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GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben

GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben

Titel: GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karoline Angela u Mayer Krumpen
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machen, was mein Anteil war?« Doch nur so kommst du weiter. Frage dich aufrichtig, ob etwas an deinem Verhalten die Tat begünstigt hat. Vielleicht hast du etwas unterlassen. Etwa wenn sich dein Partner immer um die Finanzen gekümmert hat – und du am Ende mithaften musst, wenn etwas schiefgelaufen ist.
Denken wir noch einmal an das Beispiel vom ersten Teil dieses Kapitels. Da hilft es den Eltern – nachdem sie dafür gesorgt haben, dass der Sohn die Reparaturkosten für den Computer abstottert! –, sich zu fragen: Wie konnte er das Verbot so ignorieren? Was ist da schiefgelaufen? Und natürlich sollten die Eltern immer wieder das Gespräch mit dem Heranwachsenden suchen, so vorurteilsfrei wie möglich.
    Keine bösen Worte!
    Es ist schwer, die Tat von der Person zu trennen. Aber nur so kann die Liebe im Spiel bleiben. Es geht nicht um die ersten im Zorn gesagten Worte. Die dürfen fallen. Es geht um die Haltung dem Menschen gegenüber, der den Fehler gemacht, der das Vertrauen gebrochen hat. Das verlangt uns viel ab, denn es bedeutet, die eigenen, verletzten Gefühle zurückzustellen. Aber es hat viele Vorteile:
Der Täter kann sich nicht auch noch als Opfer fühlen, weil er jetzt vielleicht ungerecht behandelt, angeschrien oder ausgegrenzt wird. Er kann nicht ausweichen, sondern ist auf seine Tat zurückgeworfen. So ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass erfolgreich über Wiedergutmachung und Schadensausgleich geredet werden kann.
    So gehe ich mit den Fehlern anderer Menschen um
    Bei meinen Mitarbeitern achte ich darauf, dass sie nie Angst davor haben, ein Versehen, ein Versäumnis oder einen Fehler zu benennen. Natürlich ist es nicht leicht, einen Fehler zuzugeben, wenn man zum Beispiel ein wichtiges Formular übersehen oder vergessen hat, eine Zahlungsanweisung zur Unterschrift zu reichen. Irgendwann fällt der Fehler auf – und jetzt müssen andere Mitarbeiter oder ich selbst helfen, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
    Ich sehe zu, dass die Mitarbeiter, wenn das vorkommt, nie das Gefühl haben müssen, mich zu belästigen, wenn sie mich ansprechen. Ich will sie nicht rüffeln – warum auch, ich weiß ja, dass sie ihre Verantwortung spüren. Meine Mitarbeiter sollen sich trauen können, auf mich zuzugehen, und sich keine Sorgen machen, wenn sie etwas falsch gemacht haben. Ich wünsche mir, dass sie ihrerseits genauso mit den anderen umgehen: mit denjenigen, die einfach nur ungelegen kommen, und auch mit denjenigen, denen ein Fehler unterlaufen ist. Statt mürrisch und hart zu sein, sollen sie freundlich reagieren.
    Trau dich und begehr auf
    Aufbegehren? Wogegen denn? Die Menschen in Mitteleuropa leben in Verhältnissen, die es so schon lange nicht mehr, vielleicht noch nie gegeben hat. Seit bald 70 Jahren gab es keinen Krieg mehr, keine Bomben, keine Flucht, keinen Hunger. Derart stabile Zeiten sind ein Wunder – das kann man mit Blick auf andere Zeiten und auf andere Gegenden in der Welt schnell feststellen. Es gibt keinen Diktator und man braucht keine Angst zu haben, nachts ins Gefängnis gebracht zu werden. Kurzum: Die Menschen hier haben vielleicht noch nie so wenig Grund gehabt, aufzubegehren, wie zurzeit. Warum also, um Himmels willen, sollten sie übers Aufbegehren nachdenken?
    Es geht nicht immer gerecht zu
    Jeder Mensch trägt ein Gefühl von Gerechtigkeit in sich und spürt, wenn er selbst oder ein anderer Mensch Schaden erleidet. Dagegen sollten wir zum Beispiel aufbegehren. Es geht gar nicht so sehr um die ganz großen, mutigen Taten – etwa an einer S-Bahn-Haltestelle zwischen pöbelnde Jugendliche zu gehen, die jemanden belästigen. Da kann es schon etwas bringen, nicht wegzuschauen und diskret mit dem eigenen Handy die Polizei zu benachrichtigen.
    Denk doch einfach an solche alltäglichen Fälle: Der Kollege wird ungerechterweise wegen eines Fehlers, für den er gar nicht verantwortlich zeichnet, in der Konferenz angekeilt, und keiner widerspricht. Mütter von Grundschulkindern schneiden andere Mütter und geben Informationen nicht weiter – und eine Mutter, die dagegen aufbegehrt, wird gleich mit geschnitten.
    Dir werden sicherlich weitere Beispiele einfallen, wo du deutlich gespürt hast: Was hier passiert, ist ungerecht. Wir müssen keine Helden sein, es braucht nur etwas Zivilcourage. Wenigstens die aufzubringen, wäre allerdings gut, damit wir demnächst nicht wieder Helden brauchen!
    Auch eine Art zu lieben
    Fürs Erste reicht es, nicht vor lauter Angst das Gefühl

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