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GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben

GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben

Titel: GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karoline Angela u Mayer Krumpen
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der Mutter und macht andere Bewerber schlecht. Erst als die Tochter der Freundin aufgenommen ist, wird deutlich, welch falsches Spiel die Kassenwartin gespielt hat. Die anderen Eltern sind erschüttert und entsetzt: Wie konnte in ihrem Bullerbü-Kindergarten so ein Vertrauensbruch passieren?
    »Mit den Augen der Liebe kann ich den Menschen sehen.«
    Aber auch im engsten Familienkreis kann so etwas geschehen. Etwa wenn der pubertierende Sohn verbotenerweise an den Computer des Vaters geht. Abends will der Vater noch seine E-Mails checken. Der Computer bleibt schwarz und fährt gar nicht erst hoch. Er hat einen Verdacht und geht zu seinem Sohn: »Sag mal, warst du am Computer? Da tut sich gar nichts!« Der Sohn wird kreidebleich. Nach und nach kommt heraus: Er hat am Nachmittag ein Spiel heruntergeladen. Auf einmal blinkte ein großes Dreieck mit einem Ausrufezeichen. Da habe er den PC vor lauter Angst ausgeschaltet. Jetzt ist die Festplatte hinüber, das Spiel war mit einem Virus verseucht. Wie oft hatten sie darüber gesprochen, dass er nicht ohne Erlaubnis an den Computer gehen dürfe und dass das Herunterladen von Spielen ein absolutes Tabu sei!
    In der Liebe bleiben
    Ein Vertrauensbruch – ob zwischen Freunden, Partnern, Eltern und Kindern oder zwischen Kollegen – bringt immer Enttäuschung und Schmerz mit sich. Jeder macht Fehler, mal sind wir es, mal die anderen. Wenn wir von einem Fehler betroffen sind, der einem anderen unterlaufen ist, dann ist es besonders wichtig, auf das eigene Herz zu achten. Darauf, dass die Wunden heilen können und die Liebe zu dem Menschen bleibt, obwohl man dessen Fehler verurteilt.

    Wie Ivo im »Haus des Herzens« 15 000 Euro veruntreut
    Diese Geschichte ereignete sich im peruanischen Cusco, wo wir im Jahr 2003 das jüngste »Kind« unserer Cristo-Vive-Familie gegründet haben: die CVP, die Cristo Vive Peru. Sie ist schnell gewachsen und arbeitet heute in sozialen Projekten in Cusco selbst wie auch im Hochland, in dem Dorf Yuncaypata. Das wichtigste Projekt ist im Moment das Frauenhaus in Cusco, in dem Opfer von Gewalt in der Familie Aufnahme finden. Im April 2012 konnten wir den Neubau »Sonqi Wasi« fertigstellen. Der Name kommt aus dem Qechua, der Sprache der indigenen Andenbevölkerung, und heißt »Haus des Herzens«. Hier können bis zu zwölf Frauen mit ihren Kindern eine Zeit lang leben und sich von häuslicher Gewalt, sexuellem Missbrauch und extremer Armut erholen.
    Ivo, ein junger Mann aus bescheidenen, aber nicht ärmlichen Verhältnissen, der schnell sozial aufgestiegen war, kam mit uns in Kontakt, als er Ende zwanzig war. Er war Buchprüfer. Das ist in Peru ein Universitätsstudium, das auf der Ausbildung zum Buchhalter aufbaut. Ivo war bei einer kirchlichen Stiftung in Cusco für die Buchprüfung verantwortlich und ein fleißiger und liebenswürdiger junger Mann. Zusammen mit seiner Verlobten lernte er unsere Arbeit kennen. Die beiden begeisterten sich dafür und wollten sich in ihrer Freizeit einbringen. Ivo wurde in den Vorstand aufgenommen und übernahm die Buchprüfung. Als unsere erste Geschäftsführerin uns verließ, übernahm Ivo ehrenamtlich die Nachfolge. Die ersten Jahre machte er das sehr gut. Die Bilanzen stimmten auf Heller und Pfennig. Aber auf einmal – ich war zu Besuch in Cusco und schaute die Jahresbilanzen durch – ging mein Alarmsystem an: Die Zahlen waren falsch, es fehlte Geld.
    Ein eindeutiger Verdacht
    Es begann eine schwierige Phase. Der Vorstand wollte Zeit haben, um die Dinge zu klären. Was mir auffiel: Ivo wollte Zeit, die anderen Klärung. Nach ein paar Monaten war unsere Geduld erschöpft. Wir übergaben die Bilanzen einer unabhängigen Buchprüfung. Das Resultat: 15 000 Euro fehlten! Die Bankauszüge belegten, dass Ivo das Geld abgehoben, es aber nicht in die Kasse der Stiftung überführt hatte. Ivo war für das Verschwinden des Geldes verantwortlich. Doch er wand sich, so gut es ging, und wies alle Vorwürfe von sich.
    »Ivo«, sagte ich ihm, »du bist ein guter Mensch und du wirst niemals unsere Zuneigung verlieren. Aber sei es, wie es sei, du bist für das Geld verantwortlich und du musst es ersetzen.«
    Die anderen Vorstandsmitglieder waren aufgrund dieses Vorfalles geschockt und bodenlos enttäuscht. Es passiert in Peru so schrecklich oft, dass jemand Geld veruntreut. Das ist quasi Normalität. Bei uns sollte es jedoch anders zugehen!
    Wir redeten im Vorstand viel darüber, und ich wiederholte zwei Dinge beständig: »Zwei

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