Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst
insbesondere nach allem, was sie über die vorherigen Todesfälle gelesen hatte. Bis auf die Verleihung des Oscars gab es absolut kein Muster, nicht den kleinsten Beweis, der die Fälle miteinander in Verbindung brachte.
»Möglicherweise, ja.« Lang schüttelte sich das Wasser aus den Haaren und trat aus dem Strahl. Vivi musste sich bremsen, um nicht mit den Augen dem Rinnsal zu folgen, das über seinen dunkel gewellten Brustflaum hinunter zu seinem Sixpack floss, und dann weiter zu seinem …
Verdammt, sie gab den Kampf auf und schaute hin.
Er war nicht mehr ganz steif, aber seine Männlichkeit in ihrem dunklen Nest immer noch erigiert und, obwohl sie keine Expertin auf dem Gebiet war, ziemlich imposant. Wie würde es sich anfühlen, wenn …
Er hob ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste. »Du hattest genug für einen Tag.«
Die Hitze stieg ihr in die Wangen, und sie trat wieder unter den Strahl. »Ich hasse dich.«
»Ja, ich seh’s.«
»Du weißt genau, dass ich vorhin bloß gespielt hab.«
»Wie du schon sagtest, eine oscarreife Leistung.«
Sie warf ihm einen bitterbösen Blick zu. »Aber du nicht. Dir hat es gefallen.«
»Das ist stark untertrieben, Vivi, aber …«
Sie legte ihm die Hand auf den Mund. »Du sollst mich nicht so nennen. Sag Cara. Oder« – sie senkte abermals ihren Blick – »gar nichts.«
»Versuchst du etwa, mich mit Sex zu bestechen? Das ist nämlich gegen das Gesetz.«
Sie stieß einen Seufzer aus und konnte sich endlich seinem Griff entziehen. »Bitte, sag mir einfach nur, warum du hier bist und welche Beweise das FBI hat.«
»Die Arbeitsgruppe vom FBI hat zwei Haare entdeckt, die die beiden Opfer miteinander in Verbindung bringen könnten. Da wir davon ausgingen, dass Cara nach Nantucket fliegt, was im Zuständigkeitsbereich des Bostoner Büros liegt, bekam ich den Auftrag, sie zu beschützen und jeden zu überprüfen, der in ihre Nähe kommt. Insbesondere jeden, der eine Perücke trägt.« Er ließ seine Hand in ihr nasses Haar gleiten. »Jeden.«
»Das sind Haarverlängerungen, und ich bin ganz bestimmt nicht dein Täter.« Sie wich zurück, während seine Hand prüfend eine Strähne abtastete, die so professionell an ihrem eigenen Haar befestigt war, dass höhere Gewalt nötig gewesen wäre, um sie herauszuziehen. »Warum du?«
Er zögerte eine Sekunde. »Die Anweisungen kamen aus L . A.«
Er ließ es klingen, als müsste das ihre Frage beantworten. »Und … was wollen … testen sie dich für den Job, auf den du scharf bist?«
»Sozusagen, ja.«
Na, das war ja ganz toll. »Ob du Cara erfolgreich beschützen kannst, hat also Einfluss darauf, ob du diese Beförderung bekommst, die du so sehr willst.«
»So ist es.«
Scheiße. »Dann steht für uns beide wohl einiges auf dem Spiel.« Sie wollte nach der Tür greifen, aber er hielt sie zurück.
»Das ist richtig. Denn wenn es wirklich einen Serienmörder gibt, riskierst du nicht nur die Zukunft deiner Familie und eure Firma, sondern auch dein Leben. Warum zum Teufel tust du das, Vivi?«
Sie trat einen Schritt zurück und pflückte sich die falschen Wimpern von der Wange. »Ich glaube, darüber, dass ich mich, im Gegensatz zu dir, von der Gefahr angezogen fühle, haben wir schon gesprochen. Sorry, aber ich tue nichts, was ein guter Guardian Angelino nicht tun würde. Das ist mein Job, und ich werde ihn erledigen.«
Er wurde von Verdruss und Frust förmlich geschüttelt. »Wo ist sie?«
»Tut mir leid, aber ich weiß es nicht.« Sie versuchte sich ihm wieder zu entziehen, aber vergebens.
»Hast du eine Nummer von ihr?«
Ja, zehn Millionen Dollar, wenn sie ein Sterbenswörtchen verriet. »Nein.« Was nicht gelogen war. Sie hatte schließlich nur eine Nummer von Caras Assistentin. »Bitte, Lang. Wenn du mich verrätst, wird sie mich persönlich kreuzigen. Ich weiß ehrlich nicht, wo sie ist, und so will sie es zu ihrer eigenen, persönlichen Sicherheit, die für mich als ihre Sicherheitsexpertin oberste Priorität hat. Ich reise in ihr Haus in Nantucket, damit die Presse denkt, sie halte sich dort auf, und sollte dort ein Mörder auftauchen, schnappe ich ihn.«
Er umfasste mit den Händen ihre Handgelenke und brachte sie über ihren Kopf, drückte sie mit seinem Körper gegen die rutschige Duschwand. Größer und kräftiger als sie nahm er ihr damit jede Bewegungsfreiheit. »Du wirst nicht den Köder für einen Mörder spielen.«
Derart in die Enge getrieben, knickte sie fast ein. Aber das durfte sie ihn
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