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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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weitergegeben. »Neue Beweise, die darauf hindeuten, dass zwischen dem Tod von Isobel DeSoto und dem von Adrienne Dwight eventuell eine Verbindung besteht.«
    Mercedes’ einzige Reaktion war ein ausdrucksloses Starren.
    »Und das bedeutet«, sagte Vivi langsam, »Cara ist in echter Gefahr.«
    Die ältere Frau blinzelte. »Ich dachte, deswegen sind Sie hier.«
    »Das stimmt. Aber die Behörden … werden wissen müssen, wo sie ist. Und zwar bald.« Um Punkt zwölf, um genau zu sein.
    »Das braucht niemand zu wissen. Sie sind hier, und offensichtlich haben Sie bereits einen FBI-Agenten hinters Licht geführt. Ich habe nicht vor, die Wahrheit über Ihre Identität auszuplaudern.«
    »Ich muss mit ihr reden, Mercedes. Bitte.«
    »Kontaktieren Sie Marissa Hunter. Das ist die einzige Möglichkeit, mit Karen – ähm, Cara – zu sprechen.«
    Diese Frau zu beknien würde überhaupt nichts bringen. Zumindest noch nicht. »Wenn Sie etwas von ihr hören, sagen Sie es mir? Sofort?«
    Sie nickte kaum merklich. »Jetzt kommen Sie erst mal an und machen Sie es sich bequem. Ihr Gepäck wird gleich hochgebracht.«
    Sie verließ das Zimmer, und Vivi ging ins Bad und schloss hinter sich ab, für den Fall, dass Lang hochgerannt kam und sie dafür büßen lassen wollte, dass sie den Eingangsbereich ohne ihn verlassen hatte. Sie machte vor dem Spiegel halt und war für einen kurzen Moment über ihren eigenen Anblick überrascht, an den sie sich immer noch nicht gewöhnt hatte.
    Sie beugte sich über den Waschtisch und betrachtete ihr Gesicht aus der Nähe. Diese Tarnung war für die Entfernung gedacht oder dafür, dass sie ihr Gesicht unter einem Hut oder hinter einer Sonnenbrille verbarg. Sie hatte Lang nicht getäuscht, und vermutlich würde sie auch die anderen Agenten nicht täuschen können, wenn sie länger hierblieben.
    Sie musste einfach auf so viel Einsicht bei Cara hoffen, dass neue Beweise alles änderten und man dem FBI vertrauen konnte. Die Erschöpfung und der Jetlag machten ihr zu schaffen, und in ihrem Nacken pochte ein Muskel, wie immer, wenn etwas nicht stimmte. Seit ihrer Teenagerzeit, seit … jener Nacht … machte sich Stress in ihrem Nacken bemerkbar, und für gewöhnlich hörte sie auf diesen unsäglichen Muskel, wenn er so wie jetzt loswetterte.
    Sie ließ den Kopf nach vorn sinken, um den Nacken zu dehnen. Das Gewicht der Extensions machte es noch schlimmer. Sie schloss die Augen, tastete mit massierenden Fingern über die schmerzende Stelle. Dabei beugte sie sich tief über das Waschbecken und war kurz versucht, die Wasserhähne aufzudrehen, die verlockend vor ihr aufragten. Konnte sie es riskieren, sich erst mal den ganzen Mist aus dem Gesicht zu waschen und …
    Unvermittelt knallte sie mit voller Wucht gegen den Spiegel; eine Hand presste sich brutal auf ihren Mund, eine andere drückte ihren Kopf gewaltsam noch weiter auf ihren Brustkorb.
    Ein Schrei erstickte in ihrer Kehle, Abscheu gepaart mit Entsetzen, ausgelöst von dem Fremden, der sie von hinten überwältigte.
    Sie kämpfte gegen die Panik an, schaffte es, den Ellenbogen herumzureißen und dem Angreifer einen Stoß in die Rippen zu verpassen. Der Lauf einer Pistole, die ihr in den Rücken gerammt wurde, ließ sie erstarren.
    »Willkommen zu Hause, Cara.«

5
    »Wie hast du dieses Haus bloß aufgetrieben?« Cara trat in die kühle Morgenluft, und der beißende Salzgeruch machte ihr nach stundenlanger Reise und ein paar Milligramm Xanax den Kopf wieder frei.
    Ihre Schwester, die neben ihr auf der großen Veranda stand, zuckte überheblich mit den Schultern. »Du kennst mich doch.« Sie führte eine dampfende Tasse zum Mund, und ihr braunes Haar wurde durch die Nähe zum Meer zusehends krauser. Die trockene kalifornische Luft schmeichelte Joellens Lockenmähne wesentlich mehr. »Ich bin eben eine wahre Wundertäterin.«
    Das dachte sie zumindest gern von sich. Zweifellos hatte Marissa das Haus ausfindig gemacht und dafür ein kleines Vermögen von Caras Bankkonto überwiesen. Hundert Meter vor ihnen brachen sich an einem breiten Strand die Wellen, und der Blick nach rechts und links wurde von hohen Dünen versperrt. »Es ist so abgeschieden.«
    »Das ist ja der Witz an der Sache, Schwesterchen. Hier bist du sicher.«
    Cara wandte sich Joellen zu. »Das hier ist bestimmt nicht Nantucket.«
    Ihre Schwester schüttelte den Kopf und kniff die Augen zusammen, Augen von einem schmutzigen, undefinierbaren Braun. »Und da sagt man, du wärst nicht

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