GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben
Angelegenheit verloren. Ich merkte, dass sie nicht fähig war, darüber zu reden. Bei mir selbst spürte ich, dass ich nichts zu verzeihen hatte. Jetzt fühlte ich mehr ihren Schmerz. Heute kommt sie immer mal wieder und lässt sich umarmen.
MEINE EINLADUNG AN DICH: RÄUME DIR ÄRGER VON DER SEELE
Von jemandem verklagt zu werden, der jahrelang in der eigenen Wohnung mit gewohnt hat und der einem so nahestand – das ist starker Tobak. Es ist sehr schwierig, in so einer Situation nicht nachtragend zu sein. Wenn es um kleinere Enttäuschungen geht und wenn die erste Wut verraucht ist, können wir versuchen, gelassen zu bleiben. Mit der Zeit wird uns das auch in größeren Angelegenheiten gelingen.
Was braucht dein Herz, um wieder zu heilen?
Wer hintergangen worden ist oder enttäuscht oder gar betrogen, der ist wütend und verletzt. Diese Gefühle sollen und dürfen nicht einfach verschwinden, schon gar nicht unter dem Mäntelchen der Nächstenliebe, die alles verzeiht! Nein, diese Gefühle brauchen Raum. Fürs Erste. Denn es ist nicht gut, sich von der Wut beherrschen zu lassen. Das Herz soll schließlich heilen und keinen Schaden nehmen. Was also tun?
Nehmen wir einmal an, jemand empfindet Bitterkeit und Groll darüber, dass er im Testament nicht stärker berücksichtigt worden ist als der Bruder, der sich nie um die Pflege des Vaters gekümmert hat. Er kann den Ärger in ein gedankliches Paket packen, es fest verschnüren – und dann ab damit, sodass sichergestellt ist, dass er für alles Weitere nicht mehr zuständig ist. Dieses Loslassen des Pakets ist dabei das Wichtigste.
Das gilt erst recht für den bitteren Verrat unter Freunden. Jahrelang hat eine Frau ihre Freundin in schwierigen Zeiten unterstützt: mit Zeit, Geld und praktischer Hilfe. Was für ein Schock, als sie herausfindet, dass die Freundin sie mit ihrem Mann betrügt! Da ist es besonders wichtig, sich die tiefe Enttäuschung in einem großen Paket verschnürt von der Seele zu räumen.
Du kannst alles, was dich belastet, in Gedanken in ein Paket packen und dich, wenn du willst, damit an Gott beziehungsweise an eine wie auch immer geartete höhere Instanz wenden. Das ist eine Möglichkeit, dir Luft zu verschaffen und durchzuatmen. Dann kannst du den Blick nach vorne richten und dich wieder anderen Dingen im Leben zuwenden.
Zerbrich dir nicht den Kopf über denjenigen, der dich übervorteilt oder in anderer Weise enttäuscht hat. Er ist selbst verantwortlich für das, was er getan hat, und muss die Konsequenzen tragen.
Wenn ich ausgenutzt werde, ziehe ich meine Konsequenzen
Viele Male habe ich Enttäuschungen erlebt. Besonders viel habe ich durch den Umgang mit Drogenkranken gelernt. Bei ihnen halte ich mich an meinen ehernen Grundsatz, den ich mir unter viel Kummer angeeignet habe. Sobald jemand einmal Hilfe bekommen, diese aber nicht genutzt hat, gilt: Die Liebe bleibt, die materielle Hilfe nicht. Das heißt, ich bin weiter für die jungen Männer da, höre zu, denke mit und tröste, aber materielle Hilfe – eine Ausnahme mache ich nur mit Nahrungsmitteln, wenn jemand hungert –, Geld und konkrete Unterstützung wie beispielsweise eine Arbeitsvermittlung gibt es erst wieder, wenn die Betreffenden selbst ihre Sucht bekämpfen wollen. Eine solche Vorgehensweise ist vor allem dann wichtig, wenn die Suchtkranken ihre Manipulationen einsetzen, indem sie einem zum Beispiel ein schlechtes Gewissen bereiten. Das hilft niemandem und das darf man nicht zulassen.
Bleib in der Liebe, auch wenn jemand einen Fehler macht
Lieben, das klingt nach Rosen und Herzen und Glück, nach ganz großen Gefühlen eben. Hingegen braucht es bei Fehlern, Verfehlungen und erst recht, wenn es um Dinge geht, die vor Gericht verhandelt werden müssen, Grenzen, Konsequenzen, Maßnahmen. Lässt sich das miteinander vereinbaren?
Ja, das geht. Weil das eine der Fehler beziehungsweise die Verfehlung ist und das andere der Mensch, der den Fehler begangen hat. Und Menschen sehnen sich immer danach, geliebt zu werden. Vielleicht am meisten dann, wenn sie einen gravierenden Fehler gemacht haben.
Die große Enttäuschung
Eine Elterninitiative betreibt einen Kindergarten. Es gibt strenge Aufnahmekriterien und regelrechte Vorstellungsgespräche. Konsens ist: Niemand soll ausgeschlossen werden. Die Kassenwartin folgt diesem Anspruch besonders rigide. Bis es auf einmal um die Aufnahme der Tochter einer Freundin geht. Die Kassenwartin erzählt nichts über ihre private Beziehung zu
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