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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Ein kranker Elternteil? Ein Kind, das im Sterben liegt? Roman lebt von der Verzweiflung anderer.«
    »Meine Schwester … liegt im Krankenhaus.«
    »Ach ja, natürlich.« Zuversichtlich, dass sie jetzt in Sicherheit war, beugte sie sich nach vorn und lächelte wissend. »Schwestern sind seine Spezialität, weißt du. Meine ist eine Mörderin, unsere Mutter ist eine Einsiedlerin, und ich brauchte Hilfe für sie, also hat er sich darum gekümmert. Ein geringer Preis, den man für seinen Seelenfrieden zahlt, oder? Ich habe ihm Land gegeben, und du … was? Informationen über mich?«
    »Ja.«
    Cara runzelte die Stirn und dachte über die Ereignisse der letzten Tage nach. »Warum wurde dann jemand engagiert, um meinen Lockvogel umzubringen?«, fragte sie. »Hast du Roman nicht gesagt, dass ich das nicht war?«
    »Das war ein kleiner Kommunikationsfehler.«
    Wie sie es sich schon gedacht hatte: ein Amateur. »Hast du auch versucht, den Fön in die Badewanne zu werfen?« Sie antwortete nicht. Das war auch nicht nötig. Sie war eine unbeholfene, unkreative Oscar-Mörderin. Romans Ansprüche waren ganz schön gesunken.
    »Nimm die Waffe runter, Marissa. Ich brauche deine Hilfe.«
    Sie ließ die Pistole nicht sinken. »Wobei?«
    »Um Roman Emmanuel umzubringen.«
    »Nein.« Das Kreischen des Signalhorns drang durch die Lautsprecher und ließ Cara zusammenfahren und Marissa abdrücken.
    Der Schuss wurde durch das Horn übertönt, und Cara stolperte rückwärts, obwohl der Einschlag in ihrem Ärmel sich merkwürdig harmlos anfühlte. Dann schoss ein sengend heißer, brutaler Schmerz durch ihren Arm.
    Um sie herum drehte sich alles und nahm sie mit sich. »Marissa …« Caras Stimme klang bereits weit entfernt.
    Kurz bevor sie zusammensackte, packte Marissa sie unter den Armen.
    »Du machst einen Fehler«, stöhnte Cara.
    »Ich weiß. Ich habe danebengeschossen.« Sie zerrte Cara zu einer der Kabinen. »Das wird ihm nicht gefallen.«
    Cara begann sich zu wehren, aber Marissa hielt ihr die Pistole an die Schläfe und zwang sie in die Kabine, trat mit dem Fuß den Toilettendeckel herunter und warf Cara darauf. Dann trat sie zurück und zielte.
    »Nein …« Cara versuchte, sich auf sie zu stürzen, aber Marissa machte noch einen Schritt nach hinten und blickte zum Lautsprecher hoch.
    »Komm schon!«
    Wieder ertönte das laute, langgezogene Signal des Fährhorns, und Marissa schoss. Cara machte den Mund auf, um zu schreien, brachte aber keinen Laut heraus, und dieses Mal traf die Kugel ihre Schulter.
    Als ihr das Blut und die Hoffnung schwanden, fiel Caras Kopf nach hinten. Marissa lehnte sie gegen den Spülkasten und hob ihre Füße vom Boden hoch. Vage bekam Cara mit, was sie tat. Das Opfer in der Kabine verstecken, sodass es später gefunden wurde … irgendwann. Heute noch, oder morgen?
    Und Marissa? Vielleicht wollte sie sich am Anleger mit Roman treffen. Die Fähre zurück nach Vineyard nehmen. Er würde sie finden und sich überlegen, wie man es als Selbstmord tarnen könnte. Genau das würde er tun.
    Durch halb geschlossene Augenlider beobachtete sie, wie Marissa die Kabinentür abschloss, sich unter der Trennwand hindurchquetschte und verschwand.
    Die Tür ging auf und schnappte zu, wieder ertönte das Horn, und aus Caras Wunden quoll das Blut.
    Sie versuchte, sich zu bewegen, zu schreien, irgendetwas zu tun, doch sie war wie tot. Bis auf die Galle, die ihr hochkam, und dieses Mal kam sie nicht gegen die Übelkeit an. Der Instinkt ihres Körpers gewann, und sie ließ den Kopf nach vorn sinken und übergab sich.
    Wie aus weiter Ferne hörte sie, dass die Tür aufging.
Bitte, bitte, helft mir.
    »Igitt, Mom. Da drin kotzt jemand. Ich warte lieber, bis wir aussteigen.«
    Und die Tür ging wieder zu.
    Das war’s also. Oscargewinnerin Cara Ferrari. Opfer eines Betrugs, nicht des Oscar-Fluchs – die Schlagzeilen zogen an ihrem geistigen Auge vorbei, verschwammen, flüsterten in ihrem Kopf.
    Nein, das war das Geräusch ihres Blutes, das aus ihrem Körper strömte.
    »Cara.« Die Stimme eines Mannes. Dunkel. Tief. Entfernt. Sie schlug die Augen auf und sah Füße in Stiefeln, verwaschene Jeans.
    Blauauge stand vor der Kabine.
    Nicht gerade die Hilfe, die sie sich erhofft hatte.
    Seine Hände griffen unter die Tür, ein Kopf tauchte auf, er zog sich hinein, zweifellos, um zu Ende zu führen, wofür Marissa zu lahmarschig gewesen war.
    »Sie kommen zu spät«, sagte sie mit rauer Stimme, dann wurde die Szene

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