Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
vergessen. Oder war das wieder ihre Fantasie, beflügelt von irgendwelchen Steroiden?
    Sie überlegte fieberhaft, wie sie sich darüber Klarheit verschaffen könnte. Sie öffnete ihre Tasche, glitt mit der Hand in die Seitentasche und holte die kleine Karte heraus, die er ihr am Strand zugesteckt hatte.
    Sie nahm ihr Telefon und tippte langsam die Nummer ein. Dann drückte sie auf Anrufen.
    In ihrem Ohr tutete es. Er rührte sich nicht. Es tutete wieder. Er bewegte sich – griff er mit der linken Hand in seine Tasche? Ihr Herz hämmerte, sie weigerte sich, aufzulegen. Sie musste es wissen. Sie musste es wissen.
    Beim vierten Klingeln stand er sehr bedächtig auf, wobei er ihr den Rücken zukehrte. Sie sah, wie sich sein linker Ellenbogen anwinkelte und die Hand in der Jackentasche verschwand.
    Eine Pistole?
    Langsam drehte er sich um, stahlblaue Augen fixierten sie, verengten sich, als er etwas herauszog.
    Sie fuhr erschrocken zusammen, als das ohrenbetäubende Signalhorn über die Meerenge dröhnte, und im selben Moment kam das Handy des Mannes zum Vorschein. Er drückte auf eine Taste, und das Tuten in ihrem Ohr hörte auf.
    Dann lächelte er wie der personifizierte Satan und entblößte weiße, wolfartige Zähne.
    Ein Stalker. Ein Fan. Einer von Romans Killern. Es spielte keine Rolle. Ihr Magen krampfte sich vor Angst und Übelkeit zusammen. Zitternd hängte sie sich ihre Tasche über den Arm, sprang auf und rannte praktisch zur Toilette. Wenn es sein musste, würde sie für den Rest der Fahrt dort bleiben. Und dann nicht aussteigen, sondern zurückfahren nach Vineyard und sich etwas anderes ausdenken.
    Sie riss die schwere Toilettentür auf, stürzte hinein und lehnte sich gegen den kalten Stahl der Tür. Eine Frau war in einer der anderen Kabinen, also ließ Cara sich bloß nach hinten fallen und schloss die Augen.
    Auf der anderen Seite der Kabinentür hörte sie, wie jemand Tasten an einem Telefon drückte. Ihr Blick senkte sich nach unten, auf die Schuhe, schicke Sneakers von Coach. Sie sahen genauso aus wie ihre, sogar mit dem kleinen schwarzen Fleck …
    Heilige Scheiße, es waren ihre.
    Geräuschlos öffnete sie die Tür der gegenüberliegenden Kabine und schlüpfte hinein, stieg auf die Toilette und linste vorsichtig über den Rand der Trennwand.
    Marissa Hunter saß auf der Toilette und schrieb eine SMS.
    Cara machte den Mund zu, um nicht laut nach Luft zu schnappen, spähte auf das Display des Handys und erhaschte ein paar Worte.
    Treffe Pakpaos Nachfolger.
    Dieses Mal konnte sie nicht verhindern, dass sie nach Luft schnappte, und Marissa fuhr zusammen und tat das Gleiche.
    Marissa. In einer Toilettenkabine. Und sie schrieb etwas über … Sunisa Pakpao? Unter ihr schwankte der Boden, und sie musste sich am Rand der Trennwand festhalten, um nicht zu stürzen, verlor aber dennoch den Halt und stolperte zu Boden.
    »Cara!«
    »Marissa.«
    Das konnte einfach nicht wahr sein. Unmöglich. Die Toilettenspülung rauschte. Was war mit ihrer Karriere, ihrem Leben, den Menschen, denen sie einst vertraut hatte? Sie kämpfte mit einem Gefühl der Ohnmacht, Fassungslosigkeit. Gleichwohl hatte sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, und sie nutzte es aus, indem sie in den Waschraum trat, um ihre Assistentin zu konfrontieren.
    Marissa öffnete die Kabinentür, blinzelte einmal und hatte wenigstens so viel Anstand, zu erröten. »Was machst du denn hier, Cara?«, fragte sie.
    »Die Frage könnte ich ebenso gut dir stellen.« Und warum schreibst du SMS-Nachrichten an Roman Emmanuel?
    »Ich konnte dich doch nicht allein lassen.« Sie ließ ihr Telefon in eine Handtasche fallen und kam heraus. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Cara. Selbst in dieser Verkleidung.« Sie zeigte auf die Mütze und die Sonnenbrille, die die ungeschminkten Augen bedeckte, und die weiten Klamotten. »Irgendjemand erkennt dich bestimmt. Und außerdem solltest du nicht vergessen, dass irgendwo da draußen ein Mörder herumlaufen könnte.«
    Allerdings. Keine zehn Meter entfernt. Aber die wahre Bedrohung stand direkt vor ihr. »Mit wem hast du gesprochen?«
    »Mit meiner Agentur. Die Personalagentur, über die du mich gefunden hast.«
    Pakpao hatte sich zwar mit dem imaginären Titel eines Leiters von irgendwas bei RE Global geschmückt, aber Cara hatte Marissa Hunter nicht über diese Firma eingestellt. »Warum? Suchst du eine neue Stelle?«
    »Ich … ja, Cara. Tu ich. Ich habe die abfälligen Bemerkungen deiner Schwester satt, egal,

Weitere Kostenlose Bücher