungutes Gefühl im Bauch zurückbleibt.
Du kannst aber auch freundlich sagen: »Ich erwarte noch jemanden, lassen Sie uns doch schauen, wie wir alle drei hier gut sitzen können.« Garantiert wird es so ein schönerer Abend!
Wer anfangen will, das Gefühl des Mangels zu überwinden, der wird einer Angst in sich begegnen. Der Angst, das Nachsehen zu haben. Diese Angst muss man erst einmal erkennen.
    Kreativ Wege finden, niemanden auszugrenzen
    Wenn große Feste gefeiert werden, glauben viele Menschen, sie müssten den Gästen etwas ganz Besonderes bieten, können sich das aber eigentlich nur für wenige Gäste erlauben. Für die anderen gibt es dann einen kleinen Sekt-Stehempfang und sie müssen nach einer halben Stunde wieder nach Hause gehen. Wie

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